Woche der Wiederbelebung in Schwetzingen

Experten-Team aus der GRN-Klinik, dem Ärztenetz und vom Deutschen Roten Kreuz Schwetzingen bietet in der Woche vom 16. bis 22. September Informationen und praktische Übungen rund um das Thema Herz-Kreislauf-Stillstand an / öffentliche Aktion auf den Planken am 21. September


News/Pressemitteilungen

Vom 16. bis 22. September findet in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit die „Woche der Wiederbelebung“ statt. Ärztinnen und Ärzte führen gemeinsam mit den Rettungsdiensten unter dem Motto „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ zahlreiche Aktionen in Kliniken, öffentlichen Gebäuden und auf Plätzen durch, um dadurch noch mehr Menschen zu ermutigen, im Ernstfall – etwa bei einem Herzstillstand – Leben zu retten. So auch das Team der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin der GRN-Klinik Schwetzingen unter der Leitung von Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Christian Bopp: Unterstützt vom Ärztenetz Schwetzingen e.V. und dem Deutschen Roten Kreuz, Ortsverband Schwetzingen, führen die Klinikärztinnen und -ärzte auch in diesem Jahr wieder Aktionen in verschiedenen Schwetzinger Schulen und auf den Kleinen Planken durch. Ihre Botschaft: Auch Laien können Leben retten! Unter dem Motto „Prüfen. Rufen. Drücken!“ – Reaktion und Atmung checken, Notruf 112 wählen und Herzdruckmassage – werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den verschiedenen Schulungen instruiert.

Eine öffentliche Veranstaltung auf den Kleinen Planken am Samstag, 21. September 2018, richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger: Von 9 bis 14 Uhr informiert das Team mit Dr. Christian Bopp über die Theorie und Praxis der Wiederbelebung, das Thema Herz-Kreislauf-Stillstand und die in der Stadt installierten Defibrillatoren. Die Wiederbelebungskurse im Wirtschaftsgymnasium, am Privatgymnasium und an der Gemeinschaftsschule finden am 18., 19. und 20. September unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Fakten der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) zum Thema (leicht umformuliert / Quelle: www.einlebenretten.de):

  • Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen, zu jeder Zeit. Der Betroffene wird sofort bewusstlos und atmet nicht mehr normal oder gar nicht mehr.
  • Wenn nach einem Herzstillstand nicht innerhalb von fünf Minuten einfache Maßnahmen – vor allem die Herzdruckmassage – durchgeführt werden, dann ist ein Überleben unwahrscheinlich.
  • Der Rettungsdienst kann fast nie innerhalb von fünf Minuten nach dem Herzstillstand direkt beim Betroffenen sein.
  • Mit einfachsten Wiederbelebungsmaßnahmen (Herzdruckmassage: 100 Mal pro Minute) durch Anwesende wird die Überlebenswahrscheinlichkeit verdreifacht!
  • Auf 100.000 Einwohner kommen jedes Jahr rund 50 bis 80 Fälle eines Herzstillstands, die im Reanimationsregister aufgenommen werden: Das sind rund 40.000 bis 64.000 Menschen pro Jahr. Etwa 10 bis 20 Prozent der Patienten können wieder aus der Klinik entlassen werden. Einen entscheidenden Vorteil stellt hierbei das optimale Ineinandergreifen der gesamten Rettungskette dar. Die sogenannte Laienreanimation durch nicht professionelle Helfer stellt dabei das erste Glied dieser Rettungskette dar. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass durch eine optimale Laienreanimation die Überlebensrate bei Reanimationen verdoppelt bis verdreifacht werden kann. Damit könnten mehr Menschen in Deutschland zusätzlich überleben als wir in Deutschland Verkehrstote im Jahr verzeichnen.
  • Ein AED (Automatisierter Externer Defibrillator) kann Leben retten und die Anwendung ist ganz einfach! Ein AED ist ein Gerät, das an vielen öffentlichen Orten und Gebäuden verfügbar ist und wie ein Feuerlöscher an einer Wand hängt. Das Gerät hilft bei der Anwendung und ermöglicht bei Bedarf die Abgabe eines lebensrettenden Elektroschocks auf das Herz.
  • Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand mindestens einmal in seinem oder ihrem Leben in die Situation kommt, die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einem Menschen durch diese einfachen Maßnahmen zu vervielfachen, ist sehr hoch. Ebenso die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Mensch eine Bezugsperson ist – etwa die Eltern, der Lebenspartner, ein Kind, Freund oder Verwandter.
  • Wer in Mund-zu-Mund-Beatmung ausgebildet ist, wendet dieses Verfahren zusätzlich zur Herzdruckmassage im Verhältnis 30 Herzdruckmassagen zu zwei Beatmungen an. Wer nicht, konzentriert sich auf die Herzdruckmassage. Damit ist schon viel gewonnen!
  • Man kann nichts falsch machen! Jeder und jede kann eine Herzdruckmassage durchführen und einen AED anwenden – auch wenn er oder sie dies nie oder lange nicht mehr geübt haben, es könnte lebensentscheidend sein.

Symbolbild: pixabay.com