Wenn sich die Entspannung mit der Sorge vor einer nächsten Welle abwechselt

Ein halbes Jahr nach dem Corona-Ausbruch zieht das GRN-Betreuungszentrum Sinsheim Bilanz / Heimleitung schwankt zwischen Freude über die Lockerungen und der Angst vor einer vierten Welle


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Die Corona-Pandemie hat im GRN-Betreuungszentrum Sinsheim alles auf den Kopf gestellt. Vor einem halben Jahr kam es dort wie in vielen anderen Alten- und Pflegeheimen in der Region zu einem Ausbruch unter den Bewohnern und Mitarbeitern. Auch wenn die Einrichtung seit vier Monaten ohne bestätigte Coronafälle ist und die Impfungen weit fortgeschritten sind – erst vergangene Woche war wieder ein mobiles Impfteam vor Ort, um die Bewohner zu impfen, deren Genesung länger als sechs Monate her ist – ist an Rückkehr in den Alltag nicht zu denken. „Zwar können bei uns seit ein paar Wochen wieder einige Gruppenangebote oder beispielsweise auch Gottesdienste stattfinden, aber nur nach Wohnbereichen getrennt. Wohnbereichsübergreifend gibt es immer noch strenge Regeln, die gemeinsame Aktivitäten erschweren. Wir sind jedoch gerade dabei, eine Art Impf- bzw. Genesenen-Pass für jeden Bewohner zu erstellen, mit dem dann auch wohnbereichsübergreifende Angebote wahrgenommen werden können“, freut sich Heimleiterin Karin Schröter.

Diese Lockerungen sind allerdings nur möglich, weil das Betreuungszentrum auch weiterhin hohe Hygienemaßnahmen einhält. „Denn“, so fügt Schröter hinzu: „Die Angst vor einer neuen Welle bzw. einer Mutation, gegen die die Impfung eventuell nicht schützt, ist unser ständiger Begleiter.“ Dem Ferienbeginn und der Urlaubssaison sieht sie mit gemischten Gefühlen entgegen. „Die nicht geimpften bzw. genesenen Bewohner werden deshalb noch immer auf Wunsch einmal wöchentlich getestet, anlassbezogen, also beispielsweise bei Einzug oder Erkältungssymptomen, entsprechend engmaschiger. Auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist noch Pflicht. Angehörige dürfen derzeit nach vorheriger Terminvereinbarung zu Besuch kommen. „Die Terminabsprache klappt in der Regel reibungslos, was beide Seiten gleichermaßen freut. Ab sofort können die Besucher sogar mit der Luca-App problemlos ‚einchecken‘. Die Angehörigen geben uns immer wieder positive Rückmeldungen, dass sie sich in der ganzen Zeit gut informiert und ihre Angehörigen gut aufgehoben fühlten. Besonders auch die enge Zusammenarbeit zwischen uns und der GRN-Klinik Sinsheim gibt ihnen ein gutes Gefühl“, betont Heimleiterin Birgit Bizer.

Aber nicht nur die direkten Angehörigen der Bewohner sind eine wichtige Unterstützung in dieser Zeit. „Besonders in der derzeitigen Situation, in der wir uns wöchentlich mit neuen Verordnungen auseinandersetzen müssen, freuen wir uns über jede Geste umso mehr“, so Bizer. Egal ob kleinere Musikkonzerte im Freien oder selbstgemalte Bilder von Sinsheimer Schülern: All das macht den Bewohnern und den Mitarbeitern der Einrichtung Mut. Ein Wohnbereich des Betreuungszentrums hat nach einem Spendenaufruf sogar einen Massagesessel für Senioren der Wellnessmanufaktur Allgäuer Massagetechnik erhalten. „Nach einer langen schweren Zeit mit Quarantäne, Isolation, Einsamkeit und Verlust soll der Massagesessel für Abwechslung im Alltag der Bewohner sorgen. Er dient der Rückengesundheit und Erholung und zaubert vielen ein Lächeln ins Gesicht. Nur durch Spenden konnte diese Idee einer lieben Kollegin des Wohnbereiches umgesetzt werden“, ergänzt Schröter, die ein Dankeschön an alle Spender sendet.