GRNplus Mai / 2021

10 Angehörige sind für den Genesungsprozess eines Patienten enorm wichtig. Wenn ein geliebter Mensch auf der Intensivstation liegt, dann ist dies aber auch für die Angehörigen eine emotionale Belastung. aktiv einbeziehen Angehörige Das Team der Intensivstation in der GRN-Klinik Schwetzingen weiß um die Ausnahmesituation, in der sich die Betroffenen befinden. Deshalb nehme man sich gerne Zeit, um den engsten Angehörigen den aktuellen Gesundheitszustand des Patienten und die nächsten Therapieschritte zu erklären. „Die Erfahrung zeigt, dass wir damit Ängste abbauen können. Das gibt den Angehörigen auch Kraft für die Unterstützung des Patienten“, erklären der pflegerische Leiter der Intensivstation, Rolf Müller, und Priv.-Doz. Dr. Christian Bopp, der als Chefarzt für die Intensivstation verantwortlich ist. Früher seien Angehörige auf einer Intensivstation eher als störend empfunden und auch so behandelt worden, erinnert sich Rolf Müller, der seit mehr als 30 Jahren auf der Intensivstation der GRN-Klinik Schwetzingen arbeitet. Erst im Laufe der Zeit habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Angehörige und enge Freunde wichtige Stützen in einer besonders schweren Zeit für die Patienten sind und ihnen zusätzliche Motivation zum Durchhalten geben. Die vertraute Stimme und Berührungen sind positive Signale, die viele Patienten durchaus mitbekommen, selbst wenn sie in diesem Moment nicht reagieren können und sich womöglich später auch nicht mehr daran erinnern. In Zeiten von Corona waren Besuche gleichwohl nur sehr eingeschränkt möglich. „Das Pflegeteam hat versucht, dies so gut wie möglich zu kompensieren“, so Rolf Müller. Denn die emotionale Unterstützung der Patienten sei einer jener Faktoren, die zwar nicht unmittelbar messbar sind, aber einen wichtigen Beitrag zur Genesung leisten. Die Nähe der Angehörigen zu den Patienten habe in aller Regel eine positive therapeutische Wirkung, bestätigt Dr. Christian Bopp. Gleichzeitig seien Angehörige für die Patienten gewissermaßen die Verbindung „nach außen“. Um den Austausch zwischen Angehörigen und Patienten trotz aller Widrigkeiten nicht abreißen zu lassen, ermögliche man zu vorher vereinbarten Zeiten gerne den telefonischen Kontakt. Ferner stehen Tablets für Video-Gespräche zur Verfügung, sofern dies im konkreten Fall sinnvoll erscheint. pro Rolf Müller (63) hat die pflegerische Leitung der Intensivstation inne. Priv.-Doz. Dr. Christian Bopp (47) ist als Chefarzt für die Intensivstation der GRN-Klinik Schwetzingen verantwortlich.

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