GRNplus September / 2023

8 | Innere Medizin Sie haben die Position als Chefarzt ja erst zum 1. September übernommen. Wie war der Einstieg für Sie? Dr. Fuchs: Ich bin sehr froh, dass ich jetzt endlich ganz da bin, personell war es schon ganz schön eng. Es ist aber auch nicht ungewöhnlich, dass bei einem Chefarztwechsel Unsicherheit unter den Kollegen entsteht. Hier gab es ja noch größere Veränderungen, weil die Abteilung gesplittet wurde. Eberhard Scholz hat da aber in den ersten Wochen schon einen super Job gemacht, um das Ganze zu stabilisieren. Können Sie etwas zu Ihren Plänen im Bereich Gastroenterologie verraten? Dr. Fuchs: Mein Vorgänger Dr. Klug und die Oberärzte haben in Sinsheim sehr viel geleistet. In der Medizin, gerade in der Gastroenterologie, passiert wahnsinnig viel. Ich würde das Haus gerne noch etwas invasiver aufstellen, zum Beispiel Eingriffe zur Entfernung von Polypen oder Frühkarzinomen durchführen. Hier möchte ich noch einen Schritt weitergehen und auch die Vollwandresektion etablieren, mit der Polypen entfernt werden können, die schon etwas fortgeschrittener, aber noch gutartig sind. Auch die Endosonografie im Bereich der Bauchspeicheldrüse und im oberen Gastrointestinaltrakt sowie endosonografische Interventionen möchte ich voranbringen. Das waren meine Schwerpunkte in Ludwigshafen: Pankreasdiagnostik und Endosonografie. Könnte auch in der Gastroenterologie eine engere Zusammenarbeit der verschiedenen GRN-Häuser eine Rolle spielen? Dr. Fuchs: Ja, ich befürworte eine Stärkung des GRN-Verbundes. Im Bereich der Gastroenterologie gibt es bereits eine Kooperation zwischen Sins- heim und Eberbach, darüber habe ich mich auch schon mit dem Eberbacher Kollegen Dr. Nitsche unterhalten. Die Arbeit mit verschiedenen Schwerpunkten etwa macht meines Erachtens sehr viel Sinn. Es werden so viele neue Methoden entwickelt, da braucht man eine gewisse Untersuchungsfrequenz bis man diese beherrscht. Ein Beispiel ist die Endosonografie, die es jetzt schon seit circa 20 Jahren gibt. Berufsgremien sagen, man muss rund 400 endosonografische Untersuchungen unter Anleitung gemacht haben, bis man selbständig einen validen Befund erheben kann. Mit einer Frequenz von zwei oder drei Untersuchungen pro Woche, verteilt auf mehrere Oberärzte, kommt man da nicht wirklich hin. Hier haben wir durch die Zusammenarbeit und Spezialisierung großes Entwicklungspotenzial. Das ist ja auch für den medizinischen Nachwuchs interessant, um verschiedene Techniken im Detail kennenzulernen. Dr. Fuchs: Das denke ich auf jeden Fall. Mehr Spezialisierung und Vernetzung, auch beim Personal und in der Ausbildung, sind super. Da hat sich seit 2010 schon einiges getan und das möchten wir gemeinsam noch weiter voranbringen. Dass ich nach meiner Zeit bei der GRN im Klinikum Ludwigshafen bereits nach einem Jahr zum Oberarzt aufgestiegen bin, zeigt, dass die Ausbildung auch bei einem kleinen Haus so gut sein kann, dass der Sprung nach ganz oben möglich ist. Ganz nebenbei ist Sinsheim aus allen Richtungen super zu erreichen, auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Das hat man so oft gar nicht auf dem Schirm. Neuer Chefarzt der Gastrologie: Dr. Erik-Sebastian Fuchs. Foto: PR

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