Zuhause mit dem Neugeborenen

Immer häufiger fehlt in der Zeit nach der Geburt die Betreuung durch eine erfahrene Hebamme. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle Hilfe und Anregung für die Schwierigkeiten geben, die am häufigsten während der Stillzeit auftreten können. Wenn Sie zusätzlich Fragen haben, können Sie sich zu den angegebenen Zeiten an unsere Stillhotline wenden.

Stillhotline (Montag und Donnerstag, 16:00 bis 17:00 Uhr – Tel: 07261 66-17024)

Bei speziellen Problemen, die eine intensivere Betreuung erfordern, vereinbaren Sie bitte einen Termin bei unseren Still- und Laktationsberaterinnen. 

Nützliche Tipps für das Leben mit Baby

Sichere Schlafposition – Ausruhen mit dem Baby

Diese Tipps sollen genügend Schlaf für die Mutter und eine sichere Schlafposition für das Kind gewährleisten:

  • Haut-zu-Haut Kontakt bei Unruhe und Weinen des Kindes, weil Körperwärme und Nähe beruhigen (dabei wird das Glückshormon Oxytocin im Körper freigesetzt)

  • Die Mutter soll wach sein, wenn sie ihr Kind bei sich im Bett oder auf dem Bauch hat.

  • Haut-zu-Haut Kontakt (Bonding) wird nicht empfohlen, wenn die Mutter müde ist und schlafen will (keine sichere Schlafposition)
  • Schläft das Kind, wird es in Rückenlage, im Schlafsack in sein eigenes Bett gelegt.
  • Ist das Kind unruhig, legt die Mutter oder der Vater eine Hand auf den Kopf des Kindes. Sie liegen nahe beim Kind, jedoch jeder in seinem Bett!

Sichere Schlafumgebung für Ihr Kind - Was heißt das?
  • das Baby liegt in seinem Schlafsack (passend, der Umgebungstemperatur angepaßt)
  • im eigenen Bett

  • im Schlafzimmer der Eltern während des ersten Lebensjahres

  • in Rückenlage (andere Positionen, wenn das Kind wach ist: Bauchlage ist wichtig für Nacken- und Rückenmuskulatur)

  • feste Matratze

  • keine Plüschtiere oder Decken im Kinderbett, besonders nicht im Kopfbereich

  • keine Mützen

  • rauchfreie Umgebung

  • Stillen schützt durch Körperkontakt und ist Nahrung für Körper und Seele 

Nähere Informationen finden Sie unter www.kindergesundheit-info.de

Was tun, wenn ihr Kind sehr unruhig ist?
  • Bonding = Haut-zu-Haut-Kontakt
  • häufigeres Stillen = ausreichend Muttermilch und Hautkontakt (saugen beruhigt und entspannt)
  • mehr Ruhe = Eltern entspannt = Kind entspannt 
    (z.B. Einschränkung von Besuch, Abnehmen von Haushaltsaufgaben wie Einkaufen, Kochen, Wäsche)
Was tun bei wunden Brustwarzen?

Vorbeugung

  • Bitte achten Sie darauf, dass Ihr Baby die Brustwarze komplett in den Mund nimmt
  • Stillpositionen wechseln
  • Milchspendereflex durch Brustmassage auslösen
  • Keine Schnuller verwenden  (beeinflussen das Saugverhalten)

Pflege bei leicht geröteten und schmerzenden Mamillen

  • Hände vor dem Anlegen gut waschen
  • nach dem Anlegen Nacl 0,9 % Lösung auf die Brustwarze aufbringen und antrocknen lassen
  • wenig Mamilansalbe zwischen die Finger nehmen, die Salbe weichreiben und vorsichtig auf die gerötete Brustwarze auftragen

Pflege bei geröteten und teilweise wunden Mamillen:

  • Hände vor dem Anlegen gut waschen
  • Nacl 0,9 % nach dem Anlegen auf die Brustwarze aufbringen
  • Purelansalbe dick auftragen 

Pflege bei rissigen, blutigen, stark schmerzenden Mamillen:

  • Hände vor dem Anlegen gut waschen
  • kleine Kompresse mit Octenisept naß machen und nach dem Anlegen auf die Brustwarze aufbringen
  • Multi Mam Kompressen auflegen, ca. fünf Min. danach Salbe Wiene Domt in Ausnahmefällen benutzen
  • Schmerzmittel vor dem Anlegen, z. B. Ibuprofen, Paracetamol

Bei stark schmerzenden Brustwarzen kann die Milch auch mit der Hand entleert werden oder mit der Milchpumpe abgepumpt werden. Das Baby bekommt dann die Milch alternativ zugefüttert

 

Entleeren der Muttermilch per Hand

Vorteile

  • Handentleeren ist praktisch
  • Handentleeren ist umweltfreundlich
  • Handentleeren ist überall möglich
  • Handentleeren kostet nichts
  • Kein Verlust von Muttermilch 

Wann wird die Handentleerung angewendet?

  • wenn die Milch noch nicht so reichlich fließt
  • bei Trennung von Mutter und Kind
  • Bei Schwellung der Brustwarze beim Milcheinschuss, wenn das Baby die Warze nicht fassen kann
  • Wenn die Mamillen sehr wund sind, Saugpause für das Baby
  • Wenn kurzzeitig Milch entleert werden muss, ohne dass eine Pumpe zur Verfügung steht
  • Schläfriges Kind, unruhiges Kind, saugschwaches Kind

Vorbereitung:

  • Hände gründlich waschen
  • Ringe und anderen Schmuck entfernen
  • 10 Minuten feuchte Wärme auf die Brust bringen, Brustwarze und Warzenhof bitte aussparen
  • Sammelgefäß(steriler oder sauberer Behälter, abhängig vom Alter des Kindes und in welchem gesundheitlichem Zustand es sich befindet)
  • Brustmassage

Anleitung:

  • Man nimmt die Brust in die Hand, Daumen und Zeigefinger formen ein „C" und liegen mit den Fingerspitzen 2–3 cm hinter der Basis der Mamille.
  • Daumen und Fingerspitzen drücken waagrecht etwas in Richtung Brustkorb
  • Daumen und Zeigefinger werden anschließend mit leichtem Druck auf das Brustgewebe nach vorne zur Mamille geführt – ohne auf der Haut zu rutschen – und schieben dabei die Haut des Brustwarzenhofs zusammen, ohne dabei Schmerzen zu verursachen. Auf diese Weise wird Milch aus der Brust entleert.
  • Damit wieder Milch nachfließen kann, wird die Brust anschließend locker gelassen, Finger und Daumen gehen in ihre Ausgangsposition zurück, die Haut des Warzenhofs glättet sich wieder. Bei diesem Schritt darf kein Druck auf das Brustgewebe ausgübt werden, das würde die Milch zurückschieben.
  • Nun wird wieder von vorne begonnen. Die Entleerung sollte den Rhythmus eines stillenden Babys nacharmen.
  • Das Baby die Muttermilch abschlecken lassen, bzw. mit alternativen Fütterungsmethoden verabreichen.

 

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