Mit Bewegung und gesunder Ernährung gegen verengte Herzkrankgefäße

Vortrag zum Thema „Schütze dich vorm Herzstillstand“ im Rahmen der Herzwochen informierte zu Risiken und Therapien bei einer Koronaren Herzkrankheit


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Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, genetische Veranlagung – all das das kann eine Koronare Herzkrankheit (KHK) entstehen lassen. Sie ist der häufigste Grund für den plötzlichen Herztod, den rund 65.000 Menschen jedes Jahr in Deutschland erleiden. Um über Risikofaktoren, aber auch die Diagnose sowie die neusten Therapien rund um die KHK zu informieren, referierte Prof. Dr. Grigorios Korosoglou, Chefarzt der Kardiologie, Angiologie und Pneumologie an der GRN-Klinik Weinheim, zum Thema „Schütze dich vorm Herzstillstand!“ im Rahmen der „Herzwochen“, die die Deutsche Herzstiftung jedes Jahr veranstaltet. 

Für Betroffene wie Angehörige kommt der plötzliche Herzstillstand oft aus heiterem Himmel. „Doch ganz so überraschend, wie man meint, ist der plötzliche Herztod nicht“, so Prof. Korosoglou. „Es gibt ursächliche Faktoren, die meistens unerkannt bleiben.“ Denn Plaques aus Kalk, Bindegewebe und Cholesterin an den Wänden von Herzkranzgefäßen bleiben häufig von den Patienten lange unbemerkt. Erst wenn die Atrien stark verengt sind, führt die Minderversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff und Nährstoffen zu Brustschmerzen, Brustenge (Angina pectoris) oder Luftnot. „Sollten Sie solche Symptome bei körperlicher Anstrengung spüren, sollten Sie sofort ein Krankenhaus aufsuchen“, appellierte der Experte an die Zuhörer. „Sollten diese Symptome im Ruhezustand auftreten, besteht die Gefahr eines Herzinfarkts. Dann sollten Sie direkt den Rettungsdienst über die 112 anrufen.“ Beim Betroffenen sollte eine Puls- und Atemkontrolle durchgeführt und, falls beides negativ ausfällt, der Notarzt gerufen werden. Bis zu dessen Eintreffen ist es unbedingt notwendig, ununterbrochen eine Herzdruckmassage durchzuführen.

Um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, sei es wichtig, eine KHK diagnostizieren und behandeln zu lassen. „Neben einer medikamentösen Therapie helfen Veränderungen des Lebensstils gegen die Grund- und Begleiterkrankungen Diabetes mellitus, Bluthochdruck und einen erhöhten Cholesterinspiegel“, erläuterte Prof. Korosoglou. „Denn wir Mediziner können eine Herzerkrankung nicht heilen, sondern nur reparieren und sind auf Ihre Mithilfe angewiesen.“

So rate er dazu, mit dem Rauchen aufzuhören, sich ausgewogen zu ernähren, sowie regelmäßige Bewegung und Sporteinheiten in den Alltag zu integrieren. Der Kardiologe empfiehlt fünfmal in der Woche für 30 bis 45 Minuten Sport im aeroben Bereich „mit 80 Prozent der Zielherzfrequenz“ – das heißt, einer maximalen Herzfrequenz von 200 minus Lebensalter und davon 80 Prozent: „Es ist nie zu spät, um damit anzufangen. Gerade bei Senioren über 75 Jahren ist ein Training notwendig, um Mobilität und Unabhängigkeit zu erhalten.“ Generell wichtig sei ein ausgewogenes Programm mit Muskel- und Ausdauertraining. Vorhandene Beschwerden werden dadurch reduziert, die Leistungsfähigkeit verbessert und das psychische Befinden stabilisiert. Von extremer körperlicher Betätigung, wie etwa einem Marathonlauf, rät Professor Korosoglou allerdings ab. Stattdessen sei gerade im Hinblick auf eine bei Risiko-Patienten häufig erforderliche Gewichtsreduktion eine Kombination aus Diät und Sport am effektivsten.