GRNplus September / 2023

21 mal alles besprochen, was in der Bereitschaft los war. „Es ist wichtig, dass alle auf dem gleichen Stand sind, denn jeder von uns übernimmt Bereitschaftsdienste“, so der Chef. Am Standort Sinsheim gehören zehn Facharbeiter, zwei Helfer und drei Gärtner zur Mannschaft. Manchmal kommt es auch am Wochenende zu Notfällen, die von dem Mitarbeiter vor Ort nicht abgedeckt werden können. Wenn es beispielsweise um die Elektronik geht, muss immer ein Fachmann ran. „Vor zwei Wochen war ich samstags drei Stunden mit dem Kollegen am Telefon, um ein Problem mithilfe von Fotos des Schaltplans zu lösen. Da ich zu weit entfernt war, konnte ich nicht mal eben herfahren“, erinnert sich Hans-Jörg Hilmer. „Grundsätzlich sollen in der Bereitschaft nur existenzielle Dinge gemacht werden, die die Funktionsfähigkeit des Hauses einschränken. Das ist natürlich oftmals ein schmaler Grat und Auslegungssache“, ergänzt er. „Bei einem flächendeckenden Stromausfall muss der Klinikbetrieb für mindestens 72 Stunden gewährleistet werden. Am Standort Sinsheim sind es sogar 14 Tage.“ Mithilfe eines Ticketsystems übermitteln die unterschiedlichen Abteilungen ihre Störungen oder Defekte dem technischen Dienst. „Das funktioniert sehr gut und stellt sicher, dass nichts untergeht“, berichtet Weiß. Je nachdem, ob es sich um einen Rohrbruch, die Licht- und Rufanlage oder ein kaputtes Fenster handelt, die jeweiligen Gewerke kümmern sich um ihre Einsatzbereiche. „Dabei können wir auf die Eigenverantwortlichkeit jedes Kollegen zählen. Nur Problemfälle, oder wenn durch Defekte Investitionskosten entstehen, besprechen wir gemeinsam“, so der Chef. „Für alle Bereiche der Klinik, des Betreuungszentrums und der Apotheke sind wir zuständig. Wir kennen das große Ganze, die Abläufe, Veränderungen und auch neue Vorschriften. Da müssen wir natürlich auch priorisieren. Als Dienstleister kümmern wir uns um alles, was zur Gebäudehülle gehört, egal ob Bodenbelag, Lüftungs- oder Brandmeldeanlagen.“ Das Team muss in Notfällen prompt reagieren können, gleichzeitig aber auch immer die Folgen und längerfristigen Entwicklungen im Blick haben. Wenn etwa die Fernwärme ausfällt und auf Öl umgestellt wird. „Man weiß nie, wie lange das geht. Manchmal ist es nur eine Stunde, wir sind aber auch schon mal sechs Wochen am Stück mit Öl gelaufen“, erinnert sich Hilmer. „Da müssen wir uns um die Logistik kümmern und beispielsweise dafür sorgen, dass vor dem Wochenende genug vorrätig ist, weil samstags und sonntags ja kein Öl geliefert wird.“ Auch für die Technik in der Küche sind Hilmer und Jürgen Arnold zuständig. In Sinsheim wird nicht nur für den eigenen Standort gekocht, sondern auch die Klinik in Eberbach mitversorgt. Bei der Versorgung der Patienten kommt das sogenannte „Cook and Chill“-Verfahren zum Einsatz. Laut der Verordnung des Gesundheitsamts, muss das Essen mindestens 60 Grad warm sein, wenn es zum Patienten kommt. Um das sicherzustellen, wird mit speziellen Kühlvorrichtungen, den großen Chillern, gleich nach dem Kochen heruntergekühlt und portioniert. Direkt auf den Stationen können die Mitarbeiter dann alles mit den Andockstationen, den großen Induktionseinheiten, erwärmen. Dafür sind Haustechnik | Im wahrsten Sinne des Wortes lebenswichtig ist die Energieversorgung in einem Krankenhaus: die große Energieanlage im Keller und die Batterienkästen. Foto: kop

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