GRNplus September / 2023

Ausgabe 2/ 2022 aus Sinsheim 3 Ausgabe 2/20 3 DAS GESUNDHEITSMAGAZIN i i plus kostenlos zum Mitnehmen Chefarztwechsel und Innere Medizin Veränderungen in der Abteilung Pflege und Förderung für die Bewohner Betreuungszentrum Das Team, das die Haustechnik Klinik am Laufen hält

1 Besuchen Sie uns auf unserer Homepage: www.grn.de oder schreiben Sie uns eine E-Mail an: klinik-sinsheim@grn.de Hinweis: Im Sinne der besseren Lesbarkeit verwenden wir in diesem Magazin meist die männliche Form und meinen damit sowohl männliche, weibliche als auch diverse Personen. Inhalt Aktuelles 2 Innere Medizin - Chefarztwechsel Ein Abschied nach 18 ereignisreichen Jahren 3 „Wir können gemeinsam viel bewegen“ 5 „Mein Herz schlägt für die Kardiologie“ 7 „Das Zusammenspiel funktioniert unkompliziert“ 10 Betreuungszentrum Jederzeit in guten Händen 16 PalliativeCareTeam Zehn Jahre für mehr Lebensqualität 20 Haustechnik Alles im Griff – die Meister der Technik 24 Ehrenamt Die beste Medizin 27 Kurz notiert Nachrichten aus der GRN-Klinik Gesund in der Region 18 Auf einen Blick Lageplan 29 Medizingeschichte Zur Geschichte der klinischen Geburt 30 Gesund in der Region Auf nach Hirschhorn 32 Termine 34 Rätselspaß 35 Ernährungstipps 36 Ansprechpartner und Impressum Auf Wiedersehen und herzlich willkommen heißt es bei der GRN-Klinik Sinsheim. Nach 18 Jahren als Chefarzt verabschieden wir Dr. Johannes Berentelg mit den besten Wünschen und großem Dank in den Teilzeit-Ruhestand. Seine Nachfolger in der Abteilung der Inneren Medizin sind Prof. Dr. Eberhard Scholz und Dr. Erik-Sebastian Fuchs. Prof. Scholz übernimmt neben seiner Position als Chefarzt der Kardiologie und Angiologie in Schwetzingen auch den Part in Sinsheim. Dr. Fuchs leitet nun die Gastroenterologie in unserer Klinik. Im großen Interview ab Seite 3 verraten sie, welche Pläne und Ziele sie verfolgen, und wie Sie als Patient davon profitieren. In dieser Ausgabe widmen wir uns zudem dem GRN-Betreuungszentrum. Hier kümmern sich Birgit Bizer und ihr Team um Menschen, die in unterschiedlichen Lebensbereichen Unterstützung benötigen. Für wen das Betreuungszentrum da ist, welche Angebote es für die Bewohner gibt, erfahren Sie ab Seite 10. Interessante Einblicke liefern auch HansJörg Hilmer und Volker Weiß. Sie nehmen uns mit hinter die Kulissen, in den Bereich der Haustechnik. Die beiden Techniker zeigen, was es alles braucht, um ein Krankenhaus wie die GRN-Klinik Sinsheim am Laufen zu halten. Ab Seite 20. Auf eine ganz andere Weise unentbehrlich sind die ehrenamtlichen Helfer, die sich um das psychische Wohlergehen der Patienten kümmern. Die Patientenfürsprecherin, die Grünen Damen und der Seelsorge-Besuchsdienst helfen den Erkrankten auf vielfältige Weise. Wir stellen die Ehrenamtlichen einmal genauer vor. Einen Grund zum Feiern hat das PalliativeCareTeam (PCT) Kraichgau. Seit zehn Jahren begleiten die Pflegekräfte und Ärzte Menschen in der letzten Lebensphase. Im November lädt das PCT zu einer Veranstaltung in die Dr.-Sieber-Halle in Sinsheim ein. Was Sie dort erleben können, erfahren Sie ab Seite 16. Weitere Neuigkeiten rund um das Klinikgeschehen, Termine sowie die Gesund-in-der-Region-Tipps und vieles weitere dürfen im Magazin natürlich nicht fehlen. Ich wünsche Ihnen, lieber Leserinnen und Leser, viel Vergnügen bei der Lektüre des GRNplus. Herzliche Grüße, Ihr Thorsten Großstück Leiter der GRN-Klinik Sinsheim Liebe Leserinnen und liebe Leser! Thorsten Großstück. Foto: GRN

2 | Innere Medizin Im Sommer verabschiedete sich Dr. Johannes Berentelg als Chefarzt bei der GRN in den Teilruhestand. Ein Abschied nach 18 ereignisreichen Jahren GRN-Geschäftsführerin Katharina Elbs und Landrat Stefan Dallinger überreichten ihm für sein Ehrenwerk die silberne Ehrenmedaille, die zweithöchste Auszeichnung des Rhein-Neckar-Kreises. Doch für den engagierten Arzt, der 2005 als Chefarzt in Eberbach begonnen und 2006 auch in Sinsheim übernommen hatte, ist noch nicht Schluss. Die GRN-Kliniken lassen den passionierten Kardiologen und Intensivmediziner nicht los. Seit Juli ist er – in Teilzeit – Ressortleiter Medizin in der GRN-Geschäftsführung. Auch für die Abteilung der Inneren Medizin in Sinsheim bedeutet dieser Weggang Veränderungen. Sie ist nun geteilt – in die Abteilung der Kardiologie und Angiologie und in die Abteilung der Gastroenterologie. Prof. Dr. Eberhard Scholz ist, neben seiner Position als Chefarzt der Abteilung für Kardiologie und Angiologie in der GRN-Klinik Schwetzingen, nun auch Chefarzt in Sinsheim. In der Gastroenterologie hat Dr. Erik-Sebastian Fuchs die Leitung übernommen. Die Trennung der medizinischen Schwerpunkte sehen alle Beteiligten als großen Vorteil – für das Personal und auch für die Patienten. Ein noch größeres Leistungsspektrum kann angeboten und Synergien auch zwischen den Kliniken können genutzt werden. Bei Dr. Berentelgs Verabschiedung sagte Prof. Scholz: „Du hinterlässt extrem große Fußstapfen, die wir zu zweit versuchen auszufüllen.“ Wie alle, ist sich Dr. Berentelg aber sicher: „Es wird toll weitergehen.“ GRN-Geschäftsführerin Katharina Elbs und Dr. Johannes Berentelg. Foto: GRN

Seit 2021 leitet Professor Dr. Eberhard Scholz die Abteilung Kardiologie und Angiologie in der GRN-Klinik Schwetzingen. Zuvor arbeitete er über 15 Jahre am Universitätsklinikum Heidelberg, zuletzt als Oberarzt der Abteilung und Leiter der kardialen Elektrophysiologie. Der Mediziner hält einen Lehrauftrag an der Universität Heidelberg und wurde 2015 zum außerordentlichen Professor ernannt. Für seine Leistungen auf dem Gebiet der Rhythmologie wählt ihn die Zeitschrift Focus seit einigen Jahren in die Liste der Topmediziner Deutschlands, die Zeitschrift STERN führt ihn in der Liste „Gute Ärzte für mich“. Professor Scholz, Sie sind bereits seit rund zweieinhalb Jahren Chefarzt in Schwetzingen. Warum nun zusätzlich Sinsheim? Professor Eberhard Scholz: Der zusätzlichen Tätigkeit in Sinsheim gehen zwei strategische Überlegungen der Klinikleitung voraus. Einerseits wurde entschieden, die große Abteilung für Innere Medizin an der GRN-Klinik Sinsheim in eine Abteilung für Kardiologie und eine Abteilung für Gastroenterologie aufzuteilen. Meines Erachtens ergibt das auch Sinn, denn auf diese Weise kann man in den einzelnen Bereichen fachlich deutlich mehr in die Tiefe gehen. Die Tendenz in der modernen Medizin geht klar in Richtung Spezialisierung. In diesem Zusammenhang wird an der Klinik Sinsheim bald ein Herzkatheterlabor in Betrieb genommen. Vor dem Hintergrund der aktuellen gesundheitspolitischen Diskussionen wurde andererseits entschieden, innerhalb des GRN künftig stärker in Zentren zu denken. Hierzu gehört es, Kompetenzen zu bündeln, um die entsprechenden Fallzahlen komplexer Prozeduren zu steigern sowie Synergieeffekte im Bereich Personal und Aus- und Weiterbildung zu nutzen. Ausgehend von diesen Überlegungen sprach mich die Konzernleitung an, ob ich mir vorstellen könnte, neben der Abteilung für Kardiologie und Angiologie an der GRN-Klinik Schwetzingen künftig auch die Abteilung für Kardiologie an der GRN-Klinik Sinsheim zu leiten. Dies ist natürlich nur durch ein kompetentes Leitungsteam vor Ort möglich, das mich jeweils an den Tagen der Abwesenheit vertritt. „Wir können gemeinsam viel bewegen“ Konnte das neue Team schon gefunden werden? Professor Scholz: Ja, und das ist ein echter Glücksfall für alle. Frau Dr. Sultan Celik hat die Position der stellvertretenden Chef- ärztin übernommen. Wir kennen uns schon sehr lange aus unserer gemeinsamen Zeit am Universitätsklinkum Heidelberg und ich schätze sie als außerordentlich erfahrene, gewissenhafte und umgängliche Kardiologin. Sie wird täglich in Sinsheim präsent sein, während ich nur an zwei Tagen in der Woche vor Ort sein kann. Mit ihr kam auch Oberarzt Dr. Julian Riemensperger, der auf dem Gebiet der invasiven Kardiologie erfahren ist, zur GRN. Wir arbeiten sehr gut zusammen, denken ähnlich und können gemeinsam viel bewegen. Sie und die neuen Kollegen bringen also auch neue Behandlungsmöglichkeiten mit? Professor Scholz: Genau, eine invasive Kardiologie gab es in Sinsheim bisher nicht und das Herzkatheterlabor ist eine große technische Neuerung. Wir werden Prof. Dr. Eberhard Scholz ist nun auch in Sinsheim Leiter der kardiologischen Abteilung. Foto: PR

4 | Innere Medizin beispielsweise Patienten mit Verdacht auf Herzkranzgefäßverkalkung im Herzkatheter untersuchen und Verengungen oder Verschlüsse bei Bedarf mit Stents versorgen. Auch eine Beteiligung an der Notfallversorgung von Herzinfarkten ist geplant. Werden die Standorte Sinsheim und Schwetzingen im Bereich der Kardiologie enger zusammenarbeiten? Professor Scholz: In Gesprächen wurde deutlich, dass wir mit der Fusion von Schwetzingen und Sinsheim einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunftssicherung gehen können. Durch die Bündelung von Kompetenzen können höhere Fallzahlen erreicht werden, was längerfristig mehr Qualität auch über Quantität garantiert. In Schwetzingen hat sich bereits sehr viel getan. Als Schwerpunkt hat sich beispielsweise die Katheterablation überregional etabliert. Bei dieser Technik wird gezielt Gewebe im Herz verödet, um Herzrhythmusstörungen zu behandeln. Hierfür wird die GRN-Klinik Schwetzingen mittlerweile als zertifiziertes Ausbildungszentrum geführt. Patienten der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar werden behandelt. Aber auch personell arbeiten wir schon effektiv zusammen, etwa im Bereich Rufbereitschaft im Herzkatheterlabor. Hier beteiligen sich Dr. Celik und Dr. Riemensperger an der 24/7-Infarktversorgung im Schwetzinger Herzkatheterlabor. Im Austausch nehmen Ärzte aus Schwetzingen an den Hintergrunddiensten in Sinsheim teil. Ein gutes Beispiel dafür, wie Synergieeffekte erzielt werden können. Wie unterscheidet sich die Arbeit bei GRN von der in größeren Häusern? Professor Scholz: Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung ist deutlich einfacher und angenehmer. Ideen und Konzepte können dadurch viel direkter umgesetzt werden. Außerdem empfinde ich das Arbeiten als sehr kollegial. Ellenbogenmentalität findet man hier eigentlich nicht. Wie wichtig ist das Thema Ausbildung für Sie? Professor Scholz: Sehr wichtig, ein Ziel ist es, junge talentierte Ärzte nach Sinsheim zu holen. Dafür möchten wir eine überdurchschnittlich gute Ausbildung anbieten, bei der auch individuelle Vorstellungen berücksichtigt werden. Wir haben bereits angefangen, eine systematische Ausbildung der PJ-Studenten zu etablieren. Auch für die Assistenzärzte werden Ausbildungskonzepte eingeführt. Beispielweise sollen die interessantesten beziehungsweise lehrreichsten Fälle der Woche künftig präsentiert werden. Sie werden die Abteilung Innere Medizin ja zusammen mit Dr. Fuchs leiten. Kannten Sie sich vorher? Professor Scholz: Nein, wir haben uns aber sofort verstanden und gemerkt, dass wir die gleichen Ziele verfolgen. Herrn Fuchs erlebe ich als äußerst umgänglich, hemdsärmelig und unkompliziert, das ist für die gemeinsame Bewältigung der künftigen Herausforderungen in Sinsheim genau richtig. Da braucht man keinen verkopften Theoretiker, sondern jemanden der lösungsorientiert arbeitet und die Dinge angeht. Die Verteilung der Patienten unter den Fachabteilungen erfolgt nach führendem Krankheitsbild. Allgemein internistische Patienten werden je nach Bettenkapazität verteilt. Das Team der Assistenzärzte wird nicht aufgeteilt. Auf diese Weise denken wir, weniger anfällig für Personalausfälle und damit verbundene Probleme zu sein. Sie setzen also auf Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen? Professor Scholz: Wenn wir freundschaftlich-kollegial zusammenarbeiten, auch interdisziplinär, tut das nicht nur allen gut, es entscheidet auch über den künftigen Erfolg der Klinik. Ich bin davon überzeugt, dass Sinsheim sehr großes Potenzial hat. Durch Spezialisierung und den Ausbau einzelner Bereiche wird dies künftig noch besser ausgeschöpft werden. Da ich medizinisch in der Metropolregion Rhein-Neckar großgeworden bin, kenne ich auch außerhalb der GRN-Kliniken noch recht viele Kollegen. Das ist natürlich eine große Hilfe und erleichtert die Zusammenarbeit ungemein. Sie haben einiges vor. Wie schaffen Sie es denn, in Ihrer Freizeit abzuschalten? Professor Scholz: Ich bin gerne und oft mit meiner Familie – meiner Frau und unseren beiden Söhnen – in den Bergen. Das Allgäu ist meine zweite Heimat – im Sommer und im Winter. Sport ist für mich wichtig zum Ausgleich. Ich habe vor zwei Jahren mit dem Rudern begonnen, das wollte ich schon seit Studientagen. Sich regelmäßig auf dem Neckar sportlich zu verausgaben, in einer der schönsten Regionen Deutschlands, ist für mich meditativ ein echter Traum. ks Seit dem Sommer sind sie für die Patienten da: Prof. Dr. Eberhard Scholz und seine Stellvertreterin Dr. Sultan Celik. Foto: PR

Innere Medizin | 5 Seit Mitte September gibt es die „GRN-Akademie“. Diese wurde mit dem Ziel gegründet, den fachlichen Austausch innerhalb der vier GRN-Klinken Sinsheim, Schwetzingen, Weinheim und Eberbach zu fördern, die Zusammenarbeit zu intensivieren und Synergieeffekte im Bereich Aus- und Weiterbildung zu nutzen. Gleichzeitig soll die Plattform aber auch intensiv dazu genutzt werden, um mit den ärztlichen Kollegen der Metropolregion Rhein-Neckar ins Gespräch kommen und die Zusammenarbeit zu intensivieren. „Die niedergelassenen Ärzte bekommen im Rahmen der künftig jährlich stattfindenden Symposien der ‚GRN-Akademie‘ die einzigartige Gelegenheit, sich mit den Experten verschiedener Fachdisziplinen der GRN-Kliniken auszutauschen und sich über aktuelle medizinische und gesundheitspolitische Entwicklungen zu informieren“, sagt Prof. Dr. Eberhard Scholz, Chefarzt der Kardiologie an den GRN-Kliniken Schwetzingen und Sinsheim und Initiator der „GRN-Akademie“. „Letztlich wünsche ich mir aber vor allem, dass die Patienten des Rhein-Neckar-Kreises durch die Aktivität der ‚GRN-Akademie‘ noch leichter und schneller an die für sie geeigneten Experten und damit an eine möglichst optimale Behandlung gelangen", so Scholz. Beim Eröffnungssymposium im September gaben Ärzte aller vier GRN-Kliniken Einblicke in die moderne Onkologie, informierten über aktuelle Entwicklungen der kardiovaskulären Medizin sowie der chirurgischen Therapie. Außerdem berichteten die beiden Geschäftsführerinnen Judith Masuch und Katharina Elbs über die derzeitige Situation der Gesundheitsversorgung der Metropolregion Rhein-Neckar. Gebündelte Kompetenz in der „GRN-Akademie“ Frau Dr. Celik, wie kam es, dass Sie zur GRN nach Sinsheim gekommen sind? Dr. Sultan Celik: Ich war etwa zehn Jahre an der Uniklinik Heidelberg und aus dieser Zeit kenne ich auch Professor Scholz. Wir haben uns schon damals super verstanden und gerne zusammengearbeitet. Mein Vorgesetzter in Baden-Baden, wo ich vor Sinsheim Stellvertreterin des Chefarztes war, wechselte 2023 nach NRW. Zufälligerweise wurde genau zum Dr. Sultan Celik ist die neue stellvertretende Chefärztin der Kardiologie in der GRN-Klinik Sinsheim. Sie arbeitete davor rund zehn Jahre am Universitätsklinikum Heidelberg. Hier absolvierte sie auch ihre Facharztausbildung und startete ihre kardiologische Laufbahn. Nach vier Jahren in Bruchsal wechselte sie 2018 als Kardiologin an die Klinik Mittelbaden, wo sie zuletzt als Stellvertreterin des Chefarztes tätig war. „Mein Herz schlägt für die Kardiologie“ gleichen Zeitpunkt die Stelle hier frei – in ähnlicher Position und mit ähnlichen Aufgaben. Professor Scholz und mein früherer Chef sind seit Heidelberger Tagen gut befreundet. Die beiden haben sich ausgetauscht und schließlich hat Professor Scholz mich angerufen. Dann ging alles seinen weiteren Weg und es hat super gepasst, da ich ohnehin gerne wieder in die Rhein-Neckar-Region zurückkehren wollte.

Warum passt die neue Position so gut zu Ihnen? Dr. Celik: Ich arbeite bereits seit zehn Jahren im Bereich der invasiven Kardiologie und bringe einiges an Erfahrung mit. Schon in Bruchsal habe ich beim Aufbau der Abteilung mitgewirkt und in Baden-Baden konnte ich helfen, ein neues Herzkatheterlabor aufzubauen. Dort gab es übrigens auch zwei Standorte, die eng zusammenarbeiteten, also ähnlich wie hier. Ich freue mich darauf, in Sinsheim die Kardiologie mitzugestalten, vor allem mit Kollegen, die ich gut kenne und sehr schätze – menschlich und fachlich. Da ich schon sehr lange in der Region arbeite, bin ich außerdem gut vernetzt, auch mit niedergelassenen Kollegen. Das ist ein großer Vorteil, da muss man sich nicht erst vorstellen. Wo Sie gerade die Standorte ansprechen. Sind Sie, wie Professor Scholz, auch in Schwetzingen tätig? Dr. Celik: Die Bereitschaftsdienste laufen zusammen mit Schwetzingen, das heißt, Oberarzt Dr. Riemensperger und ich nehmen an den Diensten in Schwetzingen teil. Wenn wir in Sinsheim das Herzkatheterlabor aufgebaut haben, werden wir auch hier Bereitschaft haben, allerdings nicht 24 Stunden täglich. Das wird weiterhin über Schwetzingen laufen. Mein Haupteinsatzort ist aber Sinsheim. Als stellvertretende Chefärztin bin ich täglich hier, um mich um die Patienten zu kümmern. Können Sie erklären, welche Behandlungen Sie im Herzkatheterlabor durchführen? Dr. Celik: Wir machen in erster Linie Herzkatheter-Untersuchungen, behandeln akute Infarkte und führen die Voruntersuchungen bei Herzklappenfehlern durch. Auch Herzschrittmacher oder Defibrillatoren operieren wir. Bei Herzkatheter-Untersuchungen geht es ja darum, Gefäße zu dilatieren, zu erweitern. Bei akuten Herzinfarkten zählt natürlich jede Minute. Wenn ein Gefäß verschlossen ist, muss es wieder geöffnet werden. Das behandelt man mit einem Stent. Das Feld ist aber natürlich noch viel weiter und komplexer, die Möglichkeiten breiter gefächert. Wie wurden Sie denn in Sinsheim aufgenommen und wie sind Ihre Erfahrungen bisher? Dr. Celik: Ich bin sehr herzlich aufgenommen worden und fühle mich wirklich wohl. Die Mitarbeiter sind offen und hilfsbereit, was gerade am Anfang besonders wichtig ist. Dr. Fuchs kam ja erst zum 1. September nach Sinsheim, in der Übergangszeit war ich auch stellvertretende Chefärztin für die gesamte Innere Abteilung. Dass ich zwei Monate für das komplette internistische Spektrum zuständig war, war erst einmal ungewöhnlich, weil ich fachlich natürlich auf die Kardiologie spezialisiert bin. Ich bin aber breit aufgestellt und konnte dadurch noch mehr von der Klinik kennenlernen. Jetzt freue ich mich aber, dass Dr. Fuchs da ist und ich mich wieder ganz auf die Kardiologie konzentrieren kann, für die mein Herz schlägt. Wie wir bereits gehört haben, ist ein großes Ziel, medizinischen Nachwuchs nach Sinsheim zu holen. Welche Angebote können Sie jungen Kollegen in Sinsheim konkret machen? Dr. Celik: Tatsächlich brauchen wir hier Verstärkung, um die Möglichkeiten für die Patienten voll auszuschöpfen. Um neues Personal zu gewinnen, muss man heute mehr denn je etwas anbieten, die Qualität der Ausbildung ist dabei essenziell. Mit dem Aufbau der invasiven Kardiologie und mit dem Herzkatheterlabor möchten wir diese ganz neu strukturieren. Assistenzärzte sollen nicht nur auf den Stationen oder in der Notfallambulanz eingesetzt werden, wir wollen verstärkt in verschiedenen Funktionen einarbeiten. Beispielsweise ist es bei uns möglich, die Echokardiografie zu erlernen, die Untersuchung des Herzens mittels Ultraschall, und auch Duplexuntersuchungen. Später können sie beim Herzkatheter assistieren, detaillierte Einblicke gewinnen und sich wichtige Kompetenzen erarbeiten. Dadurch, dass in einem eher kleineren Haus wie Sinsheim eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe tatsächlich gut funktioniert, können junge Kollegen sehr viel mitnehmen. Darüber hinaus werden wir auch das Teaching intensivieren und regelmäßige Fortbildungen anbieten. Verraten Sie uns zum Abschluss noch ein bisschen mehr über sich? Worauf freuen Sie sich nach Feierabend oder an freien Tagen? Dr. Celik: Meine Freizeit verbringe ich am liebsten in der Natur. Ich laufe regelmäßig und gehe sehr gerne wandern. Dabei kann ich am besten abschalten. Außerdem beschäftige ich mich gerne mit unseren Wachteln, die wir im Garten halten und die sehr zutraulich sind. Sie zu beobachten macht mir viel Freude und entspannt mich. ks 6 | Innere Medizin Dr. Sultan Celik Foto: PR

„Das Zusammenspiel funktioniert unkompliziert“ Zurück zur GRN heißt es für Dr. Erik-Sebastian Fuchs, den neuen Chefarzt der Gastroenterologie in Sinsheim. Seine medizinische Laufbahn hatte er bereits als Student in der GRN-Klinik Schwetzingen begonnen. Dort arbeitete er auf der Intensivstation und in der Notaufnahme und machte 2009 seinen Facharzt für Innere Medizin. 2010 wechselte er zum Klinikum Ludwigshafen, wo er zuletzt als leitender Oberarzt tätig war. 7 Innere Medizin | Ihre Karriere begann bei der GRN. Was hat Sie motiviert, zurückzukommen? Dr. Erik-Sebastian Fuchs: Ich hatte die GRN immer so ein bisschen im Blick, nachdem ich gegangen bin, um die Gastroenterologie auch mal aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Wir hatten ein Superteam und ich habe wieder“. Ich habe sehr oft mit dem Gedanken gespielt, zurückzukommen, vielleicht als leitender Oberarzt. Was macht die Arbeit hier so besonders? Dr. Fuchs: Wir waren wirklich so etwas wie eine riesengroße Familie. Natürlich beziehen sich meine Erfahrungen vor allem auf Schwetzingen, aber vieles trifft eben auch auf Sinsheim zu. Was ich hier so mag, ist, dass die Zusammenarbeit viel unkomplizierter funktioniert. Da muss man nicht lange ein Konsil ausfüllen und zehnmal nachhaken. Hier reicht ein Anruf, man klopft einfach mal direkt beim Kollegen an oder bespricht Dinge beim Essen. Das macht das Arbeiten so viel einfacher. mich pudelwohl gefühlt, meine Frau hat damals übrigens auch im Kreißsaal als Hebamme gearbeitet. Noch heute habe ich viele Kontakte aus der Zeit. Immer wenn Eberhard Scholz und ich uns jetzt in Schwetzingen getroffen haben, um etwas zu besprechen, tönte es aus allen Ecken: „Mensch Fuchs, da bist du ja

8 | Innere Medizin Sie haben die Position als Chefarzt ja erst zum 1. September übernommen. Wie war der Einstieg für Sie? Dr. Fuchs: Ich bin sehr froh, dass ich jetzt endlich ganz da bin, personell war es schon ganz schön eng. Es ist aber auch nicht ungewöhnlich, dass bei einem Chefarztwechsel Unsicherheit unter den Kollegen entsteht. Hier gab es ja noch größere Veränderungen, weil die Abteilung gesplittet wurde. Eberhard Scholz hat da aber in den ersten Wochen schon einen super Job gemacht, um das Ganze zu stabilisieren. Können Sie etwas zu Ihren Plänen im Bereich Gastroenterologie verraten? Dr. Fuchs: Mein Vorgänger Dr. Klug und die Oberärzte haben in Sinsheim sehr viel geleistet. In der Medizin, gerade in der Gastroenterologie, passiert wahnsinnig viel. Ich würde das Haus gerne noch etwas invasiver aufstellen, zum Beispiel Eingriffe zur Entfernung von Polypen oder Frühkarzinomen durchführen. Hier möchte ich noch einen Schritt weitergehen und auch die Vollwandresektion etablieren, mit der Polypen entfernt werden können, die schon etwas fortgeschrittener, aber noch gutartig sind. Auch die Endosonografie im Bereich der Bauchspeicheldrüse und im oberen Gastrointestinaltrakt sowie endosonografische Interventionen möchte ich voranbringen. Das waren meine Schwerpunkte in Ludwigshafen: Pankreasdiagnostik und Endosonografie. Könnte auch in der Gastroenterologie eine engere Zusammenarbeit der verschiedenen GRN-Häuser eine Rolle spielen? Dr. Fuchs: Ja, ich befürworte eine Stärkung des GRN-Verbundes. Im Bereich der Gastroenterologie gibt es bereits eine Kooperation zwischen Sins- heim und Eberbach, darüber habe ich mich auch schon mit dem Eberbacher Kollegen Dr. Nitsche unterhalten. Die Arbeit mit verschiedenen Schwerpunkten etwa macht meines Erachtens sehr viel Sinn. Es werden so viele neue Methoden entwickelt, da braucht man eine gewisse Untersuchungsfrequenz bis man diese beherrscht. Ein Beispiel ist die Endosonografie, die es jetzt schon seit circa 20 Jahren gibt. Berufsgremien sagen, man muss rund 400 endosonografische Untersuchungen unter Anleitung gemacht haben, bis man selbständig einen validen Befund erheben kann. Mit einer Frequenz von zwei oder drei Untersuchungen pro Woche, verteilt auf mehrere Oberärzte, kommt man da nicht wirklich hin. Hier haben wir durch die Zusammenarbeit und Spezialisierung großes Entwicklungspotenzial. Das ist ja auch für den medizinischen Nachwuchs interessant, um verschiedene Techniken im Detail kennenzulernen. Dr. Fuchs: Das denke ich auf jeden Fall. Mehr Spezialisierung und Vernetzung, auch beim Personal und in der Ausbildung, sind super. Da hat sich seit 2010 schon einiges getan und das möchten wir gemeinsam noch weiter voranbringen. Dass ich nach meiner Zeit bei der GRN im Klinikum Ludwigshafen bereits nach einem Jahr zum Oberarzt aufgestiegen bin, zeigt, dass die Ausbildung auch bei einem kleinen Haus so gut sein kann, dass der Sprung nach ganz oben möglich ist. Ganz nebenbei ist Sinsheim aus allen Richtungen super zu erreichen, auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Das hat man so oft gar nicht auf dem Schirm. Neuer Chefarzt der Gastrologie: Dr. Erik-Sebastian Fuchs. Foto: PR

ches. Zusätzlich versorgt ein Fahrdienst die Altenheime und bettlägerige Patienten zu Hause durch Hausbesuche. Das Sinsheimer Konzept hebt sich durchaus von anderen Krankenhäusern ab, wo die Patienten selbst entscheiden, ob Sie zum KV-Notdienst oder in die Notaufnahme gehen. So war dies auch jahrelang in Sinsheim der Fall. 2013 folgte die große Änderung. „Die Patienten kamen zuerst zum KV-Dienst. Der jeweilige Mitarbeiter entschied dann, ob es zur Notfallambulanz weiterging. Anfang 2020 wurde die fünfstufige Triage eingesetzt, seitdem läuft es andersherum“, berichtet der KV-Obmann. Das in der GRN-Klinik Sinsheim der KV-Bereitschaftsdienst und die Notaufnahme unter einem Dach sind, quasi räumlich nebenan liegen, bezeichnet Karrer als „großen Vorteil“. „Diese Symbiose, dass ein Rädchen ins andere greift, hilft allen Beteiligten“, findet er. Auch Sven Mautner und Florian Zeller erinnern sich an die Zeit, als der tägliche Ablauf noch anders strukturiert war. „Wenn jemand einen Schlaganfall hatte und aus Versehen erstmal zum KV-Notdienst ging, war das natürlich suboptimal. Jetzt haben wir zwar mehr Patienten und häufiger welche mit vergleichsweise harmlosen Symptomen, die wir dann zum Bereitschaftsdienst der KV weiterleiten, wir können aber bei den richtigen Notfällen sofort handeln“. Beide loben die Zusammenarbeit mit der KV und dass diese in Notfällen auch aushilft. „Wenn nachts viel los ist und wir jemanden mit einer kleinen Wunde an die KV weiterleiten können, ist das eine große Entlastung“, meint Mautner. Andersherum kann ein Patient vom KV-Bereitschaftsdienst auch wieder in die Notaufnahme geschickt werden, wenn sich dessen Zustand verschlechtert. Alle beteiligten Abteilungen der Klinik können in solchen Situationen einen Patienten in der Notaufnahme direkt behandeln. „Die gegenseitige Hilfe ist enorm wichtig. Es gibt auch besondere Fälle, etwa wenn ein junger Mensch schwer verletzt eingeliefert wird. Wir reden im Nachgang mit den Mitarbeitern immer darüber und arbeiten das auf“, sagt Mautner, der für die Einsatznachsorge ausgebildet worden ist. Und die Anzahl der Notfälle steigt. „Die A6, die Bundesstraßen 39, 45 und 292: Wir haben einige unfallträchtige Straßen vor der Haustür. Und nicht zu vergessen das Stadion der TSG 15 „Wir können bei den richtigen Notfällen sofort handeln“ (Sven Mautner) Sven Mautner, ärztliche Leiter der Notfallambulanz (li.) und Florian Zeller, pflegerischer Leiter, wissen, was im Notfall zu tun ist. Friedrichstraße 24 | 69469 Weinheim Gezielt werben im passenden Umfeld 30 31 der Waldluft Ein Bad in Achtsamkeit, Balance und „Waldbaden“ – davon ist immer öfter die Rede. Doch was hat es mit dem Bad in der Waldluft auf sich? Wo kommt es her und warum ist es so beliebt? Ein kleines Einmaleins des „Waldbadens“. Es ist mehr als ein Spaziergang: Wer acht- und aufmerksam durch den Wald geht, seiner Geräuschkulisse lauscht, seine Farben sieht und ihn mit allen Sinnen bewusst erlebt, derjenige praktiziert das, was man als „Waldbaden“ bezeichnet – eine Methode, die immer beliebter wird und von der immer öfter zu hören ist. „Waldbaden“ bedeutet, bewusst die Atmosphäre, die Stille und die Schönheit des Waldes wahrzunehmen und dabei seine gesundheitsfördernde Wirkung zu nutzen, schreibt beispielsweise der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, für den Geopark-Rangerin Claudia Aktories seit 2019 thematische Führungen zum Thema „Waldbaden“ anbietet. Sie motiviert dazu, das „Waldbaden“ einfach auszuprobieren – und das muss nicht zwingend bedeuten, viele Kilometer im Wald zurückzulegen. „Es geht nicht darum, Strecke zu machen, sondern in den Wald einzutauchen“, sagt Aktories, die im Jahr 2018 an der Deutschen Akademie für Waldbaden und Gesundheit ihre Ausbildung zur Anleiterin gemacht hat. Sie selbst weiß um den Wert des „Waldbadens“ und wer genau hinschaut, kann sie in den Wäldern der Region öfter mal im wahrsten Sinne des Wortes „abhängen“ sehen, wenn sie ihre Hängematte von Baum zu Baum spannt und in den Moment eintaucht. Beim „Waldbaden“ wird in der Tradition des japanischen „Shinrin Yoku“ – „Shinrin“ bedeutet ,Wald‘, „Yoku“ bedeutet ,Bad‘ – ein Bad in der kühlen Waldluft genommen. Diese Methode wird in Japan seit den 1980er-Jahren unter diesem Namen praktiziert und erforscht. Man geht davon aus, dass ein achtsames Eintauchen in die Waldatmosphäre einen positiven Effekt auf die Gesundheit hat, der auch durch mehrere Studien belegt sei, erklärt Aktories, denn während des Aufenthalts im Wald entschleunigt man und man wird geerdet. Wer das „Waldbaden“ ausprobieren möchte, für den hat Aktories ein paar praktische Übungen für den Einstieg. So sollte man sich beispielsweise auf einen Baumstamm fernab des Weges setzen und den Wald mit den Sinnen „erspüren“ – wie riecht er, wie hört er sich an, in welchen Farben zeigt er sich, wie schmeckt die Waldluft und wie fühlt er sich an? Fällt darunter auch das klassische Umarmen von Bäumen? „Ich nenne es ,Bäume knutschen‘“, sagt sie mit einem Lächeln. „Das muss man nicht, darf man aber.“ Eine weitere Übung besteht darin, auf dem Waldweg stehenzubleiben, innezuhalten und sich folgende Fragen zu stellen: Wie stehe ich? Wo sind meine Gedanken? Wie atme ich? „Diese Übung gibt uns ein Gefühl des Die zehn Zutaten für das Waldbaden › Langsamkeit: kein Ziel, kein Zeitlimit, im Hier und Jetzt sein › Pausen: essen, trinken, rasten › Sinne öffnen: die Umgebung hören, riechen, schmecken, sehen, fühlen › Staunen: die Umgebung betrachten, als sähe man sie zum ersten Mal › Achtsamkeit: bewusstes Wahrnehmen, ohne zu bewerten › Meditation: gezieltes Denken stoppen › Atem: Atem beobachten, Ausatmung verlängern › Sanfte Bewegung: zum Beispiel Übungen aus Yoga und Qi Gong › Augen entspannen: schließen, in die Ferne schauen › Solozeit: alleine im Wald sein Info Gesund in der Region Geopark-Rangerin Claudia Aktories lädt bei thematischen Führungen zum „Waldbaden“ ein. Bild: PR Verwurzeltseins – und das brauchen wir, nicht zuletzt in diesen unruhigen Zeiten, in denen eine Krise auf die nächste folgt. Solche Zeiten können uns sprichwörtlich ,wurzellos‘ fühlen lassen“, erklärt Aktories. „Und im Wald können wir uns wieder erden.“ awe Mehr Informationen zum Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald und zu Geopark-Rangerin Claudia Aktories gibt es unter www.geo-naturpark.net Musterbeispiel 1/2 Seite quer Musterbeispiel 1/8 Seite 12 bau, in dessen Planung, Gestaltung und Konzeption Dr. Voegele von Anfang mitinvolviert war. Bei der Zusammenarbeit mit Architekten, Klinikleitung und Geschäftsführung habe es nie Probleme gegeben und alles sei in enger Absprache erfolgt. Bei der Konzeption des Neubaus stand für Dr. Voegele der Patientenservice und Komfort an oberster Stelle. „Einerseits sollten die modernsten medizinischen Geräte angeschafft werden und anderseits auch Räume und Laufwege entstehen, in denen der Patient nicht mehr das Gefühl hat: ,Ach Gott, wo bin ich denn hier gelandet‘. In unserem neuen Gebäude sieht alles richtig schick und modern aus, das war für mich entscheidend“, meint Dr. Voegele. Notwendig wurde der Neubau aber nicht nur wegen den strengeren Hygienevorgaben. Wie der Ärztliche Direktor erklärt, seien die Patientenzahlen in den vergangenen Jahren permanent gestiegen. Zudem habe die Eberbacher Urologie innerhalb der GRN eine besondere Stellung, weil sie die einzige urologische Hauptabteilung sei. Großen Einfluss nimmt auch die regionale und geografische Bedeutung. „Die Urologie ist ein Randfachgebiet, dementsprechend gibt es wenige Standorte und Möglichkeiten für die Patienten. Außerdem ist die Region rund um Eberbach als ländlicher Raum dünn besiedelt, die nächsten urologischen Kliniken gibt es erst wieder in Heidelberg oder in noch weiterer Entfernung.“ Aus Patientensicht hat sich mit dem Neubau alles zum Positiven entwickelt. Dr. Voegele und sein Team können durch die neuen Räume die Prozesse verschlanken und die Wartezeiten minimieren. Da es mehr Platz gibt, steigt der Komfort für alle Beteiligten. Dr. Voegele: „Dafür sorgen auch die verbesserten Schnittstellen zwischen dem ambulanten und stationären Bereich, zwischen OP und Ambulanz, zwischen Notfallversorgung und stationärem Bereich, aber auch zwischen den Nachbarabteilungen.“ Traditionell habe die Urologie die größten gedanklichen Überschneidungen im Krankenhaus Eberbach mit den anderen chirurgischen Fachdisziplinen wie der Allgemein- und Viszeralchirurgie, und auch Unfallchirurgie und Orthopädie. „Die engste Verbindung haben wir aber mit derAnästhesie und der Intensiv- medizin. Sie machen die Operationen erst möglich“, verdeutlicht der Chefarzt. Denn ohne die Durchführung und Überwachung der Narkose sowie die postoperative Versorgung gehe gar nichts. „Aber wir haben mit allen Abteilungen im Haus eine sehr gute Zusammenarbeit. Weil wir ein kleines Krankenhaus sind, fällt diese auch enger und intensiver aus.“ ms Höchste Präzision in den neuen, modernen OP-Sälen der Urologie. Foto: GRN Das Gesundheitsmagazin GRNplus bietet den Lesern spannende Einblicke in den Klinikalltag und liefert Wissenswertes für Patienten und medizinisches Fachpersonal. Nutzen Sie diese Aufmerksamkeit für Ihre Werbebotschaft und Anzeige. Werden Sie Teil der Ausgabe GRNplus und präsentieren Sie Ihre Angebote und Ihre Dienstleistungen. Musterbeispiel 1/3 Seite quer Sprechen Sie uns einfach an: Anzeigenabteilung Marita Fuchs-Jetter 06201 / 81145 marita.fuchs-jetter@diesbachmedien.de Als Chefarzt sind Sie ja nicht nur für die Gastroenterologie zuständig, sondern auch für andere internistische Erkrankungen. Gibt es hier klare Zuteilungen, welcher Chefarzt sich um welche Bereiche kümmert? Dr. Fuchs: Zum Gebiet Innere Medizin gehört eine Vielzahl an Erkrankungen, die wir als Internisten hier alle behandeln können. Die Diabetologie beispielsweise gehört klassischerweise zur Gastroenterologie, hier haben wir aber eine eigene Abteilung. Bei anderen Themen, beispielsweise Nierenerkrankungen oder Lungenerkrankungen werden wir noch über die genaue Einteilung sprechen. Eberhard Scholz und ich ziehen da aber an einem Strang, da sehe ich keine Probleme. Was in diesem Zusammenhang aber noch einmal deutlich wird: Es war die richtige Entscheidung, die Abteilung zu teilen. Für eine allgemeine innere Abteilung, die alles betreut, wird es immer Was ist Endosonografie? Mit dem Verfahren der Endosonografie können Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens, des Zwölffingerdarms, der Gallenwege, der Bauchspeicheldrüse und des Rektums diagnostiziert werden. Die Endosonografie ist eine Kombination aus Endoskopie und Sonografie. D.h. das Endoskop, das Patienten zum Beispiel von der Magenspiegelung kennen, hat an der Spitze sowohl eine Kamera als auch eine Ultraschallsonde. „Normale“ Ultraschalluntersuchungen werden von außen vorgenommen. Das Verfahren der Endosonografie wird auch endoskopischer Ultraschall (EUS) genannt. schwieriger, in allen Bereichen auf dem Laufenden zu bleiben. Geben Sie uns abschließend noch einen kleinen Einblick in Ihr Leben außerhalb der Klinik? Dr. Fuchs: Ich bin gern draußen. Da wo wir wohnen, vor den Toren von Heidelberg, findet das ganze Leben draußen statt. Und ich mache gerne Wintersport, sobald es Schnee gibt, bin ich in den Bergen. Hauptsache raus, in die Natur, an die Luft, bewegen, Sport machen, Leute treffen. Außerdem fahre ich Motorrad und da gehören Sinsheim und der Kraichgau schon länger zu meinem Revier. ks Innere Medizin | 9

10 | Betreuungszentrum In direkter Nachbarschaft zur GRNKlinik in Sinsheim liegt das GRNBetreuungszentrum. Ob Altenpflege oder besondere Wohnform der Eingliederungshilfe – rund 200 Mitarbeitende sorgen dafür, dass die Bewohner bestens betreut sind. Seit Januar 2023 verfügt die Einrichtung zudem über sechs feste Plätze für die Kurzzeitpflege. „Das Angebot der Kurzzeitpflege ist aus zwei Blickrichtungen interessant“, beschreibt Einrichtungsleiterin Birgit Bizer. „Einerseits profitiert die Klinik, weil sie entlassfähige, nicht mehr behandlungsbedürftige Patienten mit Pflegebedarf zügig zu uns verlegen kann. Und aus unserer Sicht ist das Angebot ein Gewinn, weil wir Kurzzeitpflege-Gäste im Anschluss oft vollstätionär bei uns übernehmen. So relativiert sich der zu Beginn deutlich höhere Aufwand.“ Für eine gute Zusammenarbeit zwischen Klinik und Betreuungszentrum braucht es viel Austausch. In der Praxis sieht das wie folgt aus: Wöchentlich meldet das Team des Aufnahmemanagements die freien Betten an die Kollegen aus dem Entlassmanagement der Klinik. Gibt es einen Patienten, der verlegt werden soll, kann die Kennenlern- und Organisationsphase ohne Zeitverlust beginnen. „Die Nähe ist dabei sehr hilfreich“, stellt Bizer fest. Schließlich führt ein Brückengang von der Klinik über die Straße direkt ins Betreuungszentrum. „Unsere Kollegin geht einfach rüber und spricht mit der Person und den Angehörigen. Passen wir zueinander? Was muss im Vorfeld organisiert werden?“ Kurzzeitpflege ist im GRN-Betreuungszentrum nur mit einem Pflegegrad möglich. Haben die Personen vorher noch allein gelebt und sind jetzt zum Beispiel durch einen Sturz, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall auf Pflege angewiesen, muss Jederzeit in guten Händen

Betreuungszentrum | 11 der Pflegegrad beantragt werden, bevor der Patient verlegt werden kann. Bizer: „Ist alles in die Wege geleitet, können wir aufnehmen. In der Regel bekommen wir das in einer Woche hin.“ Pflegen, fördern und fordern Im Wohnbereich 9 sind die Kurzzeitpflegeplätze untergebracht. Betritt man diesen, fällt zuerst ein weinroter Massagesessel ins Auge. Ihn haben Bewohner und Mitarbeitende dem Engagement einer Kollegin zu verdanken, die sich bei lokalen Firmen um Spendengelder bemüht hat. Daneben hängt ein großes Bild vom Meer, auf dem Tisch davor sind Gräser und eine Möwe arrangiert. Auch ein Piano steht im Flur, leider fehlt aktuell ein Spieler. Die Atmosphäre ist freundlich und entspannt. Im Hintergrund läuft der Fernseher: ein Heinz-Erhard-Film, den hat sich ein Bewohner gewünscht. Gerade ist Kaffeezeit, das Team schenkt Kaffee und Tee ein und gibt Vanillepudding aus. An der Pinnwand hängt der Wochenplan. Übersichtlich ist er, mit Bildern und Farbcodes. „Es gibt viele Wege, den Alltag der Menschen einfacher zu gestalten, ohne ihnen alles abzunehmen“, sagt Wohnbereichsleiter Darius Lotzwi. Wann übernimmt wer die Einzelbetreuung, welche Gruppenangebote sind geplant? Backen steht am Freitag auf dem Programm, Donnerstagnachmittag wird gespielt. Und am Mittwoch kommt Enya zu Besuch. Die Pudeldame gehört einer Betreuerin und Kurze Wege, die vieles erleichtern: Der Brückengang über die Alte Waibstadter Straße verbindet die GRN-Klinik mit dem GRN-Betreuungszentrum. Foto: PR

12 | Betreuungszentrum ist ein gern gesehener Gast in der Wohngruppe. Auch Carus, Birgit Bizers Vierbeiner, kommt gelegentlich zum Streicheln vorbei. Er hat sogar eine Besuchshundeausbildung. Dr. Dietmar Coors, Pfarrer im Ruhestand, leitet die hausinternen Theatergruppe mit regelmäßigen Proben. Die Stücke schreibt er selbst, die letzte Aufführung gab es zum Sommerfest Anfang Juli. Tatsächlich sollen die Patienten möglichst viel selbst machen – ein grundlegendes Prinzip in der sozialen Arbeit. Ob es darum geht, den nachmittäglichen Pudding selbst zu essen oder die Schwelle zum Balkon mit dem Rollstuhl zu überwinden, die Bewohner erfahren „Es gibt viele Wege, den Alltag der Menschen einfacher zu gestalten, ohne ihnen alles abzunehmen.“ (Darius Lotzwi) Hell und komfortabel sind die Zimmer für die Patienten. Foto: PR Darius Lotzwi kümmert sich um die Bewohner in den Gruppen. Foto: PR

Betreuungszentrum | 13 Was bedeutet Kurzzeitpflege? Kurzzeitpflege richtet sich an Menschen, die für einen bestimmten Zeitraum Pflege und Betreuung in einer stationären Einrichtung benötigen. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Vielleicht fällt die Pflegeperson zu Hause für eine Weile aus oder der Pflegebedarf ist vorübergehend höher. Vielleicht muss aber auch der Gesundheitszustand nach einem Krankenhausaufenthalt stabilisiert werden oder eine Rehabilitationsmaßnahme ist vorzubereiten. Teilbeträge der Kosten für diesen Aufenthalt können über die Pflegekasse beantragt werden. Unterstützung und Ermutigung, je nachdem, was gerade nötig ist. 15 Personen sind einer Wohngruppe zugeordnet. Wirklich bettlägerig sind nur vereinzelte Patienten, die anderen kommen regelmäßig in die Gemeinschaftsräume. „Das ist uns wichtig“, betont Lotzwi. „So nehmen die Menschen mehr am Leben teil.“ Gleichzeitig hat nicht jeder Lust auf Gemeinschaftsaktivitäten. Dann können die Bewohner auch Einzelstunden in Anspruch nehmen und diese zum Beispiel im Garten verbringen. „Zum Leben bei uns gehört mehr als Pflege und Betreuung. Daher bieten wir unseren Bewohnern immer wieder ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm“, erklärt David Biancorosso, leitende Pflegekraft. Ausflüge, Feste oder regionale Kulturereignisse schaffen den nötigen Ausgleich zum nicht immer leichten Alltag. Das Betreuungszentrum hat einen Versorgungsvertrag von 110 Betten in der stationären Altenhilfe. Darin sind sechs Betten enthalten, die fest der Kurzzeitpflege zugeordnet werden. Bizer: „So können wir die Zusammenarbeit mit der Klinik besser organisieren.“ Den Fokus der Zusammenarbeit richtet das Betreuungszentrum auf die GRN-Klinik, gelegentlich kommen aber auch Anfragen anderer Krankenhäuser. Damit die Bewohner im GRN-Betreuungszentrum gut versorgt sind, braucht es eine gut aufgestellte Mannschaft. Daran arbeiten in der Einrichtung über alle Berufsgruppen hinweg rund 200 Mitarbeitende, davon 125 in Pflege und Betreuung und 15 Auszubildende oder junge Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) in der Pflege. Bizer: „Durch die Pflegereform hat sich vieles verändert, und die ambulante Pflege hat an Bedeutung gewonnen. Wenn Bewohner – meist alte Menschen – heute ins Pflegeheim kommen, sind sie in der Regel bereits sehr pflegebedürftig.“ Menschen, die aufgrund ihres Alters Hilfe benötigen und pflegebedürftig sind Menschen mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen Menschen mit seelischer Behinderung bzw. psychischer Langzeiterkrankung Suchterkrankte Menschen mit Pflegebedarf Menschen mit Demenz Psychisch erkrankte Senioren mit Pflegebedarf Menschen, die einer beschützenden Wohnlichkeit bedürfen An wen richtet sich das Angebot des GRN-Betreuungs- zentrums?

14 „Durch den regelmäßigen Austausch können wir noch besser sicherstellen, dass sich alle wohlfühlen – und das ist uns ein wichtiges Anliegen.“ (Birgit Bizer) Am Leben teilhaben Neben den Plätzen in der Altenpflege verfügt das GRN-Betreuungszentrum über 85 Wohnplätze in einer besonderen Wohnform der Eingliederungshilfe. Diese Kombination ist selten, meist spezialisieren sich Einrichtungen entweder auf die Eingliederungshilfe oder auf die Altenpflege. In Sinsheim dagegen haben beide Zweige Tradition, seit die Einrichtung im Jahr 1895 gegründet wurde. Ein wesentlicher Bestandteil des therapeutischen Wohnens ist ein individuelles Angebot. Spezielle Hilfen zur Teilhabe am sozialen Leben sollen die Eingliederung in eine Gemeinschaft unterstützen. Bestes Beispiel ist das Nachgehen einer regelmäßigen Arbeit, möglichst auf dem ersten Arbeitsmarkt. Um das zu erreichen, gibt es die Fördergruppe. Mit ihr sollen die Bewohner Arbeitsgrundtugenden wie Selbstvertrauen, Konzentration, Teamfähigkeit und Gefühl für Zeitstrukturen erwerben und ausbauen. Damit die Arbeit Freude macht und Sinn stiftet, reicht die Angebotspalette im GRN-Betreuungszentrum von der industriellen Fördergruppe über die Gärtnerei und der Pflege der Parkanlagen bis hin zur Arbeit in der Wäscherei, im Nähzimmer oder in weiteren hauswirtschaftlichen Bereichen. Bizer: „Wir überlegen uns genau, wie wir die Arbeitsplätze gestalten, damit wir jedem die Chance zur Teilnahme bieten können.“ Ebenfalls fester Bestandteil des Lebens im GRN-Betreuungszentrum sind tagesgestaltende Hilfen. Dieser Begriff bezeichnet im weitesten Sinn alle Unterstützungsleistungen, die ein Mensch benötigt, um sein Leben von alltäglichen Verrichtungen über Beschäftigung bis hin zur Freizeitgestaltung möglichst selbständig Für Pflegedienstleiter David Biancorosso und Einrichtungsleiterin Birgit Bizer ist die Teilnahme der Bewohner sehr wichtig. Foto: PR

bewältigen zu können. Das können Hilfen zur Gestaltung des persönlichen Tagesablaufs sein, das Training von Tätigkeiten zur Bewältigung des eigenen Haushalts oder die Stärkung sozialer Kompetenzen. Darüber hinaus gibt es für die Bewohner in der Wohnform der Eingliederungshilfe sowohl fest geplante als auch spontane Aktivitäten, die je nach Bedarf, Wetterbedingungen und Projektart kurzfristig gestaltet werden können. Viele dieser Aktionen werden von ehrenamtlichen Mitarbeitern begleitet. Ihre Einsätze koordiniert die Seelsorge-Einheit mit Pfarrer Ulrich Förderer. Und was braucht es noch für ein gutes Miteinander? Wo Menschen aufeinander- Zwei unter einem Dach Die vollstationäre und die Kurzzeitpflege beinhalten die Versorgung von pflegebedürftigen Bewohnern in allen Pflegegraden. Häufige Diagnosen der Bewohner sind Demenzen primärer und sekundärer Art sowie chronisch psychische Erkrankungen jeweils mit somatischen Begleiterscheinungen. Zwei Wohnbereiche ermöglichen die Betreuung in einem geschützten Rahmen. Die besondere Wohnform der Eingliederungshilfe bietet psychisch langzeiterkrankten Menschen neben den Leistungen für Wohnraum auch Leistungen zur sozialen Teilhabe. Dazu gehören Assistenzleistungen zur selbstbestimmten und eigenständigen Bewältigung des Alltags ebenso wie eine Tagesstruktur sowie Leistungen im Rahmen von Fördergruppen. treffen, menschelt es. Diese Binsenweisheit gilt natürlich auch im GRN-Betreuungszentrum. Gerade für pflegebedürftige Menschen, die ihren Willen unter Umständen nicht mehr so deutlich vertreten können, braucht es daher eine Institution, die ihre Interessen vertritt: einen Heim- oder Bewohnerfürsprecher. „Wir sind froh, dass ein ehemaliger Mitarbeiter unseres Hauses diese Funktion im Ehrenamt übernimmt“, sagt Bizer. „Durch den regelmäßigen Austausch können wir noch besser sicherstellen, dass sich alle wohlfühlen – und das ist unser wichtigstes Anliegen.“ bas 125 Pflegekräfte kümmern sich um das Wohlergehen der Bewohner und Patienten. Foto: PR Betreuungszentrum | 15

16 | PalliativeCareTeam Seit 2007 gilt nach § 37 b SGB V: „Versicherte mit einer nicht heilbaren, fortschreitenden und weit fortgeschrittenen Erkrankung bei einer zugleich begrenzten Lebenserwartung, die eine besonders aufwändige Versorgung benötigen, haben Anspruch auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV).“ Dr. Damaris Köhler, Oberärztin der Palliativ- versorgung in der GRN-Klinik Sinsheim, war bereits vor über zehn Jahren mit an Bord. Und sie erinnert sich an einen schwierigen Start mit dem Aufbau einer SAPV in der Region, der von einigen niedergelassenen Hausärzten und Pflegediensten in der Region initiiert wurde, und über mehrere Jahre andauerte. „Es war erst einmal gar nicht klar, wie so etwas aussehen soll.“ Auch dank des ehemaligen GRN-Geschäftsführers Rüdiger Burger konnte schließlich die GRN gGmbH als juristische Person für das PCT eingesetzt werden. Am 8. Oktober 2013 wurde der Kooperationsvertrag für das PalliativeCareTeam Kraichgau unterschrieben. Mit dabei waren unter anderem Pflegedienste, Hausarztpraxen und Sozialstationen. Koordination und die Integration aller an der Versorgung Schwerkranker Beteiligten unter einen Hut bringen – das macht unter anderem das PalliativeCareTeam. „Wir sind ein Team“, betonen Dr. Damaris Köhler und Koordinatorin Anita Brunner. Derzeit kümmern sich zwei Bürokräfte, drei Koordinatorinnen, sechs Pflegekräfte in Teilzeit und vier Ärzte, die sich zum Teil ihre Arbeitszeit zwischen der GRN-Klinik und dem PalliativeCare- Team Kraichgau aufteilen, um die Patienten und die Angehörigen. Die vier mitwirkenden Hausarztpraxen übernehmen die Nacht- und Wochenenddienste und den Bereitschaftsdienst. Über 30 Patienten betreut das Team. Dahinter steckt eine enorme Organisation und eine sehr gute Netzwerkarbeit – Anita Brunner ist dafür verantwortlich. „Wir müssen eben schauen, dass es läuft“, so Brunner kurz und knapp. „Denn bei PalliaZehn Jahre für tivpatienten ist keine Zeit für lange Bürokratie.“ Dr. Köhler ist es wichtig: „Wir übernehmen nicht die Pflege, das machen die Pflegedienste. Und wir ersetzen oder verdrängen auch nicht den Hausarzt, mit dem uns – im Gegenteil – ein enger Kontakt sehr wichtig ist. Wir sind auch kein Hospiz, sondern wir haben einen klaren Behandlungsauftrag mit dem Ziel, dass sich der Patient den Umständen entsprechend gut fühlt. Palliativ bedeutet nicht Sterbehilfe.“ Und sie fügt an: „Wir haben Patienten, die leben noch Jahre – und das mit guter Lebensqualität.“ Das Team kümmert sich um die Schmerztherapie, Symptomkontrolle, spezielle Wundversorgung sowie Portversorgung mit dem Ziel der Linderung vorhandener Beschwerden. All das soll möglichst im gewohnten Umfeld passieren. Darüber hinaus werden Medikamente und zusätzliche Hilfsmittel besorgt und gegegebenDr. Damaris Köhler Foto: GRN Seit zehn Jahren sind sie da für unheilbar kranke Menschen, die ihre letzte Zeit im heimischen Umfeld verbringen möchten: das PalliativeCareTeam (PCT) Kraichgau und seine Mitarbeitenden. Im November wird das Jubiläum gefeiert. mehr Lebensqualität

RkJQdWJsaXNoZXIy NDY3NDc=