Eröffnungssymposium GRN-Akademie: „Erwartungen übertroffen“

Fortbildung bei bester Stimmung / Die GRN-Akademie bot 150 gemeldeten Teilnehmern am 16. September einen fachlichen Austausch in angenehmer Atmosphäre


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Frecher Humor, Lachtränen und medizinische Debatten: Das Eröffnungssymposium GRN-Akademie, ausgerichtet von den GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar, hielt beste Laune und angenehme Gespräche bereit. Dabei ging es mit einem straffen Vortragsprogramm von 9.30 Uhr bis 17 Uhr vor allem um den medizinischen Austausch von Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen.

„Ich erspare Ihnen jetzt mal Grafiken zum demografischen Wandel“, versprach Dr. Florian von Pein in seinem Vortrag zur „Krankenhausversorgung einer alternden Gesellschaft“ und frotzelte im nächsten Atemzug in Richtung seiner Zuhörer: „Dass wir in einer alternden Gesellschaft leben, sehen Sie jeden Morgen, wenn Sie in den Spiegel schauen.“

 

Applaus, applaus

Mit Humor wurde auch der straffe Vortragszeitplan auf den Punkt eingehalten. Ein im Minutentakt rückwärts laufender Ticker auf einem Bildschirm unterhalb der Leinwand, auf der die Vortragsfolien zu sehen waren, zeigte dem Redner die noch verbleibende Sprechzeit. War die Zeit um mehr als 2 Minuten überschritten, spielte Prof. Dr. Eberhard Scholz, Chefarzt der Kardiologie und Angiologie in den GRN-Kliniken Schwetzingen und Sinsheim und Initiator der GRN-Akademie, ausgewählte Song-Titel ein: „Applaus, applaus“ von den Sportfreunden Stiller, „Don’t speak“ von No Doubt oder „Final Countdown“ von Europe. Das sorgte jedes Mal sowohl bei den Rednern, die den Humor offenbar teilten, als auch im Publikum für herzhaftes Lachen.

Bei aller Fröhlichkeit ging es auf dem Symposium in einem Seitenflügel des Schwetzinger Schlosses zu den Themenschwerpunkten Onkologie, Kardiovaskuläre und Notfallmedizin, Aktuelle Themen der Medizin und Chirurgie medizinisch in die Tiefe. Welche Methoden bietet die individualisierte Mammachirurgie, Real Life Data aus dem interdisziplinären Shuntzentrum Schwetzingen, kolektorales Karzinom, Systemtherapie bei Krebsleiden, Perioperatives Management, Katheterablation von Herzrhythmusstörungen, Diabetologie, Sport und Herz, Fettleberhepatitis, Neues aus dem Urologischen Steinzentrum Eberbach und vieles mehr. 

 

GRN-Kliniken mit zahlreichen zertifizierten Zentren sehr gut aufgestellt

Im Themenschwerpunkt „Aktuelle Themen der Medizin“ berichtete als einzige Nicht-Medizinerin unter den Referenten GRN-Geschäftsführerin Katharina Elbs vom aktuellen Stand der Dinge der GRN Gesundheitszentren und zeigte sich im Hinblick auf den aktuellen Stand der Diskussionen um die Krankenhausstrukturreform optimistisch. „Anders noch als in der ersten Fassung orientiert sich das aktuelle Eckpunkte-Papier der Regierungskommission an der Landeskrankenhausplanung in NRW und hat eine Leistungs-, Bedarfs- und Qualitätsorientierung der Gesundheitsversorgung zum Ziel. In diesen Punkten sind unsere vier GRN-Kliniken mit ihren zahlreich zertifizierten Zentren sowie den hohen Fallzahlen im Bereich der Grund- und Regelversorgung schon heute sehr gut aufgestellt“, lautete die zuversichtliche Botschaft von Katharina Elbs.

Die GRN freuten sich großer Unterstützung durch den Rhein-Neckar-Kreis, der mit Landrat Stefan Dallinger an der Spitze, hinter den Kliniken stehe. Diese Rückendeckung zeigte Landrat Stefan Dallinger auch am Samstag bei der GRN-Akademie, indem er die rund 150 angemeldeten Ärzte mit einem Grußwort herzlich willkommen hieß.

Zu „Post Covid aus Sicht eines Neurologen“ gab Dr. Thorsten Lenhard, stellvertretender Chefarzt für Neurologie in der GRN-Klinik Sinsheim, Erklärungsansätze für Symptome, die medizinisch immer noch schwer nachvollziehbar sind. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Atemnot trotz bestens funktionierender Lunge, Geschmacks- und Geruchsveränderungen. Das SARS-CoV-2-Virus sei vom Tier auf den Menschen und damit von einer auf eine andere Spezies übertragen worden. Das Immunsystem des Menschen kannte diesen Erreger zuvor nicht und spiele deshalb entsprechend verrückt.

 

OP oder keine OP? Entscheidung erfolgt gründlich überlegt und individuell

Ganz zum Schluss wurde es noch mal humorvoll bissig. Mit der undankbaren Aufgabe als letzter Referent und dem Titel „Wenn die Bauchwand Schwäche zeigt – Operation vs. watchful waiting“ rüttelte Dr. Matthias Hassenpflug, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie in der GRN-Klinik Sinsheim, seine Ärzte-Kollegen aus dem Nachmittagstief. Es sei undankbar, als letzter zu referieren, alle wären schon müde und wollten nach Hause. An manchen großen Kliniken wäre die Sache einfach gewesen. Da würde die Frage, ob operiert werden sollte oder nicht, nicht gestellt: „Es wird operiert.“ Der Vortrag wäre beendet und alle dürften zum Buffet. 

In einem kleineren Krankenhaus wie der GRN-Klinik Sinsheim jedoch würde man gründlicher abwägen und je nach Patienten individuell entscheiden. So gab er seinen ärztlichen Kollegen in einem kurzweiligen Vortrag mit auf den Weg, wann er eine Bauchwand-Operation für angebracht halte und wann auch watchful waiting sinnvoll sei.

 

Prof. Dr. Scholz: "Es ist so hilfreich und vereinfacht die Arbeitsabläufe, wenn man sich kennt"

Initiator Prof. Dr. Eberhard Scholz hatte schon einleitend erläutert, warum er die GRN-Akademie zur Fortbildung und zum Netzwerken ins Leben gerufen habe: „Es ist so hilfreich und vereinfacht die Arbeitsabläufe, wenn man sich kennt.“ Dass so viele seiner Einladung gefolgt sind, gibt ihm recht. Von zahlreichen Teilnehmern gab es hinterher positive Rückmeldungen zum Veranstaltungs-Format. Auch GRN-Geschäftsführerin Judith Masuch sagte: „Ich hatte große Erwartungen an die Veranstaltung. Diese sind nicht nur erfüllt, sondern übererfüllt worden.“ 

Im kommenden Jahr wird es wieder eine GRN-Akademie für Ärzte aus der Region geben. Ein genauer Termin wird voraussichtlich im Herbst dieses Jahres bekannt gegeben.

 

Weitere Infos zur Veranstaltung: www.grn.de/akademie