Höchste Akribie und Zuverlässigkeit – hier muss alles aseptisch sein

GRN-Klinik Sinsheim: Wo das Operationsbesteck gereinigt wird – Silke Rudolf-Kaiser leitet die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP)


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Das Rauschen des Wassers ist gut wahrnehmbar, es zischt hinter den Glasscheiben, flott drehen sich die Sprüharme. Vieles erinnert an eine überdimensionale Geschirrspülmaschine. Drei Stück stehen nebeneinander in diesem Raum. Silke Rudolf-Kaiser leitet die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) in der GRN-Klinik Sinsheim. Hier ist äußerste Sorgfalt oberstes Gebot. Alles muss steril vonstattengehen, denn das, was aus den Operationssälen hierherkommt, muss so wiederaufbereitet werden, dass Keime, Pilze, Bakterien und Viren keine Chance haben.

15 Mitarbeitende sind in dieser Abteilung täglich zwischen 6 und 2 Uhr morgens im Dreischichtsystem mit der Reinigung, Desinfektion und Sterilisation von OP-Bestecken beschäftigt. „Wir sind für die Standorte Sinsheim und Eberbach zuständig, außerdem noch für sieben Arztpraxen in Sinsheim und Umgebung“, teilt Silke Rudolf-Kaiser mit. Sie arbeitet seit zwölf Jahren in dieser Abteilung. „Ich liebe meinen Beruf. Denn nur wer Freude an seiner Arbeit hat, macht sie gerne und mit gleichbleibender Motivation. Außerdem sind wir ein tolles und eingespieltes Team.“

Der Ablauf der Medizinprodukteaufbereitung ist stets gleich. Zunächst werden die Instrumente, die in einheitlichen, silbernen Containern ankommen, so weit wie möglich zerlegt und mithilfe von Dampfstrahlern oder Ultraschall vorgereinigt und von Blut-, Haut- oder Geweberesten befreit. Silke Rudolf-Kaiser: „Jedes Jahr durchlaufen über 15 000 solcher Container unsere Abteilung.“ Die Container, in welchen die OP-Instrumente angeliefert werden, müssen sich einer rund halbstündigen Reinigungsprozedur unterziehen. „Diese beinhaltet auch eine anschließende Desinfektion“, erklärt Silke Rudolf-Kaiser „Der gesamte Prozess erfolgt in den drei Reinigungsgeräten.“ Diese arbeiteten ähnlich wie Geschirrspüler. Das OP-Besteck wird gereinigt, dann thermisch desinfiziert und getrocknet.   

„Damit ist unsere Arbeit aber noch nicht beendet“, sagt sie, denn nun müssen alle desinfizierten Teile einzeln in die Hand genommen und auf Reinheit und auf ihre  Funktionsfähigkeit überprüft werden. Kollegin Rosa Kern nimmt jede einzelne Schere, jede Pinzette, jeden Spreizer, jedes Röhrchen auf und schaut genau hin. „Eine umfangreiche Arbeit, die viel Akribie verlangt, aber anders geht es nicht“, lacht sie. Das Besteck wird von ihr sortiert und, wenn nötig, mit einem Wasserdampf-durchlässigen Instrumentenpflegespray behandelt.

Für den Fall, dass eines der Teile schadhaft und nicht mehr für eine weitere Operation zu gebrauchen ist, gibt es auf der AEMP einen riesigen Wandschrank, in welchem die Ersatzteile, nach Fachdisziplinen geordnet, lagern. „Damit gehen wir sicher, dass immer die gleiche Zahl an Gerätschaften im Umlauf bleibt und keine Lücken entstehen“, erklärt Silke Rudolf-Kaiser.

„Zum Schluss vergleichen wir die vorliegenden Instrumente via Barcodes mit unserer Packordnung im Computer“, sagt sie. Wenn alles in Ordnung ist, werden Etiketten ausgedruckt. Die sterilisierten und geprüften Sets werden danach durch einen der technischen Sterilisationsassistenten dokumentiert und freigegeben. Die verplombten Container treten im Anschluss daran ihre Rückkehr an – entweder verbleiben sie in Sinsheim, gehen zurück nach Eberbach oder in eine der sieben Arztpraxen.