GRNplus Oktober / 2022

Cholangio-Pankrea … wie bitte? Bei der Cholangio-Pankreatikographie „handelt es sich um eine spezielle Spiegelungsuntersuchung. Mithilfe eines Kontrastmittels unter Durchleuchtung mit Röntgenstrahlen stellen wir die Gallengänge und die Gallenblase dar.“ Können die Gallensteine oder andere Beschwerdeherde nicht auf herkömmlichen Weg festgestellt und therapiert werden spricht man von einer komplizierten Choledocholithiasis, und es kommt das Hightech-Gerät Spyglass ins Spiel. Es kann im Gallengang in alle vier Richtungen bewegt werden, sodass eine gezielte Fokussierung auf pathologische Veränderungen möglich ist. Dies ermöglicht eine genauere und verbesserte Diagnostik. Die Kamera am Miniendoskop liefert hochaufgelöste digitale Bilder. „Damit sind auch kleine pathologische Veränderungen im Gangsystem gut zu erkennen, die bisher mitunter nicht zu erkennen waren“, erklärt der Oberarzt. Bei der komplizierten Choledocholithiasis müssen dann die Steine innerhalb des Gallengangs mechanisch zerkleinert werden (mechanische Lithotripsie). Oder sie werden nun unter direkter Sicht mit dem Cholangioskopiesystem neuster Bauart „erspäht“, dokumentiert und therapiert: es kommt zur sogenannten elektrohydraulischen Gallensteinzertrümmerung, kurz EHL. Hier wird die Sonde über das Endoskop unter direkter Sicht an den Stein herangeführt und dann Mikro-Stoßwellen erzeugt, die diesen zertrümmern. Anschließend können die Fragmente mittels Ballonkatheter oder Körbchen aus dem Gallengang entfernt werden. Durch die Cholangioskopie kann der Gallengang in einer Sitzung „saniert“ werden und es bleiben dem Patienten Folge-ERCPs erspart, die meist zur vollständigen Steinentfernung erforderlich gewesen wären. 15 Dr. Schiemank und sein Team demonstrieren das Spyglass-System. Das Innere der Gallengänge ist auf dem Monitor links zu sehen, auf dem rechten Monitor bereits entfernte Steine im Bereich der Mündung im Dünndarm. Foto: PR Das eingespielte Team der Gastroenterologie. Foto: PR Mit der Sonde wird das Innere der Gallengänge untersucht und auf den Bildschirm projiziert. (links: ein Stein, rechts unauffällige Gallengänge) Fotos: GRN

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