15 Jahre babyfreundliche Geburtshilfe mit Herz

GRN-Klinik Sinsheim: Ein Jubiläum für einen guten Start ins Leben mit Bindung, Vertrauen und Expertise


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Am Samstag feierte die GRN-Klinik Sinsheim ihr 15-jähriges Jubiläum als WHO- und UNICEF-zertifizierte babyfreundliche Geburtsklinik. Viele werdende Eltern, Familien und Interessierte nutzten den Tag der offenen Tür, um einen Blick dorthin zu werfen, wo neues Leben beginnt. Unter dem Motto ‚Der Liebe Raum geben‘ wurden die Kreißsäle und die Mutter-Kind-Station geöffnet und gezeigt, wie moderne und gleichzeitig liebevolle Geburtshilfe aussieht, wenn die Bedürfnisse von Eltern und Neugeborenen im Mittelpunkt stehen. Mit informativen Vorträgen im Casino startete dieser spannende Tag.

Zu Beginn erinnerte Dr. Thomas Schumacher, ehemaliger Chefarzt und Initiator der Zertifizierung, an die Anfänge: „Die GRN-Klinik Sinsheim war die erste babyfreundliche Klinik in der ganzen Region Rhein-Neckar. Wir hatten damals den Mut, Vieles neu zu denken. Heute können wir sagen: Es hat sich gelohnt. Der Start ins Leben ist entscheidend – den haben wir hier zu etwas Besonderem gemacht.“

An seiner Seite stand Gabriele Kahlig, Still- und Laktationsberaterin der ersten Stunde, die das Konzept mitgeprägt hat. Sie blickte auf diese Pionierzeit zurück, in der Bonding – der enge Hautkontakt – und Stillförderung bewusst in den Mittelpunkt gestellt wurden: „Wir wollten einen Ort schaffen, an dem Nähe nicht nur möglich, sondern geschützt ist. Heute möchte keiner mehr von uns anders arbeiten.“

Diese Haltung prägt die Geburtshilfe bis heute. Chefärztin Nadine Michel unterstrich in ihrem Vortrag zum Thema Geburt, wie tief die babyfreundlichen Standards im Team verankert sind: „Bei uns ist es selbstverständlich, dass Mutter und Kind nicht getrennt werden. Bonding beginnt direkt nach der Geburt im Kreißsaal und endet nicht nach wenigen Minuten – egal ob nach einer spontanen Geburt oder einem Kaiserschnitt.“

Wie medizinisch erfolgreich dieser Ansatz sei, zeigten die Zahlen, so Nadine Michel: „Wir haben 1172 Geburten, davon 75,9 Prozent spontan, bei einer außergewöhnlich niedrigen Dammschnittrate von 5,4 Prozent. Frauen können frei wählen, wie sie gebären möchten – ob in Seitenlage, kniend oder in der Entbindungswanne. Auch das Auspulsieren der Nabelschnur gehört zu unserem Standard.“ Der neue telemedizinische Austausch mit der Kinderklinik Heidelberg, der mittels Videokonsultationen eine schnelle interdisziplinäre Einschätzung ermöglicht, gebe noch mehr Sicherheit.

Gabriele Kahlig betonte, dass Babyfreundlichkeit weit mehr sei als ein Zertifikat: „Es bedeutet, Abläufe an den Bedürfnissen der Kleinsten und ihrer Familien auszurichten – nicht umgekehrt. Bonding schenkt Sicherheit, Nähe und Vertrauen. Dieser erste Hautkontakt, ungestörtes Kennenlernen durch Rooming-in, gute Stillbegleitung sowie liebevolle Unterstützung auch beim Flasche geben, bilden die Basis eines gelungenen Starts. In unseren gemütlichen Stillzimmern sind die Frauen für den Austausch ganz unter sich.“ Und ergänzte: „Ganz nach Arthur Schopenhauer: ‘Die ersten Schritte bestimmen den ganzen Weg.’ Seit September dürften sogar Geschwisterkinder bis zu sechs Jahren gemeinsam mit ihren Eltern im Familienzimmer übernachten – ein Angebot, das die frühe Familienbindung stärkt. Nach der Klinikzeit gibt es einen Babytreff und Kurse der Elternschule.

Ein weiteres zentrales Element ist die enge Betreuung durch die 16 freiberuflichen Beleghebammen, die rund um die Uhr im 2-Schichtmodell präsent sind und ein Betreuungsverhältnis von 1:2 gewährleisten: „Bei uns kennt jede Hebamme ‚ihre‘ Frauen“, erklärte Beleghebamme Wiebke Rempfer. „Diese Kontinuität ist viel wert – und ein wesentlicher Teil unserer ‚Babyfreundlichkeit‘. Neben der Geburtsbegleitung bieten wir Geburtsvorgespräche, Wochenbettbetreuung und Hilfe bei Beschwerden an.“

Großes Interesse weckte die sogenannte Kaisergeburt, bei der Mütter bei einem Kaiserschnitt den Geburtsmoment bewusst miterleben können. Viele Frauen empfinden sie als sanfter und emotional intensiver. Vorgestellt wurde auch der neue Be-Up-Raum, der mit Schaumstoffelementen, Decken-Tuch und Bodenmatten Gebärenden hilft, die Geburt aktiv und bewegungsorientiert zu gestalten.

Anschließend informierte die Beleghebamme über den seit 1. November 2025 in Kraft getretenen umstrittenen Hebammenhilfe-Vertrag, der die Arbeitsbedingungen und Vergütungen für freiberufliche Hebammen regelt und für Diskussionen sorgt.

Kinderarzt Dr. Jan Buschmann unterstrich die Bedeutung der U-Untersuchungen. Die U2 wird ab 48 Stunden nach Geburt durchgeführt – inklusive Screening auf angeborene Herzfehler und Hörstörungen. Besonders empfehlenswert sei die RSV-Prophylaxe in der Herbst- und Wintersaison, die Neugeborene vor schweren Atemwegserkrankungen schützt. „Dieses Vorsorgeangebot ergänzt die umfassende Betreuung für einen gesunden Start ins Leben.“

Im Anschluss an die Vorträge durften die Besucherinnen und Besucher einen Blick auf die bunt geschmückte Mutter-Kind-Station werfen und bei Führungen die vier Geburtsräume erkunden, die liebevoll für individuelle Geburtswünsche ausgestattet sind – die Entbindungswanne, das Ruhezimmer sowie den neuen Be-Up-Raum. Die persönliche Atmosphäre, die Gespräche mit Hebammen, Ärzten und Stillberaterinnen sowie die toll gestaltete Teddy-Klinik für Geschwisterkinder sorgten für einen herzlichen und lebendigen Nachmittag. Zahlreiche Beratungsstände und selbst gebackener Kuchen rundeten das vielfältige Angebot ab.

Weitere Informationen zur Gynäkologie und Geburtshilfe der GRN-Klinik Sinsheim unter: https://www.grn.de/sinsheim/klinik/gynaekologie-und-geburtshilfe/die-fachdisziplin