In diesem Funktionsbereich diagnostizieren und behandeln wir Durchblutungsstörungen durch verengte Blutgefäße in den Beinen. Diese treten häufig bei Patienten mit Schaufensterkrankheit oder Diabetes mellitus auf. Zur Therapie bieten wir verschiedene medikamentöse sowie minimal-invasive Katheterverfahren an. Patienten, die einen Kathetereingriff an den Beinen benötigen, aber kein Kontrastmittel für die parallel durchgeführte Röntgenuntersuchung vertragen, profitieren in der GRN-Klinik Weinheim von einer schonenden Alternative: der sogenannten CO2-Angiographie.
Die Angiologie (Lehre von den Gefäßen) umfasst die Diagnose und Behandlung von Gefäßerkrankungen und ihren Folgen. In unserem angiologischen Funktionsbereich betreuen wir jährlich mehr als 800 ambulante und stationäre Patienten. Als anerkannte Qualifizierungsstätte der deutschen Gesellschaft für Kardiologie und Angiologie für die interventionelle Therapie der arteriellen Gefäßerkrankungen besitzen wir eine besondere Expertise bei der Erweiterung (Ballondilatation) von Engstellen und der Wiedereröffnung (Rekanalisation) langstreckiger und langjähriger Verschlüsse von Ober- und Unterschenkel- sowie Beckenarterien. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz verwenden wir dabei CO2 anstatt jodhaltigem Kontrastmittel.
Für die Diagnose von Durchblutungsstörungen in den Beinen stehen die sogenannte Doppler- und Duplex-Sonographie mit modernen Ultraschallgeräten zur Verfügung. Diese Untersuchungen an Venen und Arterien führen wir jährlich bei mehr als 800 Patienten durch. Sie sind völlig schmerzfrei, ungefährlich und kommen ohne Kontrastmittel oder belastende Strahlung aus.
Wurden bei Ihnen eine oder mehrere Engstellen in der Becken-, Ober- oder Unterschenkelarterie festgestellt, arbeitet unser speziell geschultes und erfahrenes Team ein auf Ihre Bedürfnisse individuell zugeschnittenes Behandlungskonzept aus. Die optimale medikamentöse Behandlung, z. B. bestimmte Blutgerinnungshemmer und Cholesterinsenker, ergänzt von einem angepassten Gehtraining, stellt die Basis der konservativen Therapie dar.
Außerdem prüfen wir je nach Position und Ausmaß der Verengungen gemeinsam mit den Radiologen und Chirurgen an unserer Klinik sowie in Absprache mit Ihnen, ob für Sie eine interventionelle oder gefäßchirurgische Therapie in Frage kommt. Wir bieten sämtliche moderne, minimal-invasive (interventionelle) Verfahren an, darunter die Aufweitung der Engstellen (Gefäßdilatation) mit Ballons, die Implantation von Gefäßstützen (Stents) und die Entfernung von Blutgerinnseln (Thrombektomie). Auch gefäßchirurgische Therapien wie die Ausschälplastik oder eine Bypass-Operation sowie die Kombination aus interventionellen und gefäßchirurgischen Verfahren sind in unserer Klinik möglich.
Die interventionellen Verfahren eignen sich auch für Patienten mit fortgeschrittener arterieller Verschlusskrankheit (Schaufensterkrankheit), bei denen Ruheschmerzen oder Wundheilungsstörungen auftreten. Wir können daher bei den meisten Patienten eine Amputation abwenden.
Seit Juni 2017 bieten wir in unserer Klinik die sogenannte Rotationsatherektomie bei sehr stark verkalkten arteriellen Engstellen und Verschlüssen an. Dabei kommt ein Spezialkatheter zum Einsatz, in dessen Inneren sich ein kleiner Bohrkopf befindet. Dieser wird mittels eines Elektromotors auf eine hohe Rotationsgeschwindigkeit gebracht und fräst sich in die verkalkten Ablagerungen an den Gefäßwänden. Da durch die hohe Drehgeschwindigkeit ein Unterdruck entsteht, wird das abgelöste Material gleichzeitig durch den Katheter abgesaugt.
Auch bei einem akuten Verschluss der Beinarterien stehen uns interventionelle Behandlungsverfahren zur Verfügung. So geben wir über einen Katheter Gerinnsel-auflösende Medikamente direkt in die Arterie (lokale Lyse) oder entfernen den Blutpfropf mechanisch mit dem sogenannten Rotarex-Katheter. Im Inneren dieses Spezialkatheters befindet sich eine kleine Metallspirale, die durch einen Elektromotor auf eine hohe Rotationsgeschwindigkeit gebracht wird. Dabei entsteht ein Vakuum, mit dessen Hilfe das Gerinnsel zerkleinert und abgesaugt werden kann.
Für die Betreuung unserer Patienten mit offenen Beinen und chronischen Wunden ist unser Ärzte- und Pflegeteam speziell im Wundmanagement sowie in modernen Verbandstechniken geschult und führt regelmäßige Wundvisiten durch. Zudem bieten wir Infusionstherapien mit gefäßerweiternden Medikamenten bei kritischen Durchblutungsstörungen (z. B. diabetischer Fuß) an.
Die Phlebologie, die Lehre von den Venen, ist ein Teilbereich der Angiologie und befasst sich vorwiegend mit Diagnose und Therapie von Venenerkrankungen. In der GRN-Klinik Weinheim bieten wir gemeinsam mit der chirurgischen Abteilung die Behandlung von chronischen Wunden (Kompressionsbehandlung) sowie moderne und schonende Therapien (Radiofrequenzablation und Katheterverödungen) bei Krampfadern an.
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