Trotz Corona: Versorgung bei Darmerkrankungen gesichert

Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen werden in der GRN-Klinik Sinsheim auch während der Pandemie behandelt


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Die stationäre Versorgung von Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ist auch in Zeiten von Corona in der GRN-Klinik Sinsheim gesichert. Das bestätigt Dr. Stephan Klug, Leitender Oberarzt Innere Medizin und Leiter des Fachbereichs Gastroenterologie. „Die Patienten, die bei uns behandelt werden, sind allesamt schwer krank. Weder Diagnostik noch Therapie können aufgeschoben werden.“ Auch bei ambulant behandelten Patienten werde eine gut wirksam laufende Therapie nicht unterbrochen, bestätigt der Spezialist.  

Bei Patienten mit stabiler chronisch-entzündlicher Darmerkrankung versuchen die Ärzte in der aktuellen Corona-Situation Sprechstundenbesuche durch Telefonsprechstunden zu ersetzen. „Wenn das möglich ist, gehen wir natürlich diesen Weg“, so Dr. Klug. Doch im Gegensatz zu vielen geplanten, elektiven Eingriffen, die aufgrund der Pandemie verschoben werden müssen, finden die lebensnotwendigen Operationen oder Therapien bei den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen auch während der Pandemie – natürlich unter Einhaltung der Hygienebestimmungen – in der GRN-Klinik Sinsheim statt.

Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, die bekanntesten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, sind seit Jahren insbesondere in der industrialisierten Welt auf dem Vormarsch. Besonders augenscheinlich sind dabei die steigenden Zahlen betroffener Kinder. Der Morbus Crohn trete aber am häufigsten zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf, die Colitis ulcerosa hingegen etwa ein Jahrzehnt später – zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Die Verteilung zwischen den Geschlechtern sei ziemlich ausgeglichen, bei Morbus Crohn ist etwas häufiger das weibliche, bei Colitis ulcerosa etwas häufiger das männliche Geschlecht betroffen. Noch immer ist das erhöhte Darmkrebsrisiko für diese Patienten ein wesentlicher Mortalitätsfaktor.

In der GRN-Klinik Sinsheim werden häufig Patienten stationär behandelt, die unter akuten Krankheitsschüben mit Durchfall und Darmblutungen leiden, aber auch Patienten mit Darmverschluss und Eiteransammlungen in der Bauchhöhle. „Diese Patienten werden bei uns in der Regel medikamentös behandelt. Seit einigen Jahren steht in der Behandlung dieser chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zusätzlich zu Cortison und anderen Immunsuppresiva eine Antikörpertherapie zur Verfügung. Die auch als Biologika bezeichneten Medikamente haben die therapeutischen Möglichkeiten im Kampf gegen diese Erkrankungen deutlich bereichert. Zudem werden Endoskopien mit Eingriffen wie Ballondilatationen von Engstellen, Drainageeinlage bei Eiteransammlungen und in besonders schweren Fällen Operationen in der allgemein-chirurgischen Abteilung der GRN-Klinik Sinsheim von Prof. Büchler und Dr. Hassenpflug durchgeführt“, erklärt Dr. Klug. Solche Behandlungen könne man nicht verschieben, sie seien lebenswichtig, heißt es weiter.

Morbus Crohn befalle neben Dünn- und Dickdarm gelegentlich auch Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm. Im Krankheitsverlauf könnten sich Fisteln und Engstellen bilden. Hingegen betreffe die Colitis ulcerosa ausschließlich den Dickdarm. „Es kann der gesamte Dickdarm, jedoch auch nur der Enddarm betroffen sein. Die Colitis ulcerosa äußert sich am häufigsten mit blutigen Durchfällen“, so Klug.  „Sowohl der Morbus Crohn als auch die Colitis ulcerosa verlaufen entweder schubförmig mit dazwischenliegend beschwerdefreien Intervallen oder mit chronisch-entzündlich aktivem Verlauf. Beide Erkrankungen bestehen lebenslang, können durch Medikamente in einen ruhenden Zustand gebracht werden, sind jedoch medikamentös nicht heilbar. Nur eine vollständige Entfernung des Dickdarmes kann eine Heilung der Colitis ulcerosa bewirken.“