GRNplus Oktober / 2023

die Notfallambulanz, die ZSVA (Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung), die Küche, OP-Säle, die Technische Abteilung und weitere Bereiche – also einmal quer durchs Krankenhaus.“ Die skandinavischen Länder gelten mit ihrem Gesundheitssystem und ihrer Nachhaltigkeitspolitik als Vorreiter in Europa. „Was mich unter anderem beeindruckt hat – in dänischen Krankenhäusern gibt es in jeder Abteilung einen Nachhaltigkeitsbotschafter“, so Seierl. Sie schwärmt von der zertifizierten biologischen Küche in der dänischen Klinik. Angetan war sie auch von dem Abfallmanagement der Dänen. „Gerade auch in der Endoskopie können wir nachhaltiger wirtschaften. 70 Prozent der CO2-Emission im Krankenhaus machen die Verbrauchsmaterialien aus. Hier gibt es Verbesserungspotenzial.“ Zwischen all den Terminen und Hospitationen blieb natürlich noch Zeit, Dänemark kennenzulernen. Nach gut einem Monat endete für Stefanie Seierl das Abenteuer beim nordischen Nachbarn. Anfang Juni dann trafen sich alle Teilnehmer des HOPE-Austauschs in Brüssel zum Abschlusskongress und berichteten von ihren Erlebnissen und Eindrücken. Und diese hat Stefanie Seierl, zurück in Schwetzingen, mit im Gepäck. Mit den Erfahrungen im Ausland und im direkten Vergleich sieht die Pflegeexpertin, was bei der GRN bereits getan wird. „Beim Thema Personalmanagement zum Beispiel läuft es schon sehr gut. Und bei allen positiven Dingen oben im Norden: Auch in Dänemark herrscht Personalmangel.“ Den Input, den Seierl von den dänischen Kollegen aus den Krankenhäusern, aber auch von ihren Mitreisenden aus anderen europäischen Ländern, bekommen hat, teilt sie mit den GRN-Verantwortlichen. Das Interesse an den Verbesserungsvorschlägen aus Dänemark ist sehr groß, bereits vor ihrer Reise hatte Stefanie Seierl die Fragen der Klinikleitung aufgenommen, um diese im Anschluss zu beantworten. „Super, dass ich nach meinem Aufenthalt eingeladen und gehört werde. Ob Geschäftsführung, Klinikleitung, Pflegedienstleiter-Konferenz – ich kann meine Präsentationen mit den gesammelten Eindrücken vorstellen. Und ich habe ein ganzes Buch davon.“ Ob und welche Entwicklungsmöglichkeiten sich auch für die GRN übernehmen lassen, wird sich zeigen. 2024 schickt die GRN wieder Mitarbeiter ins europäische Ausland. Stefanie Seierl kann die Kollegen nur ermutigen: „Es ist toll, dass die GRN das anbietet. Es ist eine absolute Win-win-Situation. Für Mitarbeiter ist es eine tolle, einmalige Erfahrung. Und auch die Klinik profitiert: Zum einen von zufriedenen Mitarbeitern und zum anderen von der möglichen Qualitätsverbesserung durch die Impulse aus dem Ausland.“ Wer Interesse an einem HOPE-Austausch hat, kann sich bei Kirsten Meyer, GRN-Personalentwicklung, melden. nl Austauschprogramm HOPE | 17 Gesundheitssysteme in Europa kennen lernen Ziel des 1981 von HOPE eingerichteten europäischen Austauschprogramms ist ein besseres Verständnis der unterschiedlichen Gesundheits- und Krankenhaussysteme innerhalb der Europäischen Union sowie die Zusammenarbeit und der gegenseitige Austausch von Personal auf europäischer Ebene. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist Gründungsmitglied von HOPE und koordiniert das Austauschprogramm in Deutschland. Krankenhäuser in Deutschland erhalten durch das Programm die Möglichkeit, Gäste aus dem Ausland aufzunehmen, um von deren Erfahrungen zu profitieren. Die eigenen Mitarbeiter profitieren wiederum vom Auslandsaufenthalt und bringen die gesammelten Erfahrungen in ihrem Krankenhaus ein. Das Austauschprogramm steht jedes Jahr unter einem anderen gesundheitspolitisch aktuellen Rahmenthema. www.dkgev.de/themen/ personal-weiterbildung/ hope-austauschprogramm Das Krankenhaus im süddänischen Kolding ist ein Akutkrankenhaus. Foto: GRN

RkJQdWJsaXNoZXIy NDY3NDc=