GRNplus September / 2023

23 Laut technischer Beschreibung sind viele Anlagen auf eine maximale Umgebungstemperatur von 25 Grad ausgelegt, in manchen Bereichen kam es im letzten Jahr zu Temperaturen von 56 bis 58 Grad. „Das sind keine Fantasiewerte, die haben wir tatsächlich gemessen“, versichert der technische Leiter. „Letztes Jahr haben wir mehrere Wochen die 38 Grad geknackt, gleichzeitig war es schwül. Kälteanlagen, medizinische Kompressionsanlagen und Aufzüge waren überhitzt und wir waren rund um die Uhr beschäftigt, um den Betrieb zu sichern.“ Tatsächlich muss aber sogar bei hohen Temperaturen geheizt werden. „Ist es zu schwül, müssen wir die Luft mit Klimaanlagen entfeuchten. Und dafür muss sie von 32 Grad Celsius auf circa zwölf Grad runtergekühlt werden“, präzisiert Hilmer. Diese Luft muss anschließend wieder erwärmt werden. „Aktuell sind das etwa 4 000 Kubikmeter Luft pro Lüftungsanlage pro Stunde, in den neuen Anlagen werden es 12 000. Das ist ein riesiger Energieaufwand und je höher die Temperaturen steigen, desto schwerer und kostenintensiver wird es, die Anforderungen zu erfüllen. Wir stoßen schon heute an die Grenzen der Physik.“ Die Schlagzahlen steigen Wie in vielen Branchen macht auch dem technischen Dienst der Fachkräftemangel zu schaffen. Hans-Jörg Hilmer nimmt es mit Humor: „Wir sind eine aussterbende Spezies.“ Wenn Kollegen in den Ruhestand gehen, können ihre Stellen momentan nur schwer wieder besetzt werden. „Der Druck steigt für jeden einzelnen, die Schlagzahlen gehen hoch und Tickets bleiben unbearbeitet.“ Bis neue Kollegen sicher eingearbeitet sind, vergehen schon mal zwei Jahre. „Viele unserer Aufgaben sind krankenhausspezifisch. Wenn jemand neu anfängt, braucht das seine Zeit“, erklärt Volker Weiß. „Es dauert ja schon alleine ein Vierteljahr bis jemand Bereitschaft machen kann.“ Die Herausforderungen sind gewachsen, die Stimmung im Team ist aber weiterhin gut. „Wir arbeiten schon lange zusammen, kennen das Haus, die Abläufe und die Kollegen“, betont Weiß. „Am Ende des Tages ist es eine Teamleistung und nicht die Leistung einer einzelnen Person.“ Und Hans-Jörg Hilmer ergänzt: „Und wir wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können. Bei der Verantwortung, die wir tragen, ist das auch enorm wichtig.“ ks Hans-Jörg Hilmer betreut nicht nur den Standort Sinsheim, sondern auch Eberbach. Foto: kop Haustechnik |

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