Brettspiele für Bewohner des GRN-Betreuungszentrums Weinheim

Ulrike Wüst, stellvertretende Heimleiterin des GRN-Betreuungszentrums Weinheim freut sich mit den Bewohnern über die Spende


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Als Wiedergutmachung haben neun straffällig gewordene Jugendliche für Bewohner des Betreuungszentrums Weinheim eigens Brettspiele hergestellt. Als Abschluss des Projekts, das vom Internationalen Bund (IB) Baden im Auftrag des Jugendamtes des Rhein-Neckar-Kreises mit pädagogischer Unterstützung des Instituts Ikarus Rhein-Neckar durchgeführt wird, wurden die Spiele am 22. Mai an die Bewohner des GRN-Betreuungszentrums Weinheim überreicht. Die Freude aufseiten der Empfänger war groß.

„Eine schöne Geste“, sagt die stellvertretende Heimleiterin Ulrike Wüst. Sie freut sich vor allem darüber, „dass die Jungen an die Alten denken. Ältere Menschen werden oft vergessen, in Corona-Zeiten sind sie ganz besonders in Hintertreffen geraten. Daher finde ich es toll, dass die Jugendlichen kreativ und gestalterisch tätig waren und etwas für unsere Bewohner gemacht haben.“

In akribischer Handarbeit und unter Anleitung eines pädagogisch geschulten Maler- und Lackierermeisters haben die zwölf Jugendlichen die Spielbretter angefertigt. Um die Spielfreude für Senioren zu erhöhen, sind die Spielfiguren und Bretter deutlich größer als übliche Spiele, Vertiefungen sorgen für eine bessere Stabilität und Standfestigkeit der Spielfiguren und die Farben sind so gestaltet, dass auch Menschen mit einer Sehschwäche sie gut voneinander unterscheiden können.

Pädagogisches Ziel der Aktion ist, dass die straffällig gewordenen Jugendlichen ihr eigenes Verhalten unter pädagogischer Anleitung reflektieren, die Erfahrung machen, dass andere Menschen sich über das selbst hergestellte Produkt freuen und die geleistete Arbeit als Möglichkeit der Wiedergutmachung begreifen.

„Die Übergabe der Spiele hat einen besonderen Stellenwert im Rahmen der Maßnahme. Für die Jugendlichen ist es ein wertvolles und besonderes Erlebnis, welches das eigene Denken und Handeln in positiver Weise beeinflusst. Dies bestätigen die Teilnehmer immer wieder in der abschließenden Feedback-Runde“, sagt Christiane Sotillo-Mejias vom Jugendamt; Jugendhilfe im Strafverfahren des Rhein-Neckar-Kreises.

Die Aktion des Internationalen Bundes im Auftrag des Jugendamtes des Rhein-Neckar-Kreises wird seit Anfang 2016 durchgeführt und vom Jugendhilfswerk Wiesloch teilfinanziert. Pro Jahr profitieren davon drei bis vier Einrichtungen, meist Seniorenheime oder Pflegeeinrichtungen, die in Form einer Spende die in den IB-Malerwerkstätten gefertigten Brettspiele erhalten.

Abschluss der Maßnahme bildet das Überreichen der Werke an die Bewohner. Üblicherweise geht mit diesem Treffen zwischen Jung und Alt im Rahmen der Aktion auch eine gemeinsame Spielrunde einher, die jedoch leider den aktuellen Corona-Bedingungen zum Opfer fiel. Die Freude war dennoch groß – sowohl aufseiten der Bewohner und Mitarbeiter des GRN-Betreuungszentrums als auch aufseiten der Jugendlichen, die anderen mit Ihrer Arbeit eine Freude, ein Geschenk und eine bleibende Erinnerung machen konnten.