GRNplus März / 2023

Ein Onboarding-Team ist keine Selbstverständlichkeit an deutschen Kliniken. Foto: KO ders wichtig, vor allem wenn zwischen dem Vorstellungsgespräch und dem Arbeitsbeginn ein längerer Zeitraum liegt“, weiß Tamara Köhn. Die individuelle Begleitung nimmt Ängste und entlastet die Stationen Der erste Tag in einem neuen Job ist für viele mit Stress und Unsicherheiten verbunden: Habe ich etwas vergessen? Wo muss ich hin? Wen kann ich was fragen? Gibt es Defizite, die zumProblemwerden können? Die Kolleginnen vom Onboarding nehmen hier ganz viel Druck raus. „Erst mal ankommen!“, lautet die Devise. Nach einem gemeinsamen Frühstück begleiten sie die Neuzugänge zwei Tage lang, erklären die Gegebenheiten, zeigen ihnen das Haus, machen Rundgänge und nehmen Kontakt zur Stationsleitung auf, sodass sich alle kennenlernen können. Auch die Abläufe der neuen Station werden schon einmal vermittelt. Das ist nicht nur eine große Entlastung für die neuen Mitarbeitenden, sondern auch für die Kollegen im Dienst. „Win-win für alle“, freut sich Friederike Kolb. Mindestens drei Monate sind für das Onboarding eingeplant, inklusive Anfangs-, Zwischen- und Abschlussgespräch. In diesem Zeitraum besuchen Tamara Köhn und Friederike Kolb regelmäßig die Station, um festzustellen, wie die Einarbeitung vorangeht, und ob es irgendwo noch Lücken oder Klärungsbedarf gibt. „Wir sind sowohl Ansprechpartnerinnen für die Neuzugänge als auch für ihre Stationen. Dafür braucht man Offenheit und Einfühlungsvermögen, um sich in die verschiedenen Personen und Positionen hineinzuversetzen“, so Friederike Kolb. „Manche kommen ganz schnell an, andere brauchen ein bisschen länger, deshalb gestalten wir alles sehr individuell“, betont Tamara Köhn. Und nicht nur die Menschen, sondern auch die Situationen sind sehr vielfältig. Die neuen Kollegen aus der Altenpflege etwa brauchen in manchen Bereichen mehr Unterstützung, weil ihr bisheriger Alltag einfach ganz anders ablief als im Krankenhaus. Deshalb plant das Onboarding-Team aktuell Schulungen anzubieten, um wichtige Pflege-Grundlagen für die Klinik zu schaffen. Die Idee, ein Onboarding-Programm in Sinsheim zu verwirklichen, kam von Klinikleiter Thorsten Großstück. Tamara Köhn hat sie engagiert weiterentwickelt und mit Leben gefüllt. Sie hat viel ausprobiert und aus der Praxis heraus wirkungsvolle Konzepte und Strategien erarbeitet, die sie mit Friederike Kolb gemeinsam umsetzt. Alle Mitarbeitenden, die mit der Onboarding-Begleitung angefangen haben, sind immer noch in der Klinik beschäftigt, viele sind zudem auch dauerhaft eng mit dem Team verbunden. „Mehrere Kolleginnen und Kollegen haben uns anvertraut, dass unsere Unterstützung genau das war, was sie gebraucht haben“, erzählen Tamara Köhn und Friederike Kolb. „Genau deswegen machen wir den Job!“ ks Friederike Kolb und Tamara Köhn helfen beim Einstieg in den neuen Job. Foto: KO

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