GRNplus September / 2022

10 Dieses perioperative Schmerztherapiesystem versorgt den Patienten während und nach der OP mit Schmerzmitteln, die direkt an den Nerven wirken und nur marginal in den Blutkreislauf aufgenommen werden. Zum anderen gibt es die patientenkontrollierte Methode. Hier bekommt der Patient nach der OP eine Schmerzpumpe zur intravenösen Analgesie, also zur Schmerzlinderung oder Schmerzausschaltung. Diese Schmerzpumpe steuert und reguliert der Patient per Knopfdruck selbst. Bei der Schmerzpumpe kommen Opioide zum Einsatz. Eine Überdosierung ist ausgeschlossen. Der Patient entscheidet gemeinsam mit Dr. Serf und ihrem Team vor jedem operativen Eingriff, welches Verfahren das individuell passende ist. Ziel ist es, den Patienten drei bis vier Tage nach der OP vom Schlauchsystem zu lösen und die orale Schmerztherapie zu beginnen. Während dieser Zeit werden die Patienten zwei Mal täglich von einer sogenannten Pain Nurse, einer speziell für den Bereich Schmerz und Schmerzempfinden ausgebildeten Pflegefachkraft, und einem Anästhesisten besucht. Der Patient muss seine Schmerzen anhand einer Skala von 0-10 beschreiben, damit die individuelle, beste Therapie verordnet werden kann. Während des gesamten Krankenhausaufenthalts sind die Anästhesisten und Schmerztherapeuten zusätzlich konsiliarisch tätig, um auf die Schmerzen der Patienten entsprechend zu reagieren. Bei aller chirurgischen und onkologischen Kunst wird bei einigen Patienten die Therapie den Tumor nicht dauerhaft entfernen können. Dann tritt zur Linderung von Beschwerden und Symptomen wie Schmerzen, Übelkeit, Atemnot oder Angst manchmal die Palliativversorgung hinzu. Als bisher einzige GRN-Klinik verfügt Sinsheim über eine Palliativeinheit mit sechs Betten. Darüber „Die Palliativstation ist keine Sterbestation.“ (Dr. Damaris Köhler) Die Schmerzpumpe hilft vielen Patienten nach einer großen OP. Foto: GH

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