Geburtshilfe in Zeiten von Corona

Dr. med. Annette Maleika, Chefärztin der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe der GRN-Klinik Schwetzingen: „Ich erlebe einen unglaublichen Zusammenhalt!“


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In der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe der GRN-Klinik Schwetzingen haben im vergangenen Jahr über 800 Kinder das Licht der Welt erblickt. Auch in der Corona-Krise werden weiter Kinder geboren. Doch was müssen Ärzte, Pflegepersonal, Hebammen aber auch Schwangere während der Pandemie beachten?  Die  Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG),  hat dazu Empfehlungen erlassen, die in Schwetzingen entsprechend umgesetzt werden.

Dr. med. Annette Maleika, Chefärztin der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe der GRN-Klinik Schwetzingen, ist sehr froh, dass es offizielle Handlungsempfehlungen gibt. „Wir haben diese genutzt, um hauseigene Verfahrensanweisungen für den geburtshilflichen Bereich zu erstellen“, sagt Maleika. So empfiehlt die DGGG zum Beispiel, dass Schwangere mit Corona-Infektion ganz natürlich entbinden und ihr Kind stillen dürfen. „Diese Einschätzung teilen wir voll und ganz. Jede Corona-positiv getestete schwangere Frau wird individuell beraten. Wenn es Gründe für einen Kaiserschnitt gibt, wird dieser natürlich auch durchgeführt.“ Und wie werden die Mitarbeiter vor Infektionen geschützt? „Das geburtshilfliche Management wird immer mit der Patientin, den betreuenden Ärzten und den Hebammen abgestimmt“, so die Chefärztin. Auch die räumlichen Möglichkeiten wurden der aktuellen Situation angepasst. Einer von drei Entbindungsräumen wurde vorsorglich für Corona-positiv getestete Schwangere ausgelagert. Dr. Maleika: „Notwendige Instrumente, Geräte und Materialien sind dort vorhanden. Durch eine Schleuse gelangt man auf diese Station. Dort stehen Räume für die Entbindung und die Überwachung nach Geburt zur Verfügung. Die ersten Tage nach der Geburt verbringen Mutter und Kind in einem Einzelzimmer auf der Isolierstation. Sie werden von einer Kinderkrankenschwester, einem Arzt der Geburtshilfe und einem Kinderarzt betreut. Insgesamt haben wir sowohl von ärztlicher Seite als auch im Hebammenteam und in der Kinderkrankenpflege zusätzliche Rufdienste eingerichtet, um im Bedarfsfall personell noch besser aufgestellt zu sein.“

Es ist ebenso wichtig, die Mitarbeiter ausreichend zu schützen „da wir mitunter viel Zeit mit der werdenden Mutter im Kreißsaal verbringen. Nach der Geburt wird im Blut des Kindes nach Antikörpern gegen das Corona Virus gesucht, außerdem sollte eine Corona-infizierte Mutter unbedingt einen Mundschutz beim Stillen tragen.“  Aber auch die Fragen von werdenden Vätern beantwortet die Chefärztin immer wieder gerne. So dürfen Väter in der GRN-Klinik Schwetzingen bei der Geburt anwesend sein, sofern sie nicht Corona-positiv getestet sind oder respiratorische Symptome aufweisen. Das gelte auch bei Kaiserschnitten. Auf Station stehen auf Wunsch Familienzimmer zur Verfügung – alternativ darf der Vater einmal am Tag zu Besuch kommen.

Dr. Maleika lobt in diesen Zeiten auch die Klinikleitung, die die Organisation exzellent und rasch strukturiert habe. Es gebe regelmäßige Besprechungen, Verfahrensanweisungen und eine sehr gute Informationspolitik. Chefärzte und die Klinikleitung seien auch am Wochenende und nachts erreichbar. Alle zeigten auch eine hohe Belastbarkeit und Flexibilität, wenn es um die Besetzung von Bereitschaftsdiensten gehe. „Unser Team aus Ärzten, Hebammen und Pflege war schon immer sehr eng verbunden, aber jetzt, wo wir vor neuen Herausforderungen stehen, erlebe ich einen unglaublichen Zusammenhalt. Deshalb kommen wir jeden Tag motiviert und mit einem guten Gefühl zur Arbeit. Für uns alle ist es besonders wichtig, dass die jungen Eltern und deren Neugeborene auch in dieser zusätzlich durch Corona belasteten Situation einen guten Start in Leben erfahren.“  

Bildunterschrift: Die familienorientierte Geburtshilfe in der GRN-Klinik Schwetzingen schließt den Vater mit ein (Symbolbild aus Nicht-Corona-Zeiten: GRN).