GRNplus Dezember / 2023

16 | Jubiläum 2023 feierte die Klinik in Eberbach Jubiläum. Ein kleiner Rückblick. „Die Menschen in Eberbach und der Umgebung interessieren sich für die Klinik, das ist sehr schön zu sehen“, sagt Klinikleiterin Ingrid Machauer. Das Interesse zeigte sich jüngst auch beim achten Patienteninformationstag in der Stadthalle Eberbach. Neben den medizinischen Fachvorträgen, richtete sich die Aufmerksamkeit der Besucher besonders auf die kleine aber feine Ausstellung zur 120-jährigen Geschichte der heutigen GRN-Klinik. Und diese faszinierende Geschichte begann offiziell 1903. Die Idee zu einem neuen Krankenhaus in Eberbach war vier Jahre zuvor, 1899, geboren, denn das bisherige städtische Spital in der ehemaligen „Kellerei“ wurde den Anforderungen nicht mehr gerecht. Hoch oben auf dem Scheuerberg sollte das neue, größere Spital gebaut werden. Im Mai 1902 feierte man in Eberbach die Grundsteinlegung und am 22. Oktober 120 Jahre auf dem Scheuerberg 1903 war es soweit: Das Bezirksspital wurde eröffnet. Wie bedeutsam dieses Ereignis für die Region war, zeigte sich am Erscheinen der Großherzogin Luise von Baden und ihrer Schwiegertochter Erbgroßherzogin Hilda von Baden. In einem damaligen Bericht des Bürgermeisters Dr. John Gustav Weiß hieß es über die Klinik: „Möge sie sich so bewähren, daß sie unseren Nachkommen keinen Anlaß gibt, uns zu tadeln.“ Eine bisher 120-jährige turbulente Geschichte folgte. 35 Betten standen zu Beginn zur Verfügung, und der Anfang war geprägt von Personalproblemen und dem Ersten Weltkrieg. Trotz Ausnahmesituation und Lazarett blieb der normale Krankenhausbetrieb intakt. In den 30er-Jahren pendelte sich die Patientenanzahl auf 400 bis 500 im Jahr ein. Im Zweiten Weltkrieg fielen die Bomben auch auf dem Scheuerberg, doch die Klinik blieb fast unbeschadet. In den Nachkriegsjahren bot das Krankenhaus mit dem Belegbettsystem über 45 Patienten Platz – 15 Betten waren reserviert für eine neu eingerichtete Chirurgie und zehn Betten für die Geburtshilfe. Alle in Eberbach ansässigen Ärzte waren zur Behandlung im Krankenhaus zugelassen. An die acht Schwestern pflegten die Patienten zu dieser Zeit. Die steigende Bevölkerungszahl und die medizinischen Weiterentwicklungen machten schließlich eine Erweiterung der Kapazitäten nötig – seit 1903 war die einzige Baumaßnahme der Einbau eines Aufzugs gewesen. 1949 ging die Trägerschaft des Krankenhauses an die Stadt Eberbach über, von nun an hieß es „Städtisches Krankenhaus“. Investiert wurde in ein neues Bettenhaus, das 1951 eröffnet wurde und Platz für 114 Patienten bot. Anfang der 60er-Jahre erhöhte sich die Bettenzahl auf 130. Das Platzproblem aber blieb. Zwischen 1961 und 1967 erfolgten die bis dahin größten Baumaßnahmen: Für mehr Foto: Stadtarchiv Eberbach 1903

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