9 | GRNPLUS | Ehrenamt Grüne Damen und Herren Die Grünen Damen und Herren engagieren sich im Rahmen des als gemeinnützig anerkannten Vereins Evangelische Kranken- und Altenhilfe e.V. Die Krankenhaushilfe geht auf die Initiative von Brigitte Schröder, Ehefrau des damaligen Bundesaußenministers Gerhard Schröder zurück. Angeregt worden war sie durch den ehrenamtlichen Dienst des Volunteer Service in den USA. Getragen von der Vision, einen ehrenamtlichen Dienst in christlicher Nächstenliebe in Deutschland ins Leben zu rufen, gründete Schröder die Evangelische Krankenhaus-Hilfe im Jahre 1969. Die Grünen Damen und Herren verdanken ihren Namen der grünen Schutzkleidung und der Schals, die sie im Dienst tragen. Mehr Informationen unter: www.ekh-deutschland.de Lennartz. Gerade in der Krankenhaus- atmosphäre werden viele Gespräche sehr tiefgründig. „Wir kommen sehr schnell mit den Menschen ins Gespräch. Wir hören zu und die Patienten erzählen oft ihre Lebensgeschichte. Es geht ihnen um Zuwendung, Verständnis und um Anerkennung für das, was sie bisher gemacht und geleistet haben.“ Auch für die GDuH sind viele dieser Gespräche sehr bereichernd und am Ende bedanken sich oft beide, Patient und Grüne Dame, für diese wertvolle Zeit miteinander. Sprechen und Zuhören sind die wichtigsten Aufgaben der Grünen Damen und Herren. Darüber hinaus lesen sie vor, sie erledigen Besorgungen des täglichen Bedarfs und begleiten die Patienten auf kleinere Spaziergänge oder in die Krankenhauskapelle und sorgen zum Beispiel in der Weihnachtszeit mit Schoko-Weihnachtsmann-Aktionen für willkommene Abwechslung. Aufgrund des demografischen Wandels treffen die GDuH immer häufiger auf Menschen mit Demenz. "Gerade für diese Patienten ist es sehr wichtig, sich viel Zeit zu nehmen und ihnen entspannt zu begegnen, da sie sehr empfindlich auf Stress und Hektik reagieren. Hier können wir, auch als Laien, die klinikeigene Demenzbegleitung unterstützen.“ Immer wieder werden Menschen gesucht, die sich bei den GDuH engagieren. Medizinische oder pflegerische Vorkenntnisse oder Fachwissen muss niemand haben. Dennoch nennt Lennartz Eigenschaften, die es braucht, um den Patienten zu helfen. „Das ist zum einen die Freude, mit anderen Menschen umzugehen. Ganz wichtig sind auch Offenheit und Toleranz, wir begegnen in einem Krankenhaus eben Personen aus allen Bereichen der Gesellschaft.“ Darüber hinaus müssen Interessierte zuverlässig und verschwiegen sein und etwa drei Stunden Zeit pro Woche haben. Interessierte hospitieren bei den Ehrenamtlern, sie kommen mit zu den Patienten und bekommen so mit, was Grüne Damen und Herrenmachen und was nicht, wo die Grenzen ihres Aufgabenbereiches sind. Bei ihrem Engagement sind sie nicht auf sich alleine gestellt. Der zuständige Verein, die Evangelische Kranken- und Altenhilfe e.V., steht mit Rat und Tat zur Seite. Weiterhin gibt es regelmäßige Gruppentreffen, bei denen sich die GDuH über ihre Erfahrungen austauschen, Fragen stellen und sich auch Belastendes von der Seele reden können. Experten aus medizinischen oder pflegerischen Bereichen wie Psychologen, Demenzbeauftragte und Hygieneexperten geben Fortbildungen. Die Sprecherinnen der Grünen Damen und Herren im GRN-Verbund treffen sich ebenfalls mehrmals im Jahr, um sich zu besprechen, Tipps und Anregungen zu geben. Sabina Lennartz ist Sprecherin der Grünen Damen und Herren. | Foto: GRN
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