Der Dialysezugang gilt als Lebensader bei Patienten mit chronischem Nierenversagen. Wie dieser angelegt und im weiteren Verlauf gewebeschonend operiert wird, ist entscheidend für das weitere Leben der Dialysepatienten. Nur ein gut funktionierender Dialysezugang bietet optimale Voraussetzungen für eine effektive Blutreinigung über viele Jahre.
Umso bedeutender ist es, dass das Shuntzentrum Rhein-Neckar der GRN-Klinik Schwetzingen im Februar 2025 zum zweiten Mal als „Interdisziplinäres Referenzzentrum für Dialysezugänge“ zertifiziert wurde. Die unabhängige Prüfstelle ClarCert bestätigte dem Zentrum – unter der ärztlichen Leitung von Dr. Nicole Geiger und Dr. Salih Berisha, beide Fachärzte für Chirurgie und Gefäßchirurgie mit Schwerpunkt Shuntchirurgie – ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz, gelebter Interdisziplinarität und klar strukturierten Prozessen, und das rund um die Uhr in Schwetzingen.
Um diese Auszeichnung zu erhalten, müssen unter anderem bestimmte personelle und organisatorische Standards vorgewiesen werden, die das Shuntzentrum erfüllt. Weitere Voraussetzung ist es, mindestens 200 Shunt-Operationen jährlich durchzuführen. Mit rund 650 Eingriffen am Dialysezugang im Jahr 2024 hat die GRN-Klinik Schwetzingen ein Vielfaches der geforderten OP-Zahl erbracht.
Dabei werden am Shuntzentrum Engstellen oder Verschlüsse am Dialyseshunt nicht nur operativ, sondern auch durch eine Ballondilatation im interdisziplinären Zentrum therapiert. „Das garantiert eine optimale, patientenzentrierte Versorgung aus einer Hand“, erklärt Dr. Klemens Kirchner, Oberarzt der Kardiologie und Angiologie.
In ihrer Beurteilung hoben die externen Gutachter besonders die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit und hohe fachliche Kompetenz in familiärer Atmosphäre sowie die hohe Servicequalität für Patienten und Zuweiser hervor. „Dieses Qualitätsmerkmal ist ein Gewinn für alle Beteiligten – insbesondere für unsere Patienten, die solange sie an der Dialyse sind, wiederholt am Dialysezugang operiert werden müssen und eine vertrauensvolle, wertschätzende Betreuung brauchen“, so Dr. Nicole Geiger, Leiterin des Shuntzentrums.
Denn die enge ambulante und stationäre Kooperation mit dem direkt auf dem Klinikgelände befindlichen nephrologischen MVZ der ze:roPRAXEN mit Dialysezentrum bietet Patienten einige Vorteile: „Das erspart unseren Patienten weite Wege und ermöglicht, Operationen und Dialyse optimal aufeinander abzustimmen,“ erklärt Dr. Salih Berisha, Leiter des Shuntzentrums.
Die Heimdialyseverfahren, insbesondere der Bauchfelldialyse werden an der GRN-Klinik Schwetzingen besonders gefördert. „Das ermöglicht unseren Patienten mehr Selbstbestimmung im Alltag dank eigenverantwortlicher Therapiezeiten im vertrauten häuslichen Umfeld“, betonten die beiden leitenden Nephrologen der ze:roPRAXEN mit Dialysezentrum in Schwetzingen Dr. Thomas Singer und Dr. Manuela Winter, Kooperationspartner des interdisziplinären Shuntzentrums.
Doch nicht nur die enge Vernetzung mit niedergelassenen Praxen bietet den Patienten einige Vorzüge. Viele Dialysepatienten haben häufig weitere Erkrankungen, die zusätzliche Operationen notwendig machen können. Hernien-, Gallenblasen-, Schilddrüsen- oder Darmkrebsoperationen aber auch Herzkatheter- oder interventionelle Gefäßuntersuchungen können direkt in der GRN-Klinik Schwetzingen durchgeführt werden.
Dr. Johannes Weiß, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Chirurgischen Klinik zeigt sich stolz auf die Leistung des gesamten interdisziplinären Teams: „Dass uns eine unabhängige Prüfstelle erneut eine so hohe Versorgungsqualität bescheinigt, stärkt das Vertrauen unserer Patienten und ist ein großartiges Kompliment für die engagierte und kompetente Arbeit all unserer Mitarbeitenden – zum Wohl unserer Patienten.“
Mit der erfolgreichen Rezertifizierung und den kontinuierlichen Weiterentwicklungen sieht sich das Shuntzentrum Rhein-Neckar sehr gut aufgestellt. Die verpflichtende Teilnahme am neu eingeführten bundesweiten Shunt-Register ermöglicht einen wertvollen Vergleich mit den anderen zertifizierten Shunt Referenz-Zentren in Deutschland. „Unser Ziel ist es, die interdisziplinäre und patientenzentrierte Versorgung von Dialysepatienten weiter zu stärken. Auch künftig sollten persönliche und innovative Behandlungskonzepte, enge Kooperationen und der persönliche Kontakt zum Patienten im Mittelpunkt stehen – für mehr Lebensqualität und Sicherheit im Alltag der betroffenen Dialysepatienten.“