GRNplus September / 2023

PalliativeCareTeam | 17 falls weitere Therapieformen angeleitet. Auch die Organisation der Entlassung aus der Klinik, die notwendige Koordination des multiprofessionellen Netzwerks von Haus- und Fachärzten, ambulanten Pflegediensten, Beratung und Unterstützung des Patienten und der Angehörigen gehören zum Aufgabengebiet. Palliativversorgung ist eine Herzensangelegenheit. Ziel ist es, den Menschen bis zum Ende zuhause zu pflegen und einen Krankenhausaufenthalt zu vermeiden. Ist dies nicht möglich, sind die Patienten Nicht verpassen! Für alle Interessierten gibt es am 9. November die Gelegenheit, die Arbeit des PalliativeCareTeams genauer kennenzulernen. Dann ist die Öffentlichkeit in die Dr. Siebert-Halle in Sinsheim eingeladen. In Zusammenarbeit mit der Initiative Palliativ-Versorgung Sinsheim e.V. veranstaltetet das PCT einen Abend mit Musik, Infoständen, Vorträgen und Catering. Patienten, medizinische Kollegen und vor allem auch Angehörige – die gesamte Bevölkerung ist willkommen, sagt Damaris Köhler. Bereits im Vorfeld gibt es jede Menge Unterstützung und Aktionen: Einen besonderen Regenschirm mit integrierter Einkaufstasche kann jeder erwerben. Die Mühlenbäckerei Kolb backt und verkauft Jubiläums-Linzertorten auf Wochenmärkten und in Hofläden. Die Erlöse kommen natürlich dem Palliativ-Team zugute. beim PCT Kraichgau auch dank des guten Zusammenspiels mit der GRN-Klinik Sinsheim gut aufgehoben. „Viele Patienten kennen wir bereits von der Palliativ-Station der GRN-Klinik“, erklären Köhler und Brunner. Im Jahr kümmert sich das PCT um bis zu 250 Patienten, im Schnitt sind es zwei Monate, es kann aber auch nur einen Tag oder sogar bis zu vier Jahren Behandlungszeit sein. Eine Statistik, die für die engagierte Arbeit des Teams spricht: 80 Prozent der Patienten des PCT können bis zum Schluss zuhause oder im vertrauten Pflegeheim bleiben. Sowohl Dr. Damaris Köhler als auch Anita Brunner wünschen sich, dass die Arbeit der palliativen Versorgung einen anderen Stellenwert bekommt. Brunner: „Ich fände es gut, wenn die Palliativmedizin auch bei der Diagnosestellung eine Rolle spielt und wir schon früher zum Patienten kommen dürfen.“ Und Dr. Köhler ergänzt: „Es muss klar sein, dass es einen Therapieansatz gibt, der nicht Krankenhaus, Intensivmedizin und Medikamente beinhaltet, sondern der bedeutet, zuhause gut versorgt zu sein.“ Und hier sehen beide auch eine enorme Chance. Mit dem PalliativeCareTeam und der Palliativstation der GRN-Klinik in einem Haus, sowie in absehbarer Zeit einem nahen Hospiz, ist die Versorgung in dem ländlichen Raum rund um Sinsheim auch im bundesweiten Vergleich sehr gut aufgestellt. Dennoch sind die Sorgen im Palliativbereich groß, denn auch hier mangelt es an Personal. „Wir würden uns über Hausarztpraxen freuen, die sich im Bereich der Palliativmedizin betätigen. Und natürlich über Pflegekräfte, die Lust haben, die spezialisierte ambulante Versorgung kennenzulernen“, so Brunner und Köhler. „Diese Tätigkeit ist sehr herausfordernd, aber auch sehr bereichernd.“ nl Unterwegs zu den Patienten: Bis zu 40 Menschen versorgt das PCT gleichzeitig. Foto: Imagefilm Für den guten Zweck: Diesen Regenschirm kann jeder kaufen und somit die wichtige Arbeit des PalliativeCareTeams unterstützen. Foto: PCT

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