GRNplus Oktober / 2023

lichen Ausbildungen wird überprüft. Ein sogenannter Feststellungsbescheid vom Regierungspräsidium in Stuttgart gibt Auskunft darüber, welche theoretischen und praktischen Inhalte noch fehlen, um in Deutschland als Fachkraft arbeiten zu dürfen. „In vielen Ländern ist der Pflegeberuf als Studium angelegt. Grundpflege, wie sie hier Teil der Ausbildung ist, wird dort oft nicht gelehrt, da dies Hilfskräfte oder die Verwandten übernehmen“, erklärt Kandert. „Dafür ist die Ausbildung sehr medizinnah und die internationalen Pflegekräfte haben in der Regel ein hohes Wissen diesbezüglich.“ Gibt es größere Unterschiede, muss eine Nachqualifizierung in Form einer Kenntnisprüfung oder eines Anpassungslehrgangs absolviert werden. In der Praxis nimmt das viel Zeit in Anspruch, daneben müssen noch deutsche Sprachkenntnisse mindestens auf B2-Level nachgewiesen werden. „Die Integration in die Arbeit bedeutet einen hohen Organisations- und Zeitaufwand – vor allem auch für die internationalen Mitarbeiter“, sagt Kercher. Bei Fachkräften, die in ihrem Heimatland gezielt angeworben werden, dauert es von der Bewerbung bis zur Einreise circa ein Jahr. Besonders erfolgreich ist das Re- cruiting derzeit auf den Philippinen. Insgesamt 20 Philippiner unterstützen die GRN bereits, weitere kommen in den nächsten Monaten hinzu. Die GRN arbeitet hier mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) als Personalvermittler im Rahmen des sogenannten Triple Win-Programms zusammen (siehe Infokasten). Zwölf Monate vor der Landung in Deutschland beginnt im Ausland ein Ausschreibungs- und Bewerbungsverfahren. Bei Annahme müssen viele Fachkräfte ihr familiäres Umfeld in teils sehr ländlichen Gegenden verlassen, um erste Maßnahmen wie einen Sprachkurs oder die Vorbereitung auf das Leben in Deutschland in größeren Städten zu absolvieren. Sobald die ausländischen Fachkräfte in Deutschland ankommen, werden sie von den Integrationsbeauftragten der GRN empfangen. In Schwetzingen kümmert sich Hannah Kercher um die Menschen, und das mit Herzblut. „Ich mag diese Arbeit mit Menschen. Ich hole sie vom Flughafen ab, erlebe diese Aufregung und diese Spannung. Ich unterstütze sie von ihrem ersten Schritt in Deutschland an.“ Doch ihre Arbeit beginnt schon vor der Landung. Sie hilft den neuen Kollegen bei der Wohnungssuche, kümmert sich um eine Grundausstattung, sie bereitet die wichtigsten Formalien vor. Kercher und Jens Scheurich, Hannah Kercher, Alina Korsakova und Marianne Kandert Foto: PR Jubel und Freude: Diese neuen GRN-Mitarbeiter haben als internationale Fachkräfte ihre Anerkennung in der Tasche. Foto: GRN

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