„Bin froh, wenn Corona wieder vorbei ist“

Eppelheimerin Elisabeth Schweikert feierte im GRN-Seniorenzentrum Schwetzingen im kleinen Rahmen ihren 100. Geburtstag


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Elisabeth Schweikert genoss sichtlich die kleine Geburtstagsfeierstunde im GRN-Seniorenzentrum Schwetzingen und das, obwohl die Schar der Gäste aufgrund von Corona übersichtlich ausfiel und alle Abstand halten mussten. „Zum zweiten Mal wurde im GRN-Seniorenzentrum jetzt ein 100. Geburtstag gefeiert“, freute sich Heimleiterin Martina Burger. Elisabeth Schweikert, die am 2. Juli 1920 in Eppelheim geboren wurde, lebt seit letztem Dezember in der GRN-Einrichtung und fühlt sich darin nach eigener Aussage  „sehr wohl“.  Bei einem Gläschen Sekt und dem obligatorischen „Happy Birthday“ prostete die rüstige Dame ihren Gästen im großen Raum des Untergeschosses zu. Dorthin  hatte man die kleine Feier verlegt, um den Kontakt der Gäste mit den Bewohnern zu minimieren.

Zwei Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges geboren, arbeitete Elisabeth Schweikert als junges Mädchen im Schlierbacher Krankenhaus, pflegte dort kranke Menschen, ehe sie heiratete. Ihren ersten Mann verlor sie allerdings schon im Zweiten Weltkrieg. Auch ihr zweiter Mann starb früh, ebenso wie Sohn Willi, der im Alter von 60 Jahren von ihr ging. „Es war wirklich kein einfaches Leben, was ich hatte“, erzählt sie. „Doch ich will an meinem Geburtstag nicht nur klagen und freue mich, dass ich diesen Tag überhaupt noch erleben darf. Es ist so schön hier. Alle kümmern sich um mich.“

In ihrer Kindheit turnte Elisabeth Schweikert beim TV Eppelheim, war aktives Mitglied im Obst- und Gartenbauverein und galt überall als hervorragende Witze-Erzählerin, wie ihr Neffe Rudibert Hopf, der sich zusammen mit seiner Frau Else heute rührend um die alte Dame kümmert, erzählt. Dass wenig später ihr Sängerbund Germania Eppelheim noch mit einem Ständchen aufwartete, machte sie ebenfalls glücklich. Bis vor einigen Jahren arbeitete die Eppelheimerin noch als Hausverwalterin, ehe sie die letzten Jahre zuhause verbrachte und sich bis Dezember 2019 praktisch noch selbst versorgte. „Sie liebt die Geselligkeit und auch ein wenig im Mittelpunkt zu stehen“, lacht ihr Neffe.

Vom evangelischen Gemeindepfarrer Steffen Groß, der zum Gratulieren vorbeischaute, wollte sie zuerst wissen, ob er denn auch ein Eppelheimer sei. Als der verneinte, rollte sie mit den Augen und hatte die Lacher auf ihrer Seite. Mit Corona und dem „ganzen Maskenzeug“  hat sie nicht viel am Hut. „Ich bin froh wenn das Ganze wieder vorbei ist“, sagt sie dazu und winkt ab. Immerhin hat sie im Laufe ihres Lebens mit der Spanischen Grippe (1918 bis 1920), Hongkong-Grippe (1968 bis 1970), SARS (2002/2003) und der Schweinegrippe (zuletzt 2009) schon andere Pandemien heil überstanden. Die Ergotherapeutin des Beschäftigungsteams, Petra Bendzinski, jedenfalls überrascht die 100-Jährige fast täglich. „Sie ist geistig so unheimlich fit. Am liebsten lässt sie sich in ihrem Rollstuhl durchs Grüne fahren und genießt dabei die Natur.“ Diesen „besonderen Geburtstag“, wie es Martina Burger treffend formuliert, „werden wir jedenfalls so schnell nicht vergessen.“  

Bildunterschrift: Elisabeth Schweikert feierte im GRN-Seniorenzentrum ihren 100. Geburtstag. Auf unserem Bild freuen sich ihr Neffe Rudibert Hopf, seine Frau Else (r.) und Ergotherapeutin Petra Bendzinski mit ihr. (Bild: Callies/GRN)