GRNplus Dezember / 2022

Katharina Elbs (links) und Judith Masuch. Foto: kop die neue Doppelspitze in der Geschäftsführung ja schon länger vorbereitet und im November 2021 vom Aufsichtsrat der GRN beschlossen worden ist. Ab dem 1. Januar 2023 rücken dann Sie, Frau Masuch, in die Geschäftsführung auf, wenn Herr Burger in den Ruhestand geht. Haben Sie schon geklärt, wie dann die Aufgabenverteilung aussehen wird? Judith Masuch: Aufgrund unserer beruflichen Erfahrung lag die Aufgabenverteilung eigentlich nahe. Ich bin von Haus aus Juristin und bearbeite seit über elf Jahren das gesamte Personalthema bei der GRN. Deshalb werde ich mich künftig auch in der Geschäftsführung um diesen wichtigen Themenbereich kümmern. Wir haben darüber hinaus einen detaillierten Geschäftsverteilungsplan erstellt. Danach wird Frau Elbs die Bereiche Medizinstrategie und Finanzen unter sich haben. Und ich werde mich um die Personalthemen, die rechtlichen Fragen und um unsere Heime kümmern. Es war sicher ein großer Vorteil, dass sich der Aufsichtsrat der GRN frühzeitig auf eine interne Lösung mit einer Doppelspitze festgelegt hat. Judith Masuch: Das stimmt. Wir kennen beide das Unternehmen schon lange, und wir konnten uns frühzeitig auf die neuen Aufgaben vorbereiten. Auch aus den Reihen der Mitarbeiter kommt die Rückmeldung, dass es sehr geschätzt wird, dass eine interne Lösung gefunden worden ist. Der GRN-Aufsichtsrat hat sich bewusst für eine Doppelspitze entschieden. Welche Vorteile hat dies aus Ihrer Sicht? Katharina Elbs: Das war tatsächlich eine Frage, die lange diskutiert wurde mit demAufsichtsrat und den Kreisräten. Die Entscheidung ist so entstanden, dass Herr Burger, Frau Masuch und ich der Meinung waren, dass die Größe des GRN-Verbunds eine Doppelspitze erfordert. Es ist einfachnichtmehr üblich, dass man ein Unternehmen dieser Größe – mit 3500 Mitarbeitern und einem Gesamtumsatz von 300 Millionen Euro – alleine führt. Wir haben dazu auch ein Organisationsgutachten von einer externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft machen lassen, die unsere Organisationsform gebenchmarkt hat und zu demselben Ergebnis kam. Für mich ist der große Vorteil der Doppelspitze, dass man sich spezialisieren kann. Dadurch kann man notwendige Veränderungen schneller angehen. Das brauchen wir jetzt, gerade mit Blick auf sich verändernden Rahmenbedingungen. Judith Masuch: Hinzu kommt, dass es erforderlich ist, die Vertretung innerhalb der Geschäftsführung sicherzustellen. Eine vollwertige Vertretung war bislang nicht etabliert. Herr Burger hat zum Glück eine hervorragende Konstitution und hat für seine Arbeit auch auf Privatleben verzichtet. Aber man kann nie ausschließen, dass jemand auch einmal unvorhergesehen ausfällt. In diesem Fall muss sichergestellt sein, dass die Geschäfte zu jeder Zeit ordnungsgemäß geführt werden. Deshalb sind Herr Burger, Frau Elbs und ich gemeinsam mit dem Vorschlag, eine Doppelspitze zu etablieren, in den Aufsichtsrat gegangen. Wir haben uns dann aber auch nicht nur imAufsichtsrat vorgestellt, sondern in jeder Fraktion des Kreistags. Wie wichtig ist es, dass Sie sich untereinander persönlich gut verstehen und gemeinsame Ziele verfolgen, um die GRN erfolgreich in die Zukunft zu führen? Judith Masuch: Ich glaube, es ist ganz entscheidend, dass sich zwei Führungskräfte an der Spitze eines Unternehmens erst einmal fachlich gut ergänzen. Das tun wir, weil jede von uns andere Schwerpunkte hat. Aber auch die persönliche Ebene ist im Arbeitsleben enorm wichtig. Und wir sind davon überzeugt, dass es auch dort passt. Das ist auch wichtig, um nach Außen ein gutes Bild abzugeben und nach Innen die notwendigen Veränderungen vorantreiben zu können. Wir können uns aufeinander verlassen und wissen, dass wir in vielen Punkten gleich ticken. Wo ticken Sie denn zum Beispiel gleich? Judith Masuch: Mir fällt spontan ein, dass wir beide für eine transparente Kommunikation zu unseren Partnern stehen – ganz egal, ob es Mitarbeitende, politische Gremien oder Investoren sind. Wir legen großen Wert darauf, dass auch unsere Finanzen transparent dargestellt werden.

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