GRNplus Mai / 2021

8 für mich den besonderen Reiz aus“, sagt er. Nach kurzem Überlegen fallen ihm weitere Aspekte ein, die den Beruf attraktiv machen: die Vielfalt der medizinischen Herausforderungen auf einer interdisziplinären Intensivstation, der Einsatz unterschiedlichster Kompetenzen – von der Pflege bis zur Gerätekunde – sowie in leitender Funktion weitere Aufgaben aus den Bereichen Beschaffungswesen, Weiterbildung und Personalplanung. Aber es ärgert ihn, dass Pflegeberufe immer noch bei manchen Menschen ein „Imageproblem“ haben, auch wenn sich in der öffentlichen Wahrnehmung seit der Corona-Pandemie ein gewisser Wandel abzeichnet. Corona hat die Intensivstationen zweifellos in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, aber auch den Blick verengt auf die invasiv beatmeten Coronafälle, bei denen der mitunter wochenlange Kampf um das Leben der Patienten gerade in der Anfangszeit der Pandemie allzu oft nicht zu gewinnen war. „Die überwältigende Mehrheit der Patienten verlässt jedoch die Intensivstation in einem besseren Gesundheitszustand als vorher“, macht Dr. Christian Bopp deutlich. Dazu zählen die „planbaren“ Patienten, die nach einer großen Operation – in der Regel für wenige Tage – auf der Intensivstation landen, um sich zu erholen. Die passende Schmerztherapie spielt dann zum Beispiel eine wichtige Rolle, wie Dr. Christian Bopp verdeutlicht. Internistische Notfälle wie ein Herzinfarkt oder Organversagen können jederzeit vom Rettungsdienst in die Klinik eingeliefert werden. Aber es gibt auch vergleichbare Notfälle innerhalb der Klinik, die von seinem Team versorgt werden. Deshalb hängen gleich neben der Eingangstür zwei rote Notfallrucksäcke, die alles enthalten, was man für die lebensrettende Erstversorgung benötigt. Mindestens ein Arzt und eine Pflegekraft machen sich dann auf den Weg, um den Patienten so zu stabilisieren, dass er auf die Intensivstation verlegt werden kann. Und wenn bei Intensivpatienten eine größere Untersuchung – wie zum Beispiel eine Computertomographie – ansteht, „dann wandert die Intensivstation quasi mit durchs Haus, um im Notfall sofort eingreifen zu können“, veranschaulicht Rolf Müller noch einmal den hohen Anspruch. Schließlich geht es Tag für Tag darum, Leben zu retten. pro Bei einem Notfall innerhalb der Klinik machen sich mindestens ein Arzt und eine Pflegekraft mit dem Notfallrucksack auf den Weg, um den Patienten so zu stabilisieren, dass er auf die Intensivstation verlegt werden kann. Die „mobile“ Intensivstation

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