GRNplus September / 2023

Warum passt die neue Position so gut zu Ihnen? Dr. Celik: Ich arbeite bereits seit zehn Jahren im Bereich der invasiven Kardiologie und bringe einiges an Erfahrung mit. Schon in Bruchsal habe ich beim Aufbau der Abteilung mitgewirkt und in Baden-Baden konnte ich helfen, ein neues Herzkatheterlabor aufzubauen. Dort gab es übrigens auch zwei Standorte, die eng zusammenarbeiteten, also ähnlich wie hier. Ich freue mich darauf, in Sinsheim die Kardiologie mitzugestalten, vor allem mit Kollegen, die ich gut kenne und sehr schätze – menschlich und fachlich. Da ich schon sehr lange in der Region arbeite, bin ich außerdem gut vernetzt, auch mit niedergelassenen Kollegen. Das ist ein großer Vorteil, da muss man sich nicht erst vorstellen. Wo Sie gerade die Standorte ansprechen. Sind Sie, wie Professor Scholz, auch in Schwetzingen tätig? Dr. Celik: Die Bereitschaftsdienste laufen zusammen mit Schwetzingen, das heißt, Oberarzt Dr. Riemensperger und ich nehmen an den Diensten in Schwetzingen teil. Wenn wir in Sinsheim das Herzkatheterlabor aufgebaut haben, werden wir auch hier Bereitschaft haben, allerdings nicht 24 Stunden täglich. Das wird weiterhin über Schwetzingen laufen. Mein Haupteinsatzort ist aber Sinsheim. Als stellvertretende Chefärztin bin ich täglich hier, um mich um die Patienten zu kümmern. Können Sie erklären, welche Behandlungen Sie im Herzkatheterlabor durchführen? Dr. Celik: Wir machen in erster Linie Herzkatheter-Untersuchungen, behandeln akute Infarkte und führen die Voruntersuchungen bei Herzklappenfehlern durch. Auch Herzschrittmacher oder Defibrillatoren operieren wir. Bei Herzkatheter-Untersuchungen geht es ja darum, Gefäße zu dilatieren, zu erweitern. Bei akuten Herzinfarkten zählt natürlich jede Minute. Wenn ein Gefäß verschlossen ist, muss es wieder geöffnet werden. Das behandelt man mit einem Stent. Das Feld ist aber natürlich noch viel weiter und komplexer, die Möglichkeiten breiter gefächert. Wie wurden Sie denn in Sinsheim aufgenommen und wie sind Ihre Erfahrungen bisher? Dr. Celik: Ich bin sehr herzlich aufgenommen worden und fühle mich wirklich wohl. Die Mitarbeiter sind offen und hilfsbereit, was gerade am Anfang besonders wichtig ist. Dr. Fuchs kam ja erst zum 1. September nach Sinsheim, in der Übergangszeit war ich auch stellvertretende Chefärztin für die gesamte Innere Abteilung. Dass ich zwei Monate für das komplette internistische Spektrum zuständig war, war erst einmal ungewöhnlich, weil ich fachlich natürlich auf die Kardiologie spezialisiert bin. Ich bin aber breit aufgestellt und konnte dadurch noch mehr von der Klinik kennenlernen. Jetzt freue ich mich aber, dass Dr. Fuchs da ist und ich mich wieder ganz auf die Kardiologie konzentrieren kann, für die mein Herz schlägt. Wie wir bereits gehört haben, ist ein großes Ziel, medizinischen Nachwuchs nach Sinsheim zu holen. Welche Angebote können Sie jungen Kollegen in Sinsheim konkret machen? Dr. Celik: Tatsächlich brauchen wir hier Verstärkung, um die Möglichkeiten für die Patienten voll auszuschöpfen. Um neues Personal zu gewinnen, muss man heute mehr denn je etwas anbieten, die Qualität der Ausbildung ist dabei essenziell. Mit dem Aufbau der invasiven Kardiologie und mit dem Herzkatheterlabor möchten wir diese ganz neu strukturieren. Assistenzärzte sollen nicht nur auf den Stationen oder in der Notfallambulanz eingesetzt werden, wir wollen verstärkt in verschiedenen Funktionen einarbeiten. Beispielsweise ist es bei uns möglich, die Echokardiografie zu erlernen, die Untersuchung des Herzens mittels Ultraschall, und auch Duplexuntersuchungen. Später können sie beim Herzkatheter assistieren, detaillierte Einblicke gewinnen und sich wichtige Kompetenzen erarbeiten. Dadurch, dass in einem eher kleineren Haus wie Sinsheim eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe tatsächlich gut funktioniert, können junge Kollegen sehr viel mitnehmen. Darüber hinaus werden wir auch das Teaching intensivieren und regelmäßige Fortbildungen anbieten. Verraten Sie uns zum Abschluss noch ein bisschen mehr über sich? Worauf freuen Sie sich nach Feierabend oder an freien Tagen? Dr. Celik: Meine Freizeit verbringe ich am liebsten in der Natur. Ich laufe regelmäßig und gehe sehr gerne wandern. Dabei kann ich am besten abschalten. Außerdem beschäftige ich mich gerne mit unseren Wachteln, die wir im Garten halten und die sehr zutraulich sind. Sie zu beobachten macht mir viel Freude und entspannt mich. ks 6 | Innere Medizin Dr. Sultan Celik Foto: PR

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