GRNplus September / 2022

„Wir möchten unsere Patienten ganzheitlich betreuen.“ (Dr. Susanne Baureis) 14 Dazu gehört vor allem die Anpassung der Ernährung, die Bewegung, sowie die Gewichtsoptimierung. Dadurch ist es möglich, die Krankheit zu verzögern oder sogar zu verhindern. Reichen diese Maßnahmen nicht mehr aus, stehen uns heute eine Fülle von Medikamenten, wie orale Antidiabetika, Inkretin-Mimetika und Insuline zur Verfügung. Was davon eingesetzt wird, entscheiden wir im Einzelfall.“ Alle Medikamente haben Vor- und Nachteile, daher muss immer genau abgewogen werden – nicht alles ist für jeden Patienten geeignet. Regelmäßiges Messen des Blutzuckerspiegels, Ernährungsumstellung, Bewegungstherapie, Behandlung der Begleiterkrankungen und kardiovaskuläre Risikofaktoren, wie ein erhöhter Blutdruck und Cholesterinspiegel, konsequente Medikation bis hin zum Spritzen von Insulin – Diabetes mellitus erfordert viel Disziplin von Patienten. Auch wenn alle drei Monate eine Kontrolle beim Diabetologen oder Hausarzt vorgesehen ist, übernehmen die Betroffenen selbst die Hauptaufgaben bei der Therapie. Um sie so gut wie möglich darauf vorzubereiten, beschränkt sich die enge Zusammenarbeit der Sinsheimer Diabetologie nicht nur auf die Klinik selbst. Die Ärztinnen und Mitarbeiterinnen tauschen sich zusätzlich mit niedergelassenen Kollegen aus. Auch wenn Diabetes nicht geheilt werden kann, ist mit der richtigen Therapie ein beschwerdefreies und langes Leben möglich. Zertifizierung „Klinik für Diabetespatienten geeignet“ geplant Die GRN-Klinik Sinsheim strebt in Kürze die Zertifizierung „Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)“ an. Um das Zertifikat zu erhalten, sind verschiedene Kriterien zu erfüllen: Unter anderem muss ein Arzt mit spezifischen Diabeteskenntnissen zur Verfügung stehen, Pflegekräfte müssen diabetologisch geschult sein und bei jedem Patienten muss bei der Aufnahme der Blutzuckerwert getestet werden. Die Zertifizierung ist ein wichtiger Schritt für die Klinik. Und für Menschen mit Diabetes selbst bedeutet sie zusätzliche Sicherheit, während des Aufenthalts jederzeit adäquat versorgt zu sein. ks › Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Betroffenen kein oder kaum Insulin produzieren. Grund dafür ist, dass sich das körpereigene Immunsystem gegen die insulinproduzierenden BetaZellen der Bauchspeicheldrüse richtet, sie schädigt oder zerstört. Menschen mit Typ-1-Diabetes müssen das Insulin lebenslang von außen zuführen, entweder mit einer Spritze oder einer Insulinpumpe. Der Typ-1-Diabetes macht sich meist schon bei Kindern, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen bemerkbar, kann aber auch erst im späteren Erwachsenenalter auftreten. Typ-1-Diabetes ist zwar nicht heilbar, aber heute dank moderner Medikamente und technischer Hilfsmittel gut beherrschbar. › Typ-2-Diabetes ist der am weitesten verbreitete Typ des Diabetes mellitus. Er tritt auf, wenn der Körper nicht mehr auf das produzierte Insulin anspricht (Insulinresistenz) beziehungsweise zu wenig Insulin produziert. Typ-2-Diabetes ist eine Erkrankung, die meist bei älteren Menschen auftritt. Immer häufiger wird sie allerdings auch bei Kindern und Jugendlichen diagnostiziert, weshalb die Bezeichnung „Altersdiabetes“ nicht mehr gültig ist. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und viel Bewegung kann Typ-2-Diabetes positiv beeinflussen, teilweise sogar verhindern. › Typ-3-Diabetes fasst Sonderformen der Diabetes-Erkrankung zusammen, die eine Vielzahl von Ursachen haben können. Dazu gehören beispielsweise chronische Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, genetische Defekte oder Infektionen. › Typ-4-Diabetes wird als Schwangerschaftsdiabetes oder Gestationsdiabetes bezeichnet. Man versteht darunter eine Störung im Zuckerstoffwechsel, die in der Schwangerschaft beginnt oder diagnostiziert wird. Wird der Diabetes nicht behandelt, bestehen schwerwiegende Gesundheitsrisiken für die Mutter und das ungeborene Kind. Info Die vier Diabetestypen

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