GRNplus März / 2022

Das sind die Neubau-Pläne GRN-Klinik wächst Ausgabe 1/ 2022 DAS GESUNDHEITSMAGAZIN aus Sinsheim Akutgeriatrie Eine neue Abteilung für die Altersmedizin Chirurgie Ausgezeichnete Arbeit in der Klinik kostenlos zum Mitnehmen

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Das sind die Neubau-Pläne GRN-Klinik wächst Ausgabe 1/ 2022 DAS GESUNDHEITSMAGAZIN aus Sinsheim Akutgeriatrie Eine neue Abteilung für die Altersmedizin Chirurgie Ausgezeichnete Arbeit in der Klinik kostenlos zum Mitnehmen Herzlich, Ihr Thorsten Großstück Leiter der GRN-Klinik Sinsheim Besuchen Sie uns auf unserer Homepage: www.grn.de oder schreiben Sie uns eine E-Mail: klinik-sinsheim@grn.de Hinweis: Im Sinne der besseren Lesbarkeit verwenden wir in diesem Magazin meist die männliche Form und meinen damit sowohl männliche, weibliche als auch diverse Personen. 1 Dr. Opitz (Mitte) kümmert sich mit ihrem Team um die Patienten der Akutgeriatrie. Foto: masch Die Corona-Pandemie verlangt uns auch in diesem Frühjahr einiges ab. Weniger ist es die medizinische Versorgung rund um die Corona-Erkrankung an sich, sondern viel mehr sind es plötzliche Personalausfälle, die in allen Bereichen zu kompensieren sind. Hier wurde das Engagement und die Bereitschaft unserer Mitarbeiter, den Dienstbetrieb sicherzustellen, politisch und gesellschaftlich erneut auf die Probe gestellt, nicht zuletzt durch die Einführung einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht. Doch abseits des Pandemiegeschehens gibt es auch gute Nachrichten für die GRN-Klinik Sinsheim. In der zweiten Ausgabe von GRNplus, dem Gesundheitsmagazin aus Sinsheim, widmen wir uns unter anderem dem Thema Akutgeriatrie. Seit 2021 bauen wir mit der erfahrenen Geriaterin Dr. Hedda Opitz eine neue Abteilung auf, um die Patienten ab 65 Jahren noch besser zu versorgen. Wir stellen Ihnen diesen neuen Fachbereich genauer vor. Ein riesiges Projekt steht hier am Standort mit dem Neubau des Funktionsbaus vor der Tür. In dieser Ausgabe möchten wir Ihnen aufzeigen, welche Pläne wir mit der Klinik haben. Was kommt und wie ist der Entstehungsprozess bis hin zu einem Klinik Neubau ─ das alles erfahren Sie ab Seite 16. Wir schauen stets nach vorne, aber für besondere Ereignisse gerne auch mal zurück. Denn erst im Dezember feierte das Krankenhaus Sinsheim 125-jähriges Jubiläum. Mit unserer Chronik, die Sie auf www.grn.de finden, können Sie mit uns auf eine spannende Zeitreise gehen. Ganz aktuell freuen wir uns als GRN-Klinik Sinsheim zudem über die erneute Auszeichnung der chirurgischen Abteilung für minimal-invasive Chirurgie der GRN-Klinik Sinsheim. In Kooperation mit dem Krankenhaus Salem und der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Heidelberg wurde die Abteilung erneut als „Exzellenzzentrum Minimale Invasive Chirurgie“ anerkannt. Welch wichtige Arbeit Dr. Hassenpflug und seine Kolleginnen und Kollegen leisten, lesen Sie auf Seite 20. Natürlich dürfen die „Gesund in der Region“-Tipps, Rätsel und vieles weitere für Ihre Unterhaltung nicht fehlen. Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Vergnügen bei der Lektüre dieser neuen GRNplus-Ausgabe. Gemeinsam mit der Redaktion bin ich gespannt auf Ihre Rückmeldungen. Liebe Leserinnen und Leser! Thorsten Großstück

2 12 Klinik-Erweiterung Der Neubau kommt 15 Jubiläum GRN-Klinik Sinsheim feierte Geburtstag 16 Interview Manfred Ehrle und Thorsten Großstück über den Funktionsbau Neubau 4 Neue Abteilung Mehr Unterstützung für ältere Patienten 7 Neue Chefärztin Porträt Dr. Hedda Opitz 8 Therapien in der Altersmedizin Die geriatrische Behandlung 10 Ausbildung Mit 53 Jahren in der Pflege durchstarten Akutgeriatrie

3 20 Auszeichnung Ein Trio für alle Fälle 24 Schilddrüse Regelmäßige Kontrollen schaden nicht 26 Hernien Nur die Untersuchung kann Klarheit schaffen 18 Lageplan 28 Wandertipp 32 Termine 33 Rätselspaß 34 Medizingeschichte Ein Institut, das niemals stillsteht 35 Rezept 36 Ansprechpartner GRN Allgemeinchirurgie Gesund in der Region

4 Der demografische Wandel ist nicht mehr aufzuhalten. Mit einer immer älter werdenden Bevölkerung steigt natürlich auch der Bedarf der medizinischen Versorgung. Gleichzeitig ist es der Wunsch der älteren Menschen und Ziel der Medizin, die Eigenständigkeit und die bestmögliche Lebensqualität eines jeden Patienten so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. In der GRN-Klinik Sinsheim hat die neue Abteilung der Akutgeriatrie ihre Arbeit aufgenommen. Die GRN-Klinik Sinsheim ist auf dem richtigen Weg, für diese Zukunft ausgestattet zu sein. Seit September 2021 führt Dr. Hedda Opitz die neue Abteilung der Akutgeriatrie in Sinsheim. Untergebracht ist die Abteilung im Haus M, wo auch die Geriatrische Rehabilitation zu finden ist. Die Akutgeriatrie ist der Behandlungsbereich für ältere Menschen ab circa 65 Jahren. „Entscheidend ist aber nicht das chronologische Alter, sondern das biologische“, erklärt Dr. Opitz, die ihre medizinische Ausbildung im Bereich der Geriatrie begann und seitdem von diesem Tätigkeitsbereich begeistert ist. „In der Altersmedizin gibt es – wie zum Beispiel auch in der Kindermedizin – besondere Regeln und Umstände, die es zu beachten gilt“, weiß Dr. Opitz. Sowohl die klinischen Beschwerden als auch die medikamentöse Therapie kann sich von denen jüngerer Menschen unterscheiden. Menschen ab einem gewissen Alter leiden häufig unter charakteristischen Beschwerden, sogenannten geriatrischen Syndromen, wie Instabilität mit Gangunsicherheit und Sturzneigung, Infektanfälligkeit, intellektueller Abbau, Inkontinenz, Appetitlosigkeit oder Mehr ältere Patienten Schlafstörungen, die nicht auf einzelne Erkrankungen zurückzuführen sind, aber auf ein niedrigeres Funktionsniveau hinweisen und Ausdruck vielfacher Vorerkrankungen sind. In der Medizin spricht man von Multimorbidität. Kommt nun noch ein akutes Ereignis hinzu, wie zum Beispiel ein Sturz, eine Stoffwechselentgleisung (Über- oder Unterzuckerung bei Diabetes-Patienten) oder ein Infekt, ist der Patient in der Akutgeriatrie gut aufgehoben. Denn oft benötigt ein alter Mensch längere Zeit für seine Genesung und die Behandlung sollte in einer spezialisierten Abteilung erfolgen. Über ein sogenanntes Unterstützung für

5 Geriatrisches Assessment, ein standardisiertes Verfahren, wird diagnostiziert, inwieweit die erkrankte Person sich noch selbst helfen und wie eigenständig sie noch den Alltag bewältigen kann. Dieses komplexe Diagnoseverfahren führt zur Festlegung der Therapieziele. Im interdisziplinären Team, welches aus Medizinern, Pflegekräften, Therapeuten, Sozialarbeitern und Psychologen besteht, wird gemeinsam mit dem Patienten daran gearbeitet, die individuellen Ziele zu erreichen und die größtmögliche Selbständigkeit des Patienten zu erhalten. Die Akutgeriatrie ist eine akute Krankenhausbehandlung Ein Punkt ist für Dr. Opitz besonders wichtig: Die Akutgeriatrie ist eine akute Krankenhausbehandlung. Die zugewiesenen Patienten müssen nicht gesundet sein, bevor sie zu Dr. Opitz kommen. Im Gegenteil: „Das Konzept der Akutgeriatrie beruht darauf, akute gesundheitliche Probleme zu behandeln und frühzeitig physio- und ergotherapeutische Maßnahmen einzuleiten. Die Mobilisation beginnt eigentlich am ersten Tag des Krankenhausaufenthaltes, um einen drohenden Funktionsverlust des Patienten zu verhindern.“ Eine sofortige frührehabilitative geriatrische Behandlung in Verbindung mit der akutmedizinischen kann dem entgegenwirken. Denn das oberste Ziel ist es, den Patienten auch im hohen Alter die größtmögliche Mobilität und Lebensqualität zu ermöglichen, welche mit der eigenen Selbständigkeit einhergeht. Der Fokus der Behandlung liegt also auf der Aktivierung des Patienten, ohne Zeit zu verlieren. Mit der Einrichtung der neuen Abteilung sind nun die Kapazitäten geschaffen, mit einem pflegerischen, therapeutischen, medizinischen und Silke Schmitt, pflegerische Stationsleiterin, unterstützt die Patienten beim Aufstehen. Foto: GRN

6 sozialen Gesamtkonzept den Patienten noch schneller und intensiver zu betreuen. „Wir möchten den Patienten, die über den Hausarzt geplant oder über die Zentrale Notaufnahme eingewiesen werden, ein direktes Behandlungsangebot machen“, erklärt Dr. Opitz. Denn die für den Patienten doch belastende Verlegung aus den anderen Krankenhaus- abteilungen sollte vermieden werden. Auch die psychische Stabilität im Blick haben Die neue Chefärztin legt hierauf ein besonderes Augenmerk. Mit einer psychiatrischen Zusatzqualifikation ist Dr. Opitz insbesondere auch an der psychischen Gesundheit der älteren Patienten gelegen. „Jeder zweite Patient der Altersmedizin hat psychiatrische Probleme“, weiß Dr. Opitz. Diese Probleme sind häufig durch die jeweilige körperliche Erkrankung verursacht. Patienten sollen deshalb eine passende Therapie bekommen. Damit sich ein körperlich bedingter Verwirrtheitszustand, ein sogenanntes Delir erst gar nicht entwickelt, bedarf es in allen Bereichen des Krankenhauses der Prophylaxe. Die beginnt z.B. schon bei der übersichtlichen Beschilderung, Prophylaxe bedeutet aber auch unnötige Zimmerwechsel zu vermeiden. „Oft reicht das schon, damit der Patient durcheinanderkommt“, erklärt Dr. Opitz. Auch pflegerische oder therapeutische Bezugspersonen sollten nicht wechseln. Die betagten Patienten sollen zu Untersuchungen begleitet werden und nicht alleine in einer fremden Umgebung sein. Tagesstrukturierende Angebote sind für die älteren Menschen effektive Maßnahmen, um eine psychische Stabilität zu erreichen. Auch das genaue und abgestimmte Einsetzen von Medikamenten ist wichtig. Am Ende, so Dr. Opitz, ist die Ideallösung ein demenzfreundliches Krankenhaus. Entscheidend für eine Genesung und Rehabilitation sind auch die Angehörigen. Der derzeitige Besuchstopp aufgrund der Corona-Pandemie erschwert die Situation deshalb. „Wir haben Patienten auch bei Videoanrufen unterstützt, um mit den Angehörigen zu kommunizieren“, so Dr. Opitz. Doch das ersetzt den persönlichen Kontakt natürlich nicht. Noch ist die neue Station der Akutgeriatrie im Aufbau. Zurzeit arbeiten in der Altersmedizin, bestehend aus Akutgeriatrie und geriatrischer Rehabilitation, zwei Chefärzte und eine Fachärztin, Nur im Team mit ihren Kollegen kann Dr. Opitz die besten Therapien für ihre Patienten ermöglichen. Foto: masch

Porträt Dr. Hedda Opitz Infokasten Seit September 2021 gehört Dr. Hedda Opitz nun zum Team der GRN-Klinik Sinsheim. Als Chefärztin leitet die 50-Jährige die neu geschaffene Abteilung der Akutgeriatrie. Ihr Studium absolvierte sie in Hamburg und Heidelberg. Auf dem Gebiet der Altersmedizin hat die leidenschaftliche Medizinerin jede Menge Erfahrung. Von 2015 bis 2021 war Dr. Opitz Oberärztin am Bethanienkrankenhaus in Heidelberg. Sie ist Fachärztin für Innere Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie mit den Zusatzbezeichnungen Geriatrie und Palliativmedizin. Die Besonderheit in der Geriatrie sieht Dr. Opitz in der Team-Arbeit: Erst in der Zusammenarbeit und auf Augenhöhe mit Therapeuten, Pflegern und Sozialarbeitern ergibt sich ein rundes Patientenbild. Rechtsberatung rund um die Immobilie nMietrecht nBetriebskostenrecht nWohnungseigentumsrecht Eine Mitgliedschaft bei Haus & Grund lohnt sich! Profitieren Sie von unserer juristischen Fachkompetenz für Vermieter und Immobilieneigentümer. nNachbarrecht nSteuer- und Abgabenrecht nImmobilienversicherung Haus & Grund e.V. Sinsheim Elke Schlenker Rohräckerstr. 2a, 74889 Sinsheim-Weiler, Tel.: 0 72 61 - 94 84 69 Mail: ra_schlenker@t-online.de Rechtsberatung rund um die Immobilie nMi trecht nBetriebskostenrecht nWohnungseigentumsrecht Eine Mitgliedschaft bei Haus Grund lohnt sich! Profitieren Sie von unserer j ristischen Fachkompet nz für Vermi ter und Immobili tü er. chbar echt Steuer- und Abgabenrecht nImmobilienversicherung Haus & Grund e.V. Sinsheim Elke Schlenker Rohräckerstr. 2a, 74889 Sinsheim-Weiler, Tel.: 0 72 61 - 94 84 69 Mail: ra_schlenker@t-online.de zwei weitere Stellen sind mit Weiterbildungsassistenten besetzt. Dazu kommen eine Psychologin und die Mitarbeiter der Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und natürlich das Pflegepersonal. Dr. Opitz’ Ziel ist der Ausbau der Akutgeriatrie. „Die GRN-Klinik in Weinheim mit ihrem Alterszentrum und die Arbeit des Kollegen Dr. von Pein mit seinem Team zur Entwicklung demenzsensibler Strukturen im dortigen Krankenhaus, sind wegweisend.“ Dr. Opitz und die GRN-Klinik Sinsheim wollen diesem Beispiel folgen. Denn es lohnt sich. „Die Arbeit in der Geriatrie wird wertgeschätzt. Es ist beeindruckend, dass wir als Gesellschaft bereit sind, soviel in Bewegung zu setzen, damit ein älterer Mensch eben wieder lernt, sich alleine vom Bett in den Rollstuhl zu setzen.“ nl Kosmetik & Beauty Tamara Seitz Friedrich-Hub-Straße 19 74889 Sinsheim Tel. 0174 3969002 seitztam@aol.com www.tamaraseitz.de Das Beste für Körper & Geist Die Effect-FoodNahrungsergänzungsmittel basieren auf natürlichen Vitaminen, Mineralstoffen, bioaktiven Pflanzenstoffen und Probiotika. Die neuen Forschungsergebnisse der Molekularbiologie und Mikrobiologie sind Grundlage dieser innovativen Linie für Wohlbefinden und ein besseres Lebensgefühl. Gesundheit und Schönheit von innen, Ausstrahlung und Attraktivität, Wohlbefinden und Harmonie sind das Ziel der Effect-FoodNahrungsergänzung. Selbständige Partnerin bei Juchheim GmbH: natürlich & wirksam pflanzliche Wirkstoffe ohne Tierversuche 7

8 Bei hochbetagten Menschen erfolgt bereits in der Notaufnahme oder nach der OP die Untersuchung im Beisein eines Geriaters. Als Team wird dann entschieden, ob der Patient stabil genug ist, um direkt eine geriatrische Rehabilitation zu beginnen oder gar nach Hause zu gehen. Oder aber der Patient braucht noch Zeit und Therapie, dann ist die Abteilung der Akutgeriatrie für ihn da. Hier wird mit der frührehabilitativen Komplexbehandlung begonnen, die eine spätere Verlegung in die geriatrische Rehabilitationsklinik Sinsheim keineswegs ausschließt. Physiotherapie: Physiologische Übungen sind wesentlicher Bestandteil der Altersheilkunde, damit der Patient seine Selbständigkeit und Selbsthilfefähigkeit im besten Falle wiedererlangt. Die Aufnahmeuntersuchungen, die sogenannten Assessments, zum Bereich Mobilität und Transferfähigkeit werden von der Physiotherapie zu Beginn durchgeführt. Die physiotherapeutischen Maßnahmen dienen der Steigerung der Belastbarkeit, der Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit und der Kräftigung der Muskulatur. Des Weiteren zeigen die Therapeuten Übungen, die der Sturzprophylaxe und der Gangschule dienen. Koordination und Gleichgewicht werden trainiert. Je nach Symptomatik und Aufnahmebefund gibt es noch weitere Therapien wie Rückenschule oder Prothesentraining nach Amputationen. Die Therapie mit Wärmeanwendungen bei akuten oder chronischen Schmerzzuständen oder die Lymphdrainage bei Ödemen stehen ergänzend zur Verfügung. Auch Angehörige werden geschult, um dem Patienten bestmöglich zu helfen. Ergotherapie: Auch die Ergotherapie gehört zum altersmedizinischen Team. Häufig unterstützen sich Ergo- und Physiotherapeuten bei der Mobilisation der Patienten. Die Ergotherapie führt die Assessments zu den Bereichen Kognition und Emotion bei den Patienten durch. Sie fördert und stabilisiert die vorhandenen geistigen und körperlichen Fähigkeiten des Patienten. Der Fokus liegt bei der Ergotherapie auf dem Training alltäglicher Aufgaben. Ziel ist es, die Unabhängigkeit des Patienten zu erhalten. Das geschieht mittels des sogenannten ATL-Trainings (Aktivitäten des täglichen Lebens): Waschtraining, An- und Auskleidetraining, Esstraining. Aber auch Übungen zur Verbesserung der Feinmotorik und der Koordination sowie Gleichgewichtsübungen stehen auf dem Plan. Logopädie: Nur wer fähig ist, in welcher Art und Weise auch immer, verständlich zu kommunizieren, kann seine Bedürfnisse mitteilen. Daher ist ein weiterer Grundstein der akutgeriatrischen Behandlung die Logopädie. Hier werden unter anderem Sprach- und Sprechstörungen behandelt, von denen Patienten mit Schlaganfall oft betroffen sind. Das Angebot umfasst aber auch die Nutzung verbaler und nonverbaler Kommunikationsmittel. Ebenso die Behandlung von Schluckbeschwerden gehört dazu, damit der Patient wieder Essen und Trinken aufnehmen kann. Psychologie: Die Psychotherapeuten unterstützen in schwierigen Lebenslagen. Sie führen im Rahmen der Abklärung kognitiver Defizite die testpsychologische Untersuchung durch. Sozialbetreuung: Nicht nur die körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen nach einem akuten Krankheitsfall müssen behandelt werden. Nicht minder wichtig sind organisatorische Erledigungen wie die Antragstellung von Rehabilitationsmaßnahmen oder die Beantragung des Pflegegrades. Hierbei unterstützt und berät der Sozialdienst im Rahmen der geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung. Behandlung Die geriatrische

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10 Isolde Hache-Neutzner besteht mit 53 Jahren die Krankenpflegeausbildung. Mit der Anstellung in der Akutgeriatrie der GRN-Klinik Sinsheim geht ein Traum in Erfüllung. Die 53-Jährige Sinsheimerin Isolde Hache-Neutzner nimmt Ende 2021 in der Abteilung für Akutgeriatrie der GRN-Klinik Sinsheim eine neue Stelle als Krankenpflegerin an – frisch nach der Ausbildung. Während sich Freundinnen im gleichen Alter bereits auf ihre Rente freuen, stellt sich Hache-Neutzner einer Herausforderung, vor der selbst viele Jüngere zurückschrecken: Sie macht die Ausbildung zur examinierten Krankenpflegerin. „Der Weg war nicht immer leicht. In meinem Alter lernt es sich nicht mehr ganz so schnell wie mit einem jüngeren Kopf. Aber ich habe mich angestrengt und – allen Zweiflern zum Trotz – meine Ausbildung als eine der besten meines Jahrgangs abgeschlossen.“ 13 Uhr – Schichtwechsel: Mit lachenden Augen tritt Isolde Hache-Neutzner die Spätschicht in der Akutgeriatrie – einer Abteilung, in der betagte Patienten betreut werden – an. Der Arbeitstag beginnt immer gleich. Alle Pflegekräfte treffen sich am großen Gruppentisch zur Übergabe. Wie geht’s den einzelnen Patienten heute? Gab es besondere Vorkommnisse? Was steht heute bei jedem Patienten noch an? Untersuchungen, Physiotherapie? Wie zum Zeichen, dass sie bereit ist loszulegen, steckt sich Isolde Hache-Neutzner die Haare zum Dutt hoch. Sie fasst in die Brusttasche des Kasaks. Immer dabei hat sie Stifte in drei verschiedene Farben. Konzentriert schreibt sie sich alles Wichtige auf. „Jede Farbe steht für etwas Anderes, so kann ich besser den Überblick behalten“, sagt sie. durchstarten in der Pflege Mit 53 Jahren

Werden Sie Teil unseres Teams und informieren Sie sich in unserem Karriereportal. www.karriere.grn.de 11 Nach der kurzen Übergabe beginnt Isolde Hache-Neutzner ihren Patientenrundgang, wie sie ihn selbst nennt. Sie geht bei jedem Patienten vorbei, schaut wie es ihm geht, schenkt ein Glas Wasser nach. Sie wechselt mit jedem individuell ein paar Sätze, wählt einfache Worte und passt die Lautstärke ihrer Stimme dem Hörvermögen jedes einzelnen an. Bei Patienten, die schon länger da sind, knüpft sie oft an das Thema vom Vortag an: „Es ist schön, dass man sich hier auf dieser Station bewusst Zeit auch für Zwischenmenschliches nehmen kann. Manchmal spielen wir auch ein Spiel. Bei ‚Mensch ärgere dich nicht‘ verliere ich immer“, erklärt sie. „Auf anderen Stationen ist so viel gemeinsame Zeit natürlich nicht immer möglich. Im Umgang mit älteren Menschen gehört aber auch das dazu. Gerade weil es bei uns viele Patienten mit Demenz gibt. Ich finde es wichtig, dass sie sich nicht allein gelassen fühlen. Auch das ist bei uns Teil der Pflege“, betont sie. In jungen Jahren hat Isolde Hache- Neutzner eine Ausbildung zur Bäckerei- Mit Hilfe ihrer Ausbildungskoordinatorin in der Klinik, die sich auch um die finanzielle Unterstützung während der dreijährigen Ausbildung gekümmert hat, beginnt sie kurze Zeit später die Ausbildung zur examinierten Gesundheits- und Krankenpflegerin – zwischen lauter 17- bis 25-Jährigen. Allen Kommentaren zum Trotz, ob sie sich das „in ihrem Alter noch geben muss“. „Wenn man in der Geriatrie arbeitet, erkennt man, das 50 doch kein Alter ist“, scherzt sie und lacht. „Die Ausbildung war nicht immer ein Waldspaziergang. In jungem Alter ist man sicherlich besser aufnahmefähig, kann sich Dinge leichter merken“, sagt Isolde Hache-Neutzner. Das habe sie aber nur noch mehr angespornt, sich richtig reinzuhängen. Mit der Arbeit in der Abteilung für Akutgeriatrie geht ihr Traum in Erfüllung: „Ich habe direkt gemerkt: Hier bin ich richtig. Ich fühle mich in meinem Team sehr wohl, genieße auch noch ein bisschen Welpenschutz. Und die Patienten geben mir jeden Tag so viel zurück.“ Wenn sie bei allen Patienten war und die anstehenden Aufgaben erledigt hat, packt Isolde Hache-Neutzner ihr kleines schwarzes Notizbuch aus, in dem sie sich alles, was sie heute wieder Neues gelernt hat, notiert: „Damit´s im Kopf bleibt“, erklärt sie, bevor sie sich wieder in ihre Akten vertieft und sagt: „Es gibt noch viel zu lernen.“ Glücklich im neuen Job: Isolde Hache-Neutzner. Fotos: GRN fachverkäuferin gemacht. „So richtig mein Berufswunsch war das nie“, wirft sie ein. „Ich habe ihn wohl ganz gut gemacht, aber erfüllt hat er mich nicht.“ Dann kommen die Kinder, das Haus. Nach einigen Jahren Auszeit kehrt sie zurück in den Beruf, arbeitet an verschiedenen Stellen, zuletzt im Supermarkt an der Kasse. „Dann kam der Moment, an dem ich mich gefragt habe, was ich hier eigentlich mache, warum ich mich jeden Tag zur Arbeit quäle.“ Sie wagt einen großen Schritt und bewirbt sich um einen Ausbildungsplatz, zunächst als Krankenpflegehelferin, in der GRN-Klinik Sinsheim. „Meine Tochter, die selbst in der Pflege tätig ist, war durchaus skeptisch zu Beginn. Mit der Zeit konnte ich aber ihre Zweifel zerstreuen. Heute ist sie stolz auf mich“, freut sich Isolde Hache-Neutzner. Schnell merkt sie, dass es ihr nicht reicht, dass in der Krankenpflegehilfeausbildung alle Themen nur „leicht angepikst“ wurden und sie ihren Wissensdurst nicht stillen konnte. Sie hatte Blut geleckt, wollte immer mehr wissen.

12 Ein Krankenhaus muss sich immerzu erneuern, um aktuellen hygienischen, medizinischen und technischen Standards gerecht zu werden. Das ist bei der GRNKlinik Sinsheim nicht anders. Und so steht ein Neubau vor der Tür, der die Klinik zukunftssicher macht. An erster Stelle steht dasWohl und die Sicherheit des Patienten. In einem Krankenhaus treffen tagtäglich verschiedene Patientenströme aufeinander: Notfallpatienten, die dringend versorgt werden müssen. Dazu kommen Patienten, die ambulant behandelt werden und das Krankenhaus schnell wieder verlassen und elektive Patienten, deren stationäre Behandlung terminiert und eingeplant ist. Um jeden dieser Prozesse und Aufenthalte sicher und angenehm zu gestalten, braucht es ein leistungsfähiges und gut ausgestattetes Krankenhaus. Eine Klinik muss in Zeiten des herausfordernden Wettbewerbs um Pflegekräfte zudem ein attraktiver, moderner und sicherer Arbeitsplatz sein. Um das alles zu gewährleisten, baut die GRN-Klinik Sinsheim an. Es ist die bis dato größte Umbaumaßnahme des Der Neubau So soll die GRN-Klinik bald aussehen. kommt

13 Rhein-Neckar-Kreises. Geht alles nach Plan, soll im Sommer 2023 der Spatenstich für einen neuen Funktionsbau erfolgen. Bei 100 Millionen Euro liegen die Gesamtkosten für das Projekt. Finanziert wird der Neubau durch das Land Baden-Württemberg, das voraussichtlich die Hälfte der Kosten übernimmt. 25 Millionen Euro leistet vermutlich der Landkreis, die restlichen 25 Millionen Euro kommen dank der Spende der Dietmar Hopp Stiftung (siehe Kasten) zusammen. 2020 hatte die Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH (GRN) einen Architektenwettbewerb für die Erweiterung der Klinik in Sinsheim durchgeführt. Denn eine Vielzahl von Funktionsbereichen der Klinik müssen erneuert oder neu gebaut werden. Die Patientenzahlen steigen und viele Gebäudeteile Große Freude in Sinsheim und der Region Infokasten Die Dietmar Hopp Stiftung unterstützt den kommenden Neubau des Funktionsgebäudes der GRN-Klinik Sinsheim. Mit einer Fördersumme von 25 Millionen Euro beteiligt sich die Stiftung des SAP-Mitgründers am Bau-Projekt. Eine Herzensangelegenheit für Dietmar Hopp: „Mit der Unterstützung der Baumaßnahmen in Sinsheim kann meine Stiftung einen wichtigen Beitrag zur modernen Gesundheitsversorgung in meiner Heimatregion leisten, die mir besonders am Herzen liegt. Wir möchten zum einen die bestmögliche Versorgung der Patienten der Region fördern, aber auch optimale Arbeitsbedingungen für Ärzte und Pflegepersonal schaffen“, sagt Dietmar Hopp. Beides diene dazu, Menschen die gesundheitlich nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, zu helfen. Landrat Stefan Dallinger, Dietmar Hopp, Heike Bauer, Leiterin der Dietmar Hopp Stiftung und Rüdiger Burger, Geschäftsführer der GRN gGmbH (v.l.n.r.) Foto: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis

14 stammen noch aus den 50er Jahren. Eine Sanierung der Teilbereiche wäre zu umständlich, zu teuer und schlicht nicht machbar gewesen. Mit dem Neubau kann überdies der Klinikbetrieb weiterlaufen, ohne Einschränkungen für die Patienten und das Personal. Eine zentrale OP-Abteilung mit sechs Sälen inklusive Aufwachraum ist vorgesehen. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass auch die Intensivstation nicht mehr den heutigen Ansprüchen genügt. Eine zusätzliche Intermediate-Care-Station (also eine Station zwiLeistungs- fähigkeit für die Zukunft und die Region einem neuen Geburtenrekord von 1500 Babys im vergangenen Jahr. Der Neubau ist zudem eine Erweiterung der Not- aufnahme inklusive Hubschrauberlandeplatz. Außerdem wird in dem neuen Funktionsbau auch die Neurologische Abteilung untergebracht, die in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Heidelberg als lokale Schlaganfalleinheit zertifiziert ist. 100 Meter x 30 Meter so die Grundfläche des Neubaus. Bis zu fünf Stockwerke wird das Gebäude hoch, der Haupt- eingang der GRN-Klinik Sinsheim wird sich den Plänen nach dann im neuen Gebäude an der Ostseite befinden, die Krankentransporte werden an die Nordseite verlegt. Der Besucher- und der Krankenverkehr sind somit auch räumlich getrennt. Die Idee zu dieser Erweiterung der Klinik hatte die Arcass Planungsgesellschaft mbH. Fünf renommierte Architekturbüros hatten ihre Vorstellungen zur Neugestaltung im Rahmen eines Architektenwettbewerbes der Jury vorgestellt. Am Ende der von der GRN ausgeschriebenen Machbarkeitsstudie überzeugte das im Gesundheitswesen sehr erfahrene Architekturbüro aus Stuttgart mit ihrem Modernisierungsentwurf. nl schen Intensiv- und Normalstation) wird gebraucht. Darüber hinaus wird die Geburtshilfe erweitert – ein Muss bei

15 · Profitieren Sie von der Erfahrung und Sicherheit eines großen Trägers · Hohe Hygienestandards · Regelmäßige Aktivitäten und Gespräche · Wir nehmen auf und beraten Sie WIR LASSEN SIE NICHT ALLEINE Gemeinsam in die Zukunft Infotelefon 07261 94 99 0 Arbeiter-Samariter-Bund Baden-Württemberg e.V. Region Heilbronn-Franken d.kuhnert@asb-heilbronn.de www.asb-heilbronn.de Am Ilvesbach 2 74889 Sinsheim ASB ZENTRUM FÜR ALTENHILFE AM ILVESBACH MIT TAGESPFLEGE Krankenhaus Sinsheim feierte Geburtstag Infokasten Ohne Corona wäre die Feier sicherlich größer ausgefallen. Im Dezember vergangenen Jahres feierte das Krankenhaus Sinsheim Jubiläum. Es war der 15. Dezember 1896, als das Bezirksspital in Sinsheim eingeweiht wurde. In den vergangenen 125 Jahren ist seitdem viel passiert – Umbauten, medizinischer Fortschritt, Neubauten, Gründungen, Umbenennungen und vieles mehr. Doch eines ist seit über 125 Jahren gleichgeblieben: Das Wohl der Menschen in der Rhein-Neckar-Region steht an erster Stelle. Bilder und die Jubiläumschronik gibt es auf der Webseite der GRN

16 Komplex wie ein Flughafen Manfred Ehrle, Diplom-Ingenieur und Geschäftsführer der Arcass Planungsgesellschaft mbH, und Klinikleiter Thorsten Großstück im Gespräch über den Neubau. Herr Großstück, Herr Ehrle. Der Neubau ist beschlossene Sache. Warum ist der Funktionsbau dringend nötig? Thorsten Großstück: Fakt ist, dass viele Gebäudeteile nicht mehr den gültigen baulichen Anforderungen und dem heutigen Bedarf an eine adäquate Patientenversorgung entsprechen. Mit einer Sanierung im Bestand kommen wir nicht voran. Wir haben einige Bereiche, die organisatorisch oder baulich erneuert werden müssen: Der Kreißsaalbereich platzt aus allen Nähten, der Notfallbereich muss aus brandschutztechnischen Gründen ertüchtigt werden. Der Bau ist eine der größten Baumaßnahmen im Rhein-Neckar-Kreis. Großstück: Ich erinnere mich: Herr Ehrle meinte, ein Gebäude, wie wir es jetzt hier in Sinsheim planen, sei so komplex wie ein Flughafen. Manfred Ehrle: Genau, denn wie beim Flughafen und beim Bahnhof gibt es beim Klinikbau eine weitere Dimension, die Komplexität all diese technischen Systeme, eigentlich für Patienten unsichtbar zu integrieren. Es kommt noch der Aspekt der Funktionalität und Betriebsabläufe hinzu. Als Architekt muss man die Funktionalität eines solchen Hauses ähnlich wie ein Mediziner verstehen, sonst kann man keine Raumkonfiguration erzeugen: Wie ist der Ablauf in einem Operationsbereich, wie funktioniert eine Notaufnahme vom Rettungswagen bis in den Schockraum, um nur zwei Dinge zu nennen. Gibt es Besonderheiten am Neubau? Großstück: Das Besondere hier in Sinsheim ist, dass wir in Bezug auf die Betten mit dem Neubau von 2016 in der Unterbringung der Patienten gut aufgestellt sind. Dennoch haben wir Bereiche erkannt – zum Beispiel in der Neurologie – in der die Zimmer nach heutigem Stand zu klein sind. Jetzt haben wir die Möglichkeit, solche Dinge zu korrigieren. Und mit dem neuen Haus haben wir nun ein technisch hochinstalliertes Gebäude: Alle Bereiche, die eine aufwendige Medizintechnik oder zum Beispiel besondere Anforderungen an die Lüftungstechnik haben, sind nun in einem Haus. Ehrle: Das ist die Herausforderung für unser Planungsteam – wir haben es mit einem Funktionsbau zu tun. Ein reiner Bettenbau wäre aus architektonischer Sicht einfacher, weil sich die Stockwerke und deren Nutzung wiederholen: Zimmer mit Belüftung und Bad. In einem Funktionsgebäude gibt es aber auf jeder Ebene des fünfstöckigen Gebäudes eine andere Nutzung, also andere medizinische Abteilungen mit verschiedenen Anforderungen. Jeder Raum hat unterschiedliche Größe, seine Besonderheit und seine eigene Funktionalität. Muss in den Raum ein Bett geschoben werden? Wo liegt dieser Raum, wie ist sein Bezug zu anderen Untersuchungsräumen, etc. Es ist wie ein Puzzle: Das erschwert die Planung und bleibt eine Herausforderung. Der Funktionsbau ist ja das Herzstück einer Klinik – das heißt, hier wird hochmoderne Medizin und Diagnostik auf engstem Raum angeboten, um möglichst allen Patienten Dipl. Ing. Manfred Ehrle, Geschäftsführer Arcass, Planungsgesellschaft mbH

17 www.heavypack.de NSG NAKAGAWA + SAUER & CO. GMBH Staxstr. 1, 74921 Helmstadt-Bargen Tel. 06268 928956-0, Fax 06268 928956-11 und Notfällen die entsprechende Behandlung und Versorgung zukommen zu lassen. Der nächste Schritt ist nun die Entwurfsplanung: Wer sitzt denn alles an einem Tisch? Ehrle: Natürlich unser Bauherr, die Klinikleitung mit den Medizinern, das Pflegepersonal, die technische Abteilung – die späteren Nutzer eben. Auf Planerseite sitzt ein Kompetenzteam bestehend aus Architekten, Medizintechnikern und Haustechnikplanern, die für Heizung, Lüftung, Elektro- und Sanitärtechnik zuständig sind. Dazu gibt es noch Experten, sogenannte Sonderfachleute, zum Beispiel für den Baugrund und vieles mehr. Ebenso werden die Genehmigungsbehörden miteinbezogen und indirekt auch die Sinsheimer Bürgerschaft, für die wir ja diesen Neubau errichten. Großstück: Die Diskussionen in dieser Runde und die Nutzerabstimmungen sind enorm wichtig, sehr lebhaft und auch emotional. Denn neben den betrieblichen Abläufen sind es auch Alltagsfragen, die die Mitarbeiter in Bezug auf den Neubau beschäftigen, beispielsweise wie weit sind die Wege zur Teeküche oder wo befinden sich Toiletten für Besucher und das Personal. Mit dem Neubau ist die GRN-Klinik Sinsheim ja gut gerüstet für die Zukunft. Großstück: Mit dem Neubau wird die GRN-Klinik in der Grund- und Regelversorgung eine noch wichtigere Rolle in der Patientenversorgung zwischen Heidelberg und Heilbronn spielen. Wir haben ein Einzugsgebiet von über 170.000 Einwohnern in einer ländlich geprägten Region, in der sich auch die Versorgung im Niedergelassenen- und Fachärztlichen-Bereich in den nächsten Jahren verändern wird. Wir haben gerade auch in der Notfallversorgung den Anspruch, hochwertige Medizin wohnortnah anzubieten. Neu wird es einen Herzkathetermessplatz geben, um zum Beispiel Patienten mit einem Herzinfarkt schneller zu versorgen. Aber auch die Errichtung des Hubschrauberlandeplatzes ermöglicht es, Schwerstverletzte oder auch Schlaganfallpatienten nicht nur hier in Sinsheim zu versorgen, sondern bei speziellen Indikationen schnell und schonend in eine Klinik der Maximalversorgung zu verlegen. Die ganze Region und natürlich auch die Stadt Sinsheim profitieren nachhaltig von einer guten Krankenversorgung, wie wir es ja auch mit der Einrichtung einer neuen Akutgeriatrischen Station sehen. Das Projekt wird vom Bürgermeister und dem Landrat voll und ganz unterstützt. Es hat uns sehr gefreut, dass auch – gestützt durch die Spende der Dietmar Hopp Stiftung – der Kreistag der Finanzierung positiv gegenübersteht. Zudem ist ein modernes Krankenhaus natürlich auch ein attraktiver Arbeitgeber. Ehrle: Als Klinikplaner kann ich sagen, dass ein Haus wie in Sinsheim keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Wir erleben seit vielen Jahren eine Konzentration in Großkliniken. Da ist erfreulich, dass ein Standort wie in Sinsheim erhalten und sogar ausgebaut wird, um eine wohnortnahe Versorgung zu garantieren. Krankenhäuser in dieser mittleren Größe müssen sich im immer stärker werdenden Wettbewerb behaupten. Die GRN-Klinik Sinsheim zeigt, dass es eine Zukunft für die wohnortnahe Versorgung der Patienten gibt. nl Throrsten Großstück, Leiter der GRN-Klinik Sinsheim

B39 M Casino P1 18 GRN Sinsheim Lageplan

Alte Waibstadter Straße Alte Waibstadter Straße D C B39 A B MVZ P2 P3 GRN-Klinik Sinsheim (A-D) & GRN Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) GRN-Betreuungszentrum Sinsheim & GRN-Klinik für Geriatrische Rehabilitation (M) Besucherparkplätze P1 Langzeitparker P2 Langzeitparker P3 Kurzzeitparker (max. 30 Minuten) Notaufnahme Haupteingänge Haltestellen 19

20 Die erneute Auszeichnung der minimal-invasiven Chirurgie als „Exzellenzzentrum“ ist eine klassische Win-win-Situation: für die Klinikkooperation unter Beteiligung der GRN-Klinik Sinsheim, für die Ärzte und vor allem für die Patienten. Unter 72 zertifizierten Zentren in Deutschland gehört die minimal-invasive Chirurgie der Klinikkooperation, bestehend aus der GRN-Klinik Sinsheim, dem Krankenhaus Salem und der federführenden Universitätsklinik Heidelberg, zu den Top 5. Eine große Auszeichnung für den Standort im Kraichgau, wie der stellvertretende Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dr. Matthias Hassenpflug, zugibt. „Wir sind sehr stolz auf die wiederholte Zertifizierung.“ Diese sei schließlich nur zu erreichen, wenn neben bestimmten Kriterien wie der festgelegten Mindestanzahl an verschiedenen Operationen auch die Qualität der Behandlungen stimmt. Doch was bedeutet überhaupt minimal-invasive Chirurgie? Und warum bietet diese so viele Vorteile für die Patienten? Wie Dr. Hassenpflug erklärt, steckt eine 15- bis 20-jährige Entwicklung dahinter. Früher wurden Brüche häufig mit einem längeren Hautschnitt offen operiert. Bei der minimal-invasiven Technik versuchen die Ärzte stattdessen, die Schnitte an der Hautoberfläche möglichst klein zu halten. Über diese kleinen Öffnungen werden dann lange Operationsinstrumente in das Körperinnere eingeführt. An der Spitze dieser Instrumente sind Faßzangen oder Scheren angebracht, mit denen der Chirurg die Operation durchführt, während er auf einem Monitor sehen kann, was im Körperinneren passiert. Der Patient alle Fälle Ein Trio für

21 schläft währenddessen und bekommt von der Operation nichts mit. Für den Patienten bedeutet das weniger Schmerzen durch die kleineren Schnitte und einen geringeren Blutverlust. „Sie können auch früher nach Hause gehen und bei denWunden gibt es ein kleineres Risiko für Komplikationen“, betont Dr. Hassenpflug. Bei längeren Schnitten könne nach dem Zunähen manchmal im Laufe des Lebens ein Bruch entstehen, „weil beispielsweise nach einer BauchOP die Bauchdecke im Bereich einer Naht nicht mehr so stabil ist wie vorher“. Unter Umständen muss sich dann der Patient erneut operieren lassen. Laut dem stellvertretenden Chefarzt muss dennoch von Fall zu Fall entschieden werden, ob eine offene oder eine minimal-invasive Operation für den Patienten die richtige Methode ist, denn es gilt immer verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. So ist eine minimal-invasive Methode nicht immer automatisch besser als eine herkömmliche, offene Operation. Es gibt jeweils Vor- und Nachteile, die mit dem Patienten besprochen werden sollten. „In jedem Fall ist es aber wichtig, alle Verfahren zu beherrschen, um den Patienten gut beraten und behandeln zu können“, so Dr. Hassenpflug. Minimal-invasive Operationen können prinzipiell im gesamten Bauchraum und Brustkorb angewendet werden. Das Entfernen des Blinddarms oder der Gallenblase sind klassische minimal-invasive Operationen. Für die Ärzte selbst bedarf es bei dieser Technik mehr Übung und eine längere Lernkurve, wie es Dr. Hassenpflug ausDr. Hassenpflug und Kollegen gehören zu den Top 5 in Deutschland. Fotos: masch

drückt. „Deshalb ist es nur sinnvoll, dort minimal-invasiv zu arbeiten, wo solche Operationen in einer hohen Frequenz durchgeführt werden.“ Alleine könnte die Heidelberger Universitätsklinik die Auszeichnung nicht erreichen, genauso wenig wie die anderen beiden Krankenhäuser. Es würden schlichtweg nicht die Kriterien erfüllt. Doch hier kommt der Vorteil der Klinikkooperation ins Spiel: Die Patienten werden in dem Krankenhaus behandelt, in dem die Operation am sinnvollsten ist. Die komplizierten und zeitaufwendigen Operationen, teilweise unter Beteiligung eines Operationsroboters, werden in der Uniklinik durchgeführt. Kleinere und mittlere Operationen wie Bruchoperationen oder Eingriffe an Dünn- und Dickdarm werden in hoher Frequenz in Sinsheim und im Krankenhaus Salem mein- und Viszeralchirurgie in Sinsheim und Ärztlicher Direktor an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie des Universitätsklinikums geleitet und von Professor Dr. Beat Müller, Sektionsleiter Minimal Invasive und Roboter-assistierte Chirurgie am Universitätsklinikum koordiniert wird, ergänzt sich also gegenseitig. Auch die Ärzte selbst profitieren von der Zusammenarbeit. So kommen beispielsweise bei manchen komplizierten Operationen Kollegen aus der Universitätsklinik zur Unterstützungmit dazu. Und jungeNachwuchskräfte aus Heidelberg haben im Kraichgau die Möglichkeit, bei den kleineren minimal-invasiven Operationen zu lernen. Der Sinsheimer GRN-Standort ist seit 2016 als „Exzellenzzentrum“ zertifiziert. Die Auszeichnung gilt immer für „Wir sind sehr stolz auf die wiederholte Zertifizierung“ (Dr. Matthias Hassenpflug) durchgeführt. „Wir ordnen die Krankheitsbilder nach ihrem Schweregrad und überlegen, wo die entsprechend benötigten personellen und strukturellen Ressourcen und Kapazitäten vorhanden sind“, erklärt der 42-Jährige das Prinzip. Das Krankenhaus-Trio, das von Professor Markus Büchler, Chefarzt der AllgeEine Bauch-OP ist Routine für das Team 22

23 Termine für die Sprechstunden zur Untersuchung, Beratung und gegebenenfalls Operationsplanung können über das Sekretariat der Allgemein- und Viszeralchirurgie telefonisch unter 07261/66-18401 ausgemacht werden. Infokasten Strahlenschutzkurse Röntgendiagnostik will gelernt sein. Erfahrene und kompetente MTRA (Medizinisch-technische Radiologieassistent*Innen), Ärzte und MPE (Medizinphysik Expert*Innen) gehören zu unserem Team. Wir geben unser Wissen und unsere Erfahrung in Strahlenschutzkursen rund um die Röntgendiagnostik weiter. MPE für die Röntgendiagnostik Die MPE der medical solutions kümmern sich um Ihr Dosismanagement, überwachen die Qualitätssicherung, unterstützen Sie als Kunden bei der Auswahl der einzusetzenden Ausrüstungen, Geräte und Vorrichtungen. Wir stehen für alle Strahlenschutzfragen für Sie bereit und unterstützen Sie bei Prüfungen der Behörden und ärztlichen Stellen (ÄS). Manage Device – Cloud-basierte Softwarelösung MPE Berichte, Qualitätssicherungen, Genehmigungen, Unterweisungen und mehr: Mit Manage Device haben Sie Ihren gesamten Strahlenschutz im Blick und alles ist über ein Webinterface jederzeit für Sie erreichbar. Auch der Austausch und die Prüfungen der ÄS und der Behörden laufen hier bequem online ab: www.manage.device.de. MTRA Team Für eine sichere und professionelle Röntgendiagnostik sind MTRA unabdingbar. Sie sind die Schnittstelle zwischen Radiolog*Innen und Patient*Innen. Sie fertigen Röntgenbilder eigenständig an. MTRA müssen als Fachkräfte sowohl im Umgang mit Patient*Innen als auch mit hochmodernen Techniken versiert sein. Medical solutions bietet für den Bereich der digitalen Röntgendiagnostik sowie der Computertomographie, auch im Rahmen der Teleradiologie, MTRA für feste Partner an. Attraktiver Arbeitgeber Interesse bei uns mitzuwirken? Es erwarten Sie ein Arbeitsplatz in vollständig digitalisierten Abteilungen, ein angenehmes Arbeitsklima in sympathischen, kollegialen Teams und interessante und abwechslungsreiche Tätigkeiten bei geregelten Arbeitszeiten mit flachen Hierarchien. Auch die Möglichkeit der MTRA-Ausbildung unterstützt medical solutions mit einigen Kooperationspartnern. ANZEIGE Geschäftsführer Alexander Lonsing und sein 28-köpfiges Team freuen sich auf Ihre Bewerbung. www.medical-solution-team.de • www.lonsing-gmbh.de MEDICAL SOLUTIONS: Der gesamte Strahlenschutz aus einer Hand. drei Jahre und wird von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) vergeben. Dem Kreis der Top 5 mit der höchsten Auszeichnung gehören seit Oktober auch das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Standort Lübeck, sowie die Universitätskliniken Leipzig, Bonn und die Charité Berlin an. ms Erst die Sonographie, dann die OP: Arbeitsalltag für Dr. Hassenpflug

24 In den meisten Fällen werden Knoten in der Schilddrüse nur zufällig entdeckt. Es sind meist gutartige Veränderungen, die allenfalls kontrolliert werden sollten. Doch sobald sich die Größe oder Form eines Knotens verändert, ist Handeln gefragt. Schon vor einer Weile wurde bei der 48-jährigen Patientin ein Knoten im Hals festgestellt. Sie hatte keinerlei Beschwerden, es erfolgte eine regelmäßige Kontrolle der Schilddrüse bei ihrem Hausarzt. Als der Knoten größer wurde, wurde der Frau in der GRN-Klinik Sinsheim eine Operation empfohlen. Ein Teil des Organs wurde entfernt und das Gewebe zur Untersuchung in die Pathologie geschickt. Aus gutem Grund, wie sich herausstellte. „Es handelte sich um ein sogenanntes papilläres Schilddrüsenkarzinom, einen bösartigen Tumor. Am Folgetag haben wir bei der Patientin die andere Hälfte der Schilddrüse schaden nicht Kontrollen Regelmäßige Im Ultraschall lassen sich Knoten schnell erkennen. Fotos: masch

25 entfernt, um eine Heilung zu ermöglichen“, erinnert sich Dr. Matthias Hassenpflug. Zum Glück habe es sich um eine Tumorsorte mit sehr guter Prognose gehandelt, berichtet der stellvertretende Chefarzt der Sinsheimer Allgemein- und Viszeralchirurgie. Ein solcher Fall zeigt, wie wichtig eine regelmäßige Kontrolle solcher Knoten sein kann. Und dass es nicht schadet, ab und zu die Schilddrüse abzutasten und untersuchen zu lassen. „Häufig handelt es sich um einen Zufallsbefund, wenn etwa im Rahmen eines Ultraschalls die Schilddrüse mituntersucht wird“, erzählt der stellvertretende Chefarzt. Die meisten Knoten seien gutartig, eine Kontrolle sei aber empfehlenswert. Bei einer Veränderung oder Vergrößerung könne in manchen Fällen eine Schilddrüsenszintigraphie hilfreich sein. Dabei wird dem Patienten radioaktiv markiertes Jod verabreicht, das sich in der Schilddrüse anreichert und Rückschlüsse über das Stoffwechselverhalten von Schilddrüsenknoten zulässt. Klarheit bei verdächtigen Befunden bringt laut Dr. Hassenpflug jedoch nur die operative Entfernung des Knotens. Ähnlich wie bei einem Leistenbruch kann es vorkommen, dass Patienten empfohlen wird sich operieren zu lassen, obwohl keine Beschwerden vorliegen. „Das ist der Fall, wenn sich Knoten verändern, größer werden oder im Ultraschall spezielle Merkmale aufweisen, die eine Bösartigkeit vermuten lassen.“ In anderen Fällen kann es vorkommen, dass die Vergrößerung der Schilddrüse an sich dem Patienten Probleme bereitet. Das Organ kann im Laufe der Jahre wachsen und auf die Luft- oder Speiseröhre drücken. Probleme beim Atmen oder Schluckbeschwerden: Die Lebensqualität wird eingeschränkt. Auch eine Überfunktion kann eine Operation notwendig machen. Das Organ ist eine lebenswichtige Hormondrüse und hilft dem Körper beim Stoffwechsel, dem Wachstum und der Reifung sowie beim Regulieren zahlreicher Körperfunktionen. Wenn mehr Energie benötigt wird, zum Beispiel bei Kälte oder während der Schwangerschaft, werden entsprechend mehr Hormone gebildet. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion – Hyperthyreose genannt – werden zu viele Hormone gebildet, bei der Unterfunktion – der Hypothyreose – passiert das Gegenteil. Der gestörte Hormonhaushalt kann in beiden Fällen zu zahlreichen Beschwerden führen. Bei der Operation hormonproduzierender Organe wie der (teilweisen) Entfernung der Schilddrüse kommen modernste Methoden zum Einsatz. Dazu gehört auch das intraoperative Neuromonitoring. Dr. Hassenpflug erklärt das folgendermaßen: „Die Schilddrüse liegt direkt an den beiden Stimmbandnerven, welche für die Bewegung der Stimmbänder zuständig sind. Wird ein Nerv verletzt, kann das für Heiserkeit beim Patienten nach der OP sorgen. Mit einem Messgerät finden und messen wir die Nerven und können diese dementsprechend schonen.“ Zwar gibt es keine Empfehlung, ab welchem Alter die Schilddrüse mittels Ultraschalles oder Blutabnahmen untersucht werden sollte. „Doch ähnlich wie bei einer Darmspiegelung ist es prophylaktisch sinnvoll und kann unter Umständen Leben retten“, meint der Arzt. Sollte der Hausarzt bei der Untersuchung tatsächlich etwas entdecken, wird das weitere Vorgehen mit dem Patienten zum Beispiel im Rahmen der Sprechstunde der Allgemein- und Viszeralchirurgie der GRN-Klinik besprochen. Denn wie im Fall der 48-jährigen Patientin, bei der ein bösartiger Tumor entdeckt und erfolgreich entfernt wurde, weiß Dr. Hassenpflug: „Selbst wenn keine Beschwerden vorliegen: Knoten in der Schilddrüse sollten im Auge behalten werden. Sobald sich etwas tut, sobald Beschwerden oder ein Wachstum beobachtet werden, ist Handeln gefragt.“ ms Visite in der Chirurgie.

26 Der erste Gedanke beim Thema Brüche in Verbindung mit der Chirurgie? Ganz klar: gebrochene Knochen. Doch bei Leisten- und Narbenbrüchen leitet diese Denkweise in die Irre: Mit den sogenannten Hernien sind Brüche im Sinne von Schwachstellen oder Lücken in der Bauchwand gemeint. Alles scheint wie immer, das Heben oder Tragen der schweren Wasserkiste macht keine Probleme, bis aus heiterem Himmel die Schmerzen auftauchen. Auf einmal „zwickt“ es in der Leiste, beim Abtasten findet sich vielleicht sogar eine kleine Beule, die sich mit dem Finger wieder wegdrücken lässt. Nach dem Besuch beim Hausarzt steht der Verdacht Leistenbruch im Raum. Ein Besuch bei der Sprechstunde der Allgemein- und Viszeralchirurgie in der GRN-Klinik Sinsheim bringt die Bestätigung. „In der Regel reichen das bloße Abtasten und eine Ultraschalluntersuchung, um einen Bauchwandbruch festzustellen“, weiß Dr. Matthias Hassenpflug, stellvertretender Chefarzt der Sinsheimer Allgemein- und Viszeralchirurgie. Doch der Begriff Bruch hat nicht die gleiche Bedeutung wie bei einem Knochen. Vielmehr geht es bei den sogenannten Hernien um Lücken und Schwachstellen in der Muskulatur des Bauchraums. Diese bergen die Gefahr, dass sich die Organe nach außen drücken, da im Bauchraum ein höherer Druck herrscht. „Wenn beispielsweise der Darm in eine solche Lücke rutscht, kann dessen Durchblutung gestört werden. Das kann im schlimmsten Fall zum Absterben des Darms und damit zu einem akuten Notfall führen“, beschreibt Dr. Hassenpflug das Problem von Hernien. Neben dem Leistenbruch gehören Bauchdecken-, Nabel-, Narben- und Zwerchfellbrüche zu den typischen Behandlungsfeldern der Hernienchirurgie. Klarheit schaffen Untersuchung kann Nur die

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