Hilfe und Tipps bei Harninkontinenz

Chefärztin und Physiotherapeutin klären bei Vortrag über konservative Behandlungsmethoden rund um das Tabu-Thema Inkontinenz auf


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Mit einem solchen Andrang hätte die Organisatorin und Referentin Dr. Annette Maleika, Chefärztin der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe an der GRN Klinik Schwetzingen, nicht gerechnet.

Überwiegend Frauen, aber auch einige wenige Männer sind n den Konferenzraum der Klinik gekommen, um sich anlässlich der Welt Kontinenz-Woche über Ursachen und Zusammenhänge von Harninkontinenz und Beckenbodenproblemen mit muskulären Defiziten zu informieren. Zusammen mit Anna Müller, Physiotherapeutin im Institut HerHealth in Mannheim, zeigte Dr. Maleika medizinische und physiotherapeutische Behandlungsansätze auf.

„Wir möchten dazu ermutigen, das Problem wahrzunehmen, anzusprechen und sich professionelle Hilfe zu holen“, sagt die Chefärztin in ihrem Vortrag. Wer Probleme mit Inkontinenz hat, sollte als erstes beim Frauenarzt oder Urologe des Vertrauens vorstellig werden. „Als urogynäkolgisches Netzwerk arbeiten wir eng mit niedergelassenen Frauenärzten und Urologen zusammen, haben Kontakte zu spezialisierten Physiotherapeuten und kennen die Hilfsmittel mit denen die Beschwerden gut behandelt werden können“, erläutert die Expertin.

„Eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit ist wichtig“, betont Physiotherapeutin Anna Müller. „Jede Therapie muss individuell angepasst werden. Und der Schlüssel dazu ist: eine fundierte Befundung.“

„Dabei sind Biofeedback- und Elektrostimulationsgeräten eine Option, die Probleme anzugehen ohne wesentliche Nebenwirkungen zu riskieren“, sagt Dr. Maleika. Denn Biofeedback-Geräte messen über Elektroden die Muskelaktivität im Beckenboden und zeigen an, ob die richtigen Muskelgruppen aktiviert werden. Mithilfe der Elektrostimulation werden über Elektroden kleine Stromimpulse an den Körper gegeben, die Muskelkontraktionen im Beckenboden auslösen.

„Dadurch erlangen die Betroffenen häufig die Kontrolle über ihren Beckenboden zurück“, sagt Dr. Maleika. „Mit dieser Behandlungsmethoden haben wir viele positive Erfahrungen gesammelt.“ Daneben können auch klassisches Beckenbodentraining sowie eine Lebensstiländerung und Verhaltenstherapie zum Erfolg führen. Je nach Art der Inkontinenz könne auch eine medikamentöse Therapie infrage kommen, so die Chefärztin.

„Erst wenn gar nichts hilft, kann über eine Operation nachgedacht werden, die einer sorgfältigen Nachbetreuung bedarf.“