GRNplus September / 2021

26 Ebenso ist die Nachsorge Teil der neuen Einrichtung. Bei der nachgeburtlichen Betreuung der jungen Mütter macht sich der Hebammenmangel am deutlichsten bemerkbar. Julia Schuhmacher: „Früher war die Geburtshebamme im Kreißsaal gleich die Nachsorgehebamme im Wo- chenbett.“ Die Hebammen der Klinik mussten in Sinsheim wohnen. Das ist heute aufgrund der Distanz, des größe- ren Einzugsgebietes und der höheren Geburtenrate der Klinik so nicht mehr möglich. Jede werdende Mutter muss sich in Eigenregie früh in der Schwan- gerschaft um eine Hebamme kümmern. Dass dies eine lange und oft erfolglose Suche werden kann, zeigen die Statisti- ken. So hat in Deutschland jede fünfte Neu-Mama keine Nachsorgehebamme, dabei steht jeder Frau bis zum dritten Lebensmonats ihres Neugeborenen eine Hebamme zu, die bis zu 16-mal während und nach der Geburt Die Hebamme hilft vor, nach Mutter und Kind schaut. In Härte- fällen kann die Klinik bei der Suche hel- fen oder auch Termine für die Wöchner- innen in der Ambulanz anbieten. Nicht umsonst trägt die GRN-Klinik Sins- heim zum elften Mal in Folge das Zertifi- kat „Babyfreundliche Geburtsklinik“. Die Hebammen in Sinsheim sind ein einge- spieltes Team mit viel Erfahrung. Die Rundumversorgung im Kreißsaal durch die Beleghebammen ist gegeben. Eine sehr gute 1:2-Betreuung (das heißt, eine Hebamme kümmert sich maximal um zwei Frauen gleichzeitig) macht eine in- dividuelle Versorgung der Schwangeren möglich. Ein weiterer Vorteil für die wer- dende Mutter sind die 12-Stun- den-Schichten der Hebammen. In den allermeisten Fällen wird die Gebärende also von einer Beleghebamme betreut und nicht im Schichtdienst an die Kolle- gin übergeben. Das schafft Vertrauen und sorgt für eine ruhigere Atmosphäre. Den Mutterpass sollte die Schwangere immer dabei haben. Foto: TR

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