GRNplus 3 / 2025

Orthopädie und Unfallchirurgie Das vielfältige Behandlungsangebot in Sinsheim Weitere Themen in dieser Ausgabe 3 | 2025 ▶ Ehrenamt im GRN-Verbund Freiwillige helfen Patienten und dem Personal ▶ ATZ Zertifiziertes Zentrum für geriatrische Patienten in Weinheim Das Gesundheitsmagazin der Gesundheitszentren Rhein-Neckar GESUNDHEITSZENTREN RHEIN-NECKAR GRN zum Mitnehmen kostenlos

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3 | GRNPLUS | Editorial/Inhalt Judith Masuch | Foto: GRN Katharina Elbs | Foto: GRN Stefan Dallinger | Foto: RNK ImRahmen ihrer Sommertour schaute Bundesgesundheitsministerin Nina Warken in der GRN-Klinik Weinheim vorbei. Die Ministerin bewertet das Medizin-Konzept „GRN4Future“, das wir als GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar im Zuge des Krankenhausanpassungsgesetz (KHAG) entwickelten, sehr positiv. „Ich bin sehr beeindruckt, wie weit man hier im GRN-Verbund schon ist mit den Gedanken zum Thema Transformation, wie man sich hier schon auf den Weg gemacht hat und wie gut man hier das Miteinander gestaltet“, so die Politikerin. Ein Miteinander, ein Füreinander – das ist auch die Devise der Grünen Damen und Herren sowie der Patientenfürsprecherin im GRN-Verbund. Mit ihrem wertvollen Engagement helfen sie zum einen Patienten, unterstützen aber in hohem Maß auch die Mitarbeiter aus Pflege und Ärzteteam. Wir haben uns für diese GRNplus-Ausgabe die Arbeit der Ehrenamtlichen genauer angeschaut. In der GRN-Klinik Weinheim zeigen uns die Verantwortlichen des zertifizierten Alterstraumazentrums ihre Arbeit. Hand in Hand gehen die Abteilung der Altersmedizin und der Orthopädie und Unfallchirurgie, um den geriatrischen Patienten wieder ein Stück Selbstständigkeit zu geben. Wie wichtig interdisziplinäre Zusammenarbeit ist, weiß auch Timo Nabers. Der Chefarzt der Orthopädie und Unfallmedizin der GRN-Klinik Sinsheim leitet das Traumazentrum für die Notfallversorgung und gibt Einblicke, welche Besonderheiten die Fachdisziplin noch zu bieten hat. Wir haben noch einen besonderen Veranstaltungstipp für Sie: Am 15. Oktober lädt die GRN-Klinik Eberbach zum jährlichen Patienteninformationstag ein. Seien Sie herzlich willkommen, das medizinische Fachpersonal der Klinik freut sich auf Sie! Natürlich darf die Unterhaltung in Form von Rätseln, Gesundheitstipps, Rezepten und vieles mehr im Magazin nicht fehlen. Wir, die Verantwortlichen der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar, wünschen Ihnen viel Vergnügen mit dem neuen GRNplus. Liebe Leserinnen und liebe Leser! Besuchen Sie uns auf unserer Homepage www.grn.de oder auf Instagram www.instagram.com/grngesundheitszentren oder schreiben Sie uns eine E-Mail an: geschaeftsfuehrung@grn.de Hinweis: Im Sinne der besseren Lesbarkeit verwenden wir in diesem Magazin meist die männliche Form und meinen damit sowohl männliche und weibliche als auch diverse Personen. Inhalt Aktuelles 4 Besuch Nina Warken Mit Mut und Elan: Lob für Neuausrichtung 8 Ehrenamt Zeit für den Menschen 12 Patienteninformationstag Eberbach Den Experten zuhören und Fragen stellen 14 Geriatrische Reha Schwetzingen Die Quereinsteigerin mit Herzenswunsch 16 Orthopädie und Unfallchirurgie Sinsheim Zertifiziert und von regionaler Bedeutung 18 ATZ Weinheim Durchgehend ganzheitlich betreut 21 Kurz notiert Nachrichten aus den GRN-Kliniken Gesund in der Region 25 Rätselspaß 26 Gesund in der Region Zwischen Stadt und Natur in Neuenheim 28 Rezept 29 Termine 33 Ansprechpartner 39 Impressum GESUNDHEITSZENTREN RHEIN-NECKAR Stefan Dallinger, Landrat Rhein-Neckar-Kreis Katharina Elbs, GRN-Geschäftsführerin Judith Masuch, GRN-Geschäftsführerin

4 | GRNPLUS | Besuch Nina Warken Bundesgesundheitsministerin Nina Warken zu Besuch in der GRN-Klinik Weinheim Sinnvolle Synergien statt unnötige Doppelstrukturen und Strahlkraft auch über den Landkreis hinaus: Bundesgesundheitsministerin Nina Warken bewertet das Medizin-Konzept „GRN4Future“ der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar sehr positiv. Im Rahmen ihrer Sommer-Tour war die Ministerin im Juli zu Besuch in der GRN-Klinik Weinheim. Gemeinsam mit Stefan Dallinger, Landrat im Rhein-Neckar-Kreis, Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just und Dr. Bastian Schneider, stellvertretender Kreisvorsitzender der CDU und Landtags-Kandidat, sowie Mitarbeitenden der GRN Gesundheitszentren machte die Ministerin einen Rundgang durch die Klinik Weinheim und überzeugte sich von der hervorragenden medizinischen und pflegerischen Qualität des Hauses. Dabei nahm sie Einblicke in das künftige Medizin-Konzept „GRN4Future“. „Ich freue mich hier zu sein, Danke für die Einladung“, sagte die Ministerin in Richtung GRN-Geschäftsführung und zeigte sich begeistert vom vorgestellten Konzept: „Ich bin sehr beeindruckt, wie weit man hier im GRN-Verbund schon ist mit den Gedanken zum Thema Transformation, wie man sich hier schon auf den Weg gemacht hat und wie gut man hier das Miteinander gestaltet. Die Klinikleitung, der Landkreis, aber auch die Ärzteschaft, die Pflege – alles im Sinne einer guten Versorgung für die Menschen.“ Weiter sagte die Ministerin: „Es ist beispielhaft für das, was wir als Ziel haben. Doppelstrukturen werden abgeschafft, Schwerpunkte und Zentren gebildet. Und gleichzeitig bleibt die Notfall- und Grundversorgung in der Fläche erhalten.“ Mit Mut und Elan: Lob für Neuausrichtung

5 | GRNPLUS | Besuch Nina Warken In einem Klinikrundgang mit Stationen im Brustzentrum, Darmzentrum, dem von der Hector-Stiftung gespendeten Kardio-CT der Kardiologie, der Zentralen Notaufnahme, Chemoambulanz, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie der Orthopädie, Unfallchirurgie und Alterstraumatologie suchte die Ministerin das Gespräch mit Ärzten und Pflegefachkräften. Im Anschluss stellte GRN-Geschäftsführerin Katharina Elbs das gemeinsam mit Chefärzten, Pflegedienstleitungen und weiteren GRN-Führungskräften erarbeitete medizinische Zukunftskonzept „GRN4Future“ vor, mit dem im Rahmen der Krankenhausstrukturreform Leistungen gebündelt und Schwerpunkte mit überregionaler Strahlkraft gebildet werden, gleichzeitig aber die Notfall- sowie Grund- und Regelversorgung in der Fläche erhalten bleibt. Für den elektiven Bereich der Endoprothetik bedeutet dies beispielsweise, dass zwar an allen Standorten Sprechstunden angeboten werden, eine mögliche Operation aber im ausgewiesenen Endoprothetikzentrum in der GRN-Klinik Weinheim erfolgt. Bereiche der medizinischen Grundversorgung wie Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Innere Medizin, Intensiv- medizin, Geriatrie, Palliativmedizin und Notfallmedizin bleiben wiederum an den einzelnen Standorten erhalten, um die wohnortnahe medizinische Notfallversorgung weiterhin zu gewährleisten. Genau das ist laut Bundesgesundheitsministerin Nina Warken der richtige Weg: „Nicht jede Klinik soll alles machen. Wir brauchen klare Qualitätsstandards für Judith Masuch, Katharina Elbs (GRN-Geschäftsführerinnen), Landrat Stefan Dallinger, Gesundheitsministerin Nina Warken, Dr. Bastian Schneider, Dr. Lelia Bauer (Chefärztin Gynäkologie und Geburtshilfe und Ärztliche Direktorin), Sandra Riechers (Pflegedienstleiterin), Anne-Kathrin Dorn (Klinikleiterin), Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just (v.l.). | Foto: RNK/Purkart

6 | GRNPLUS | Besuch Nina Warken einzelne Leistungen. Für planbare Knie- oder Hüftoperationen lohnen sich auch weitere Wege.“ Die Notfallversorgung hingegen sollte wohnortnah erfolgen. Auf diese Weise würden medizinische Versorgungsstrukturen verbessert, unnötige Doppelstrukturen vermieden und abgebaut, stattdessen sinnvolle Synergien geschaffen. Für Kliniken mit größerem Bedarf und besonderer Relevanz für die medizinische Versorgung, gerade in ländlichen Regionen, wie beispielsweise die GRN-Klinik Eberbach, die am Rande des Rhein-Neckar-Kreises an den Neckar-Odenwald-Kreis grenzt, verspricht Ministerin Warken eine Nachbesserung. Hier müssten Patienten beim Wegfall des Standortes im Notfall deutlich längere Wege in Kauf nehmen als das bisher der Fall ist. Die Krankenhausreform solle die medizinische Versorgung nicht verschlechtern, betont die Ministerin. „Hier werden wir mit dem geplanten Krankenhausanpassungsgesetz nachbessern und Ausnahmeregelungen durch die Bundesländer zulassen“, stellt die Ministerin in Aussicht. Finanzielle Unterstützung werde unter anderem durch den Transformationsfond kommen. Auch Landrat Stefan Dallinger schickt eine positive Botschaft für den Standort Eberbach auf den Weg. Der Landrat betont, dass Gespräche mit den umliegenden Kliniken laufen und im nächsten Schritt gemeinsam ein Konzept für die GRN-Klinik Eberbach erarbeitet wird, wie der Standort zukunftsfähig aufgestellt und die medizinische Versorgung in dieser Region gesichert Gesundheitsministerin Nina Warken, Landrat Stefan Dallinger, GRN-Geschäftsführerin Katharina Elbs (v.l.). | Foto: BMG/Heinl Landrat Stefan Dallinger (Rhein-NeckarKreis), Gesundheitsministerin Nina Warken, Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just. | Foto: BMG/Heinl

7 | GRNPLUS | Besuch Nina Warken Wie sehen die geplanten Änderungen aus? • Die GRN-Klinik Sinsheim mit dem voraussichtlich im Frühjahr 2027 fertiggestellten Neubau wird einen Schwerpunkt im Bereich der Notfallversorgung erhalten, mit einem Fokus auf der interventionellen Kardiologie und der Traumatologie. • In Schwetzingen wird ein Darmzentrum aufgebaut. Die Klinik fokussiert sich somit auf die onkologische Viszeralchirurgie. • Weinheim wird sich besonders auf die elektive Orthopädie, also Knie- und Hüft-Endoprothetik inklusive Revisionen konzentrieren. • Alle drei genannten Einrichtungen streben eine Anerkennung als Level-II-Versorger an und bieten neben den genannten Schwerpunkt-Bereichen weiterhin die übliche Grund- und Regelversorgung mit Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Innerer Medizin, Intensivmedizin, Geriatrie, Palliativmedizin und Notfallmedizin. • Die Ausgestaltung des medizinischen Leistungsspektrums in der GRN-Klinik Eberbach wird aufgrund der besonderen Lage angrenzend an den Odenwald gesondert und in Abstimmung mit den umliegenden Kliniken aktuell noch beraten. Sicher ist, dass es weiterhin eine wohnortnahe medizinische Versorgung am Scheuerberg geben wird. werden kann. Landrat Dallinger weist darauf hin, dass dafür finanzielle Mittel notwendig sein werden, die der Landkreis nicht aus eigener Tasche tragen kann. „Hier erwarten wir Unterstützung vom Land und vom Bund. Umso mehr freue ich mich über die Zusage von Ministerin Nina Warken, nachzubessern und zusätzliche Mittel für Kliniken im ländlichen Raum bereitzustellen“. Der örtliche CDU-Landtagskandidat Dr. Bastian Schneider, der auch Mitglied im CDU-Bundesvorstand ist, freut sich, dass „die Ministerin sich einen persönlichen Eindruck von der hervorragenden Arbeit hier vor Ort machen konnte. Weinheim ist ein wichtiger Klinikstandort für unsere Region, und deshalb verdient die GRN-Klinik jede Unterstützung“. Katharina Elbs findet abschließend herzliche Worte: „Es ist uns eine große Freude, Sie heute hier in Weinheim zu haben. Wir als GRN stehen der Krankenhausstrukturreform offen gegenüber und haben uns daher auch schon früh auf den Weg gemacht, basierend auf den Inhalten des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes ein neues Medizinkonzept zu entwickeln. Gleichzeitig halten wir es für erforderlich, dass man auch in Berlin die Auswirkungen einer solchen Reform vor Ort und in der praktischen Realität einzuschätzen weiß und die Notwendigkeiten für die Unterstützungsbedarfe der Kliniken kennt. Ihr Besuch zeigt uns, dass Sie offen sind, unsere Bedürfnisse zu hören und ernst zu nehmen. Das stärkt und motiviert uns in der Bewältigung der anstehenden Aufgaben sehr.“ GRN Mehr zum Thema: www.grn.de/grn-4-future Die Ministerin überzeugte sich von der technischen und fachlichen Qualität der GRN-Klinik Weinheim. | Foto: KO

8 | GRNPLUS | Ehrenamt Ohne ehrenamtliche Helfer würde in Krankenhäusern und in Betreuungseinrichtungen vieles anders sein und vieles nicht funktionieren. In erster Linie sind die Ehrenamtler für die Patienten da, doch mit ihrer wertvollen Arbeit unterstützen sie damit im Endeffekt auch das Pflegepersonal und die Ärzte. So wie die Grünen Damen und Herren (GDuH), die in allen vier GRN-Kliniken vertreten sind. Insgesamt 63 Menschen (meist Damen) besuchen die Patienten. Die ersten Grünen Damen und Herren im heutigen GRN-Verbund gab es übrigens in Eberbach – am Scheuerberg fingen die GDuH 1983 ihre Tätigkeit an. In Deutschland engagieren sich über 16 Millionen Menschen im Ehrenamt, in Baden-Württemberg ist fast jeder Zweite der über elf Millionen Einwohner ehrenamtlich tätig. Und auch im GRN-Verbund, in den Kliniken und in den Heimen, arbeiten viele Helferinnen und Helfer in einer freiwilligen Tätigkeit. Zeit für den Menschen Sabina Lennartz ist eine Grüne Dame. Sie ist seit drei Jahren bei den Grünen Damen und Herren in der GRN-Klinik Weinheim tätig, seit einem Jahr fungiert sie als Sprecherin der Ehrenamtlichen und seit Kurzem ist sie stellvertretende Landesbeauftragte der Grünen Damen und Herren in Baden-Württemberg. „Zu Beginn des Dienstes treffen wir uns in unserem kleinen Raum in der GRN-Klinik und besprechen, wer in welcher Abteilung die Patienten besucht. Dann klopfen wir einfach an die Türen der Zimmer, stellen uns bei den Patienten vor und fragen, wie es ihnen geht und ob wir etwas Gutes für sie tun können.“ Da die GDuH vor dem Besuch nichts über die Patienten wissen, müssen sie hier sehr einfühlsam auf die vorgefundene Situation eingehen. Der große Vorteil gegenüber dem Pflegepersonal ist die Zeit, die sie zur Verfügung haben. Das schätzen die Menschen sehr. Gerade ältere Menschen sind mit der Situation im Krankenhaus häufig überfordert. Um medizinische Versorgung, Pflege und Therapie wird sich gekümmert, doch manchmal kommen Zuwendung und Nähe in der Klinik zu kurz. Und nicht alle Patienten bekommen Besuch. „Wir sprechen häufig gar nicht über die Krankheit mit den Patienten. Das machen die Ärzte und das Pflegepersonal. Vielmehr beschäftigen die Menschen Fragen wie: ‚Was wird jetzt aus meinem Mann, wenn ich hier im Krankenhaus liege’“, erzählt

9 | GRNPLUS | Ehrenamt Grüne Damen und Herren Die Grünen Damen und Herren engagieren sich im Rahmen des als gemeinnützig anerkannten Vereins Evangelische Kranken- und Altenhilfe e.V. Die Krankenhaushilfe geht auf die Initiative von Brigitte Schröder, Ehefrau des damaligen Bundesaußenministers Gerhard Schröder zurück. Angeregt worden war sie durch den ehrenamtlichen Dienst des Volunteer Service in den USA. Getragen von der Vision, einen ehrenamtlichen Dienst in christlicher Nächstenliebe in Deutschland ins Leben zu rufen, gründete Schröder die Evangelische Krankenhaus-Hilfe im Jahre 1969. Die Grünen Damen und Herren verdanken ihren Namen der grünen Schutzkleidung und der Schals, die sie im Dienst tragen. Mehr Informationen unter: www.ekh-deutschland.de Lennartz. Gerade in der Krankenhaus- atmosphäre werden viele Gespräche sehr tiefgründig. „Wir kommen sehr schnell mit den Menschen ins Gespräch. Wir hören zu und die Patienten erzählen oft ihre Lebensgeschichte. Es geht ihnen um Zuwendung, Verständnis und um Anerkennung für das, was sie bisher gemacht und geleistet haben.“ Auch für die GDuH sind viele dieser Gespräche sehr bereichernd und am Ende bedanken sich oft beide, Patient und Grüne Dame, für diese wertvolle Zeit miteinander. Sprechen und Zuhören sind die wichtigsten Aufgaben der Grünen Damen und Herren. Darüber hinaus lesen sie vor, sie erledigen Besorgungen des täglichen Bedarfs und begleiten die Patienten auf kleinere Spaziergänge oder in die Krankenhauskapelle und sorgen zum Beispiel in der Weihnachtszeit mit Schoko-Weihnachtsmann-Aktionen für willkommene Abwechslung. Aufgrund des demografischen Wandels treffen die GDuH immer häufiger auf Menschen mit Demenz. "Gerade für diese Patienten ist es sehr wichtig, sich viel Zeit zu nehmen und ihnen entspannt zu begegnen, da sie sehr empfindlich auf Stress und Hektik reagieren. Hier können wir, auch als Laien, die klinikeigene Demenzbegleitung unterstützen.“ Immer wieder werden Menschen gesucht, die sich bei den GDuH engagieren. Medizinische oder pflegerische Vorkenntnisse oder Fachwissen muss niemand haben. Dennoch nennt Lennartz Eigenschaften, die es braucht, um den Patienten zu helfen. „Das ist zum einen die Freude, mit anderen Menschen umzugehen. Ganz wichtig sind auch Offenheit und Toleranz, wir begegnen in einem Krankenhaus eben Personen aus allen Bereichen der Gesellschaft.“ Darüber hinaus müssen Interessierte zuverlässig und verschwiegen sein und etwa drei Stunden Zeit pro Woche haben. Interessierte hospitieren bei den Ehrenamtlern, sie kommen mit zu den Patienten und bekommen so mit, was Grüne Damen und Herrenmachen und was nicht, wo die Grenzen ihres Aufgabenbereiches sind. Bei ihrem Engagement sind sie nicht auf sich alleine gestellt. Der zuständige Verein, die Evangelische Kranken- und Altenhilfe e.V., steht mit Rat und Tat zur Seite. Weiterhin gibt es regelmäßige Gruppentreffen, bei denen sich die GDuH über ihre Erfahrungen austauschen, Fragen stellen und sich auch Belastendes von der Seele reden können. Experten aus medizinischen oder pflegerischen Bereichen wie Psychologen, Demenzbeauftragte und Hygieneexperten geben Fortbildungen. Die Sprecherinnen der Grünen Damen und Herren im GRN-Verbund treffen sich ebenfalls mehrmals im Jahr, um sich zu besprechen, Tipps und Anregungen zu geben. Sabina Lennartz ist Sprecherin der Grünen Damen und Herren. | Foto: GRN

Elisabeth Link hat die Bedürfnisse der Patienten im Blick Elisabeth Link Foto: GRN Früher arbeitete sie hier als Klinikseelsorgerin, kennt also das Klinik-Umfeld, die Bedürfnisse und Wünsche der Patienten. In ihrer neuen Position vertritt sie die Interessen von Patienten und den Angehörigen gegenüber dem Krankenhaus. Sie ist Vermittlerin, unterliegt der Schweigepflicht und wird nur auf ausdrücklichen Wunsch der Patienten tätig. Und die Bedürfnisse der Patienten sind ganz unterschiedlich, wie Elisabeth Link erzählt. So organisiert und vermittelt sie zum Beispiel den Besuch der Grünen Damen und Herren oder des katholischen Besuchsdienstes, wenn Patienten sich einsam fühlen. „Oder es bittet mich jemand, Lob oder Kritik an die Station oder an Pflegekräfte weiterzugeben. Es kommt zum Beispiel auch vor, dass Patienten stark belastet sind durch übermäßig viel oder lang dauernden Besuch bei ihren Mitpatienten. Das kann enorm stressen, wenn es einem selbst nicht gut geht. Dann ist man froh, wenn jemand von außen die Situation klären hilft.“ Ihre Unterstützung bietet sie auch für Rückfragen an, wenn Patienten Diagnosen unklar sind. Oder jemand vermutet oder befürchtet einen Behandlungsfehler. Dann vermittelt Frau Link Gespräche mit den betreffenden Ärzten oder auch mit der Klinikleitung. Patienten kontaktieren sie, wenn die Betreuung oder die Pflege nicht den Vorstellungen entsprechen. „Ich höre die Anliegen und vielleicht auch Beschwerden der Menschen an und versuche zu klären, ob und welche Schritte unternommen werden können“, fasst Link zusammen. Dass Kliniken Patientenfürsprecher haben, ist (noch) keine Selbstverständlichkeit. In Baden-Württemberg wird den Krankenhäusern beispielsweise empfohlen, Patientenfürsprecher zu engagieren. Deutschlandweit haben 60 Prozent der Kliniken ehrenamtliche Patientenfürsprecher. Geplant ist aber langfristig die Einführung in allen Kliniken. Elisabeth Link wurde direkt von der GRN-Klinik angesprochen, ob solch eine Rolle für sie denkbar wäre. „Als ich in den Ruhestand ging, fragte mich der damalige Ärztliche Direktor, Herr Dr. Berentelg, ob ich diese Aufgabe übernehmen möchte. Ich machte mich kundig und sprach mit Patientenfürsprechern in Heidelberg, fragte bei der Arbeitsgruppe der Patientenfürsprecher Baden-Württemberg nach und recherchierte im Internet. Mir gefiel dieser relativ neue Dienst zur Unterstützung von Patienten sehr und ich sagte der Klinikleitung gerne zu.“ Für die Menschen da sein – das ist auch die ehrenamtliche Aufgabe von Elisabeth Link. Doch ihre Tätigkeit ist noch nicht so etabliert wie die Institution der Grünen Damen und Herren. Elisabeth Link ist seit 2023 als Patientenfürsprecherin in der GRN-Klinik Sinsheim tätig. Ziel ist es, besser auf die Bedürfnisse der Patienten einzugehen. Patientenfürsprecher sind neutral, nicht an Weisungen des Krankenhauspersonals gebunden und haben direkte Ansprechpartner in der Klinikleitung. „Wenn Probleme nicht angesprochen

11 | GRNPLUS | Ehrenamt Bei Interesse, bei den Grünen Damen und Herren mitzuwirken, wenden Sie sich gerne an die Ansprechpartner in den GRN-Kliniken: GRN-Klinik Sinsheim Annette Horn, Sprecherin der Grünen Damen und Herren, E-Mail: horn-sinsheim@t-online.de GRN-Klinik Schwetzingen Pflegedienstleitung, Telefon: 06202 84-3235 GRN-Klinik Weinheim Pflegedienstleitung, Telefon: 06201 89-2900 GRN-Klinik Eberbach Koordinatorin Ehrenamt Johanna Herrmann, Telefon: 06271 83–7145 Ansprechpartnerin Patientenfürsprecherin GRN-Sinsheim Elisabeth Link, Telefon: 07261 66-17061 (Anrufbeantworter), pfs-sinsheim@grn.de BADE- UND SAUNASPASS PUR ZU JEDER JAHRESZEIT! Schwimmen, Sauna, Wellness, Aqua-Kurse, Rutschvergnügen: BESUCHEN SIE UNS AUF FACEBOOK! ODENWALDRING TEL. 06202 978280 oder ungelöst bleiben, kann das die positive Einstellung zur Behandlung beeinträchtigen“, betont die Patientenfürsprecherin. „Unstimmigkeiten sollten deshalb möglichst zeitnah und zufriedenstellend geklärt werden.“ Elisabeth Link erklärt: „Dafür möchte ich meine Unterstützung anbieten: zuhören, beraten, vermitteln und in einem vertraulichen Rahmen zügig Lösungen für Konflikte oder Beschwerden finden.“ Dadurch, so weiß Elisabeth Link, können Verbesserungen erzielt werden, die auch im Sinne der Krankenhausleitungen sind. Und es ist nicht nur Kritik, auch Lob für die Pflege, die Behandlung und die medizinische Versorgung werden gerne an die Klinikleitung weitergegeben. Ob Grüne Damen und Herren oder Patientenfürsprecherin – die Ehrenämter in der GRN-Klinik erfüllen viele Dienste. Zum einen steht das Wohlergehen der Patienten an erster Stelle. Mit Aufmerksamkeit, Interesse, Zeit und Empathie tragen die Grüne Damen und Herren und die Patientenfürsprecherin zur Genesung der Erkrankten bei. Zum anderen entlasten die Menschen im Ehrenamt das Pflegepersonal, das aufgrund der Schichten und der vielfältigen Aufgaben nicht immer genug Zeit für die Patienten, für den Menschen, hat. „Wir versuchen hier die Lücken zu schließen“, sagt Lennartz. Dabei sind die Menschen im Ehrenamt mehr als Lückenfüller. „Das Engagement ist nicht nur ein Geben, sondern auch ein Nehmen. Denn die Patienten geben so viel zurück.“ Diese Einstellung teilen Sabina Lennartz und Elisabeth Link. nl Der Mix macht’s! Print und Digital. Hotline 07141 130-360 www.ihr-regionales.de Zutaten für einen gutenWerbecocktail: einen Teil Print einen SchussOnline und etwasSocial Media zur Abrundung Wollen Sie mehr über die Zutaten erfahren?

12 | GRNPLUS | Patienteninformationstag Eberbach Den Experten zuhören und Fragen stellen Es ist schon Tradition – jedes Jahr im Herbst findet der Patienteninformationstag der GRN-Klinik Eberbach in der Stadthalle statt. Ärztliches und pflegerisches Fachpersonal referiert für Laien verständlich über medizinische Themen, die Klinik stellt ihr Behandlungsspektrum vor. Von A wie Altersmedizin bis Z wie Zöliakie. Mitarbeitende der GRN-Klinik halten Vorträge zu Diagnosen, Therapien, Prävention und zu neuen Forschungsergebnissen. An Infoständen können sich Besucher noch tiefer mit den jeweiligen Themen beschäftigen und haben in einem ungezwungenen Rahmen die Möglichkeit, mit Ärzten und Pflegepersonal ins Gespräch zu kommen. In diesem Jahr lädt die GRN-Klinik Eberbach am 15. Oktober zum 10. Patienteninformationstag ein. Alexander Teufel, stellvertretender Klinikleiter, erwartet zahlreiche Besucher. „Aus der Perspektive der Klinikleitung freut es uns, unseren Patienten sowie deren Angehörigen einen Informationstag zu bieten, an dem wir transparent über aktuelle Behandlungsschwerpunkte, medizinische Leistungen und Sicherheitsstandards informieren.“ Ziel sei es, den Dialog zu fördern, Fragen umfassend zu beantworten und gemeinsam Orientierung zu schaffen – von der administrativen Patientenaufnahme über den Behandlungsprozess bis zur poststationären Versorgung. Und Teufel sagt weiter: „Dabei legen wir besonderen Wert auf verständliche Informationen sowie eine Atmosphäre des Vertrauens, in der sich alle Teilnehmenden gut betreut fühlen. Wir hoffen, durch diesen Patienteninformationstag Transparenz zu schaffen, Ängste zu reduzieren und eine bessere Entscheidungsgrundlage für Behandlungen und Begleitangebote zu bieten.“ Auch 2025 ist das Programm wieder abwechslungsreich. Unter anderem sind folgende Vorträge geplant: Refluxerkrankung (Sodbrennen), Dr. Bernhard Nitsche (Innere Medizin) und Chirurgische Therapien bei Refluxerkrankung, Dr. Thorsten Löffler (Chirurgie) Viele Menschen kennen es: Nach einem üppigen Essen, bei Stress oder im Liegen steigt Magensäure in die Speiseröhre auf – ein unangenehmes Brennen hinter dem Brustbein entsteht, typischerweise als Sodbrennen beschrieben. In den meisten Fällen steckt nichts Gefährliches dahinter. Wenn die Beschwerden jedoch häufiger auftreten, die Lebensqualität einschränken oder länger anhalten, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Im Rahmen des Patienteninformationstags wird Dr. Nitsche gezielt darauf eingehen, welche Beschwerden typisch, welche untypisch und welche potenziell bedenklich sind. Die Praxis für Gastroenterologie ist direkt im Krankenhaus angesiedelt und bietet eine moderne, leitliniengerechte Diagnostik bei Refluxbeschwerden an. Dr. Löffler stellt moderne operative Verfahren wie die Fundoplikatio vor. Alterstraumatologie, Dr. Martin Stark (Orthopädie und Unfall- chirurgie) Dr. Stark referiert, warum aufgrund des demographischen Wandels die Anzahl von Knochenbrüchen bei älteren Menschen ansteigt, und wie die Orthopädie und Unfallchirurgie in interdisziplinärer Zusammenarbeit diesen Patienten helfen kann. Häufig sind Im Oktober findet wieder der Patienteninformationstag der GRN-Klinik Eberbach statt. Interessierte sind herzlich willkommen – und die medizinischen Themen mehr als vielfältig. Foto: GRN

13 | GRNPLUS | Patienteninformationstag Eberbach bei älteren Patienten multiple Begleiterkrankungen vorhanden. Insbesondere internistisch-kardiologische sowie neurologische Erkrankungen, die dann die Mobilität beeinflussen können. Zusätzlich besteht oft eine Osteoporose. Eine Behandlung dieser Patienten ist eine Herausforderung, die immer mehrere Fachdisziplinen betrifft. Aus chirurgisch-orthopädischer Sicht ist es das Ziel, mit einer Operation eine belastungsstabile Versorgung zu erreichen und weitere Folgeeingriffe zu vermeiden. Behandlungsreihenfolge nach Dringlichkeit in der Notaufnahme, Vivienne Reutzel und Niklas Kesch (Zentrale Notaufnahme) Die Zentrale Notaufnahme Eberbach stellt das Manchester-Triage-System vor: ein international etabliertes Verfahren zur Ersteinschätzung von Patienten. Anhand eines strukturierten Fragenkatalogs und klaren Farbcodes (Rot bis Blau) wird die Dringlichkeit einer medizinischen Behandlung ermittelt. Ziel ist es, die Versorgung nach medizinischer Notwendigkeit zu priorisieren – nicht nach Reihenfolge des Eintreffens. Der Vortrag zeigt praxisnah, wie das System funktioniert, räumt mit typischen Missverständnissen auf und erklärt den Nutzen. Keine Angst vor der Narkose, Dr. Daniel Unger (Anästhesie) In Eberbach werden pro Jahr etwa 4000 Narkosen durchgeführt. Bei vielen Patienten besteht vor einem Eingriff Unsicherheit, teilweise haben sie sogar mehr Angst vor der Narkose, als vor dem Eingriff selbst. In seinem Vortrag am Patienteninformationstag möchte Chefarzt Dr. Unger die Zuhörer über die Abläufe bei Vollnarkose, Teilnarkose und Sedierung informieren und ihnen Sorgen und Ängste nehmen. Brennen in der Brust (Angina pectoris), Dr. Daniel Herzenstiel (Kardiologie) Brennen in der Brust – verstärkt oder ausgelöst durch körperliche Belastung – ist das Leitsymptom für verengte Herzkranzgefäße. Dr. Herzenstiel nimmt die Zuhörenden mit auf eine virtuelle Reise ins Herzkatheterlabor Eberbach, wo im Schnitt täglich fünf Patienten Eingriffe an den Herzkranzgefäßen erhalten. Wie das abläuft und welche Innovationen dabei die neue Herzkatheter-Anlage liefert, erfahren Interessierte in diesem Vortrag. Niedrigere Strahlenbelastung, Innovationen in der Bildqualität, Life-Druckgradient-Messungen in den Kranzgefäßen, 3-D-Bild-Aquise zur genauen Analyse der Stenose-Beschaffenheit und vieles mehr erleichtern dem Team um Chefarzt Prof. Dr. Grigorios Korosoglou die Arbeit, um routinemäßig das gesamte Behandlungsspektrum unter optimalen Sicherheitsbedingungen anbieten zu können. Vorstellung medizinisches Versorgungszentrum, Oliver Petirsch (Urologie) Zum 01.01.2026 wird die gastroenterologische Praxis an der Klinik um eine urologische Niederlassung ergänzt und beide zu einem Medizinischen Versorgungszentrum integriert. Ziel der Einrichtung ist es, eine wohnortnahe, qualitätsgesicherte und moderne ambulante urologische Versorgung sicherzustellen. In seinem Vortrag stellt Oliver Petirsch das ambulante diagnostische und therapeutische Leistungsspektrum vor, das künftig die stationäre Versorgung ergänzt. Patientinnen und Patienten profitieren von kurzen Wegen, zeitnahen Behandlungsmöglichkeit sowie einer engen Zusammenarbeit zwischen Klinik und Praxis. Patienteninformationstag GRN-Klinik Eberbach Datum: 15. Oktober 2025, 16.30 Uhr, Einlass mit Öffnung der Infostände, 17 Uhr Fachvorträge Veranstaltungsort: Stadthalle Eberbach, Leopoldsplatz 2, Eintritt frei

Geriatrische Reha GRN-Klinik Schwetzingen In der Geriatrischen Reha haben ältere Patienten die Möglichkeit, direkt nach einer Akut-Behandlung im Krankenhaus ihre Selbstständigkeit im Alltag zurückzuerlangen. Die Reha-Klinik befindet sich auf dem gleichen Gelände wie die GRN-Klinik Schwetzingen. Durch das Angebot der wohnortnahen Rehabilitation können Patienten die bestehenden sozialen Bindungen auch während eines längeren stationären Aufenthalts aufrechterhalten. Im Mittelpunkt des Therapieangebotes steht die aktive Unterstützung, um eine Rückkehr in das häusliche Umfeld zu ermöglichen. Die Klinik verfügt über 26 stationäre Behandlungsplätze. Christine Bräunling ist seit Juli Stationsleiterin in der GRN-Klinik für geriatrische Rehabilitation Schwetzingen. Ihre berufliche Laufbahn ist außergewöhnlich und beeindruckend. Seit 2023 ist die heute 45-Jährige in der GRN-Klinik beschäftigt, zwei Jahre später hat sie eine Leitungsfunktion. Christine Bräunling ist die klassische Quereinsteigerin. „Mein erster Berufswunsch war Erzieherin. Das hat aber nicht geklappt und so habe ich eine Ausbildung als Konditorin absolviert.“ Doch die Tätigkeit in der Backstube war nicht von Dauer – und die Möglichkeit da, nochmal einen anderen Weg einzuschlagen. Die Arbeit mit Menschen, anderen zu helfen – das war Christine Bräunlings eigentliche Berufung. „Ich habe in der eigenen Familie schon Pflege mitbekommen und gemerkt, dass dieser Berufsbereich mein eigentlicher Traum ist.“ So war der erste Schritt, Christine Bräunling ist ein Beispiel dafür, was im Pflegeberuf im GRN-Verbund alles möglich sein kann. Und dass sich Berufswünsche erfüllen. Christine Bräunling. Foto: GRN sich in einem Seniorenheim als Helferin zu bewerben. 2020 – mitten in der Corona-Pandemie – begann sie die Ausbildung zur Pflegefachfrau im Altenheim. Christine Bräunling gehörte zu den ersten, die die neue generalistische Pflegeausbildung absolvierten. Mit dem neuen Pflegeberufgesetz wurde die Pflegeausbildung neugestaltet – angehende Pflegefachkräfte haben in den ersten zwei Jahren eine gemeinsame Pflegeausbildung. Im dritten Jahr besteht die Möglichkeit sich für Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege oder Kinderkrankenpflege zu spezialisieren. Im Rahmen der Ausbildung hospitierte Christine Bräunling sechs Monate auf verschiedenen Krankenhausstationen – und kam so auf die frühere Belegstation der GRN-Klinik Schwetzingen. „Dort hat es mir sehr gut gefallen“, erinnert sich Christine Bräunling. 2023 war es dann soweit. Mit dem Abschluss als Pflegefachfrau in der Tasche bekam sie gleich eine Stelle auf der jetzigen Wahlleistungsstation in Schwetzingen. Eineinhalb Jahre arbeitete sie dort, ließ sich zur Praxisanleiterin weiterbilden. Dann kam der Wunsch auf, wieder mehr mit Senioren zu arbeiten. „Ich wollte fast schon wieder in die Langzeitpflege wechseln“, erzählt Christine Bräunling. Doch die Pflegedienstleitung der GRN-Klinik rund um Jens Scheurich wollte und konnte eine so engagierte und wertvolle Fachkraft nicht einfach ziehen lassen. Im Januar dieses Jahres übernahm Christine Bräunling schließlich den Job als stellvertretende Stationsleitung in der geriatrischen Reha. „Es war die perfekte Mischung für mich – zwischen Pflegeheim und Krankenhaus. Die Quereinsteigerin mit Herzenswunsch

15 | GRNPLUS | Geriatrische Reha Schwetzingen Ausbildung in der Pflege Was: Pflegefachmann:frau Ausbildungsdauer: 3 Jahre Voraussetzungen: Realschul- bzw. vergleichbarer Schulabschluss oder Hauptschulabschluss mit mindestens zweijähriger abgeschlossener Berufsausbildung oder Hauptschulabschluss und eine Gesundheits- und Krankenpflegehilfeausbildung oder Altenpflegehilfe-Ausbildung oder allgemeine Hochschulreife und Fachhochschulreife. Nachweis Sprachniveau B2. Aufgaben: Akute und dauerhafte Pflegesituationen verantwortlich planen, organisieren, durchführen, und überprüfen. Einsatzbereich: Breitgefächerte Einsatzbereiche in verschiedenen pflegerischen Settings wie z.B. der Akut-, Langzeitpflege und im ambulanten Bereich. Diese und weitere Ausbildungen bieten die Gesundheitszentren Rhein Neckar GmbH an. Mehr Informationen unter: www.karriere.grn.de/ beruf-karriere/ausbildung-duales-studium Die Patienten bleiben hier in der Regel drei Wochen, man kann eine Beziehung aufbauen.“ Mit Unterstützung der Stationsleiterin Marlene Lang fand Christine Bräunling schnell in den neuen Job. Christine Bräunling ist dankbar, dass sie diese Chance in der GRN-Klinik bekommen hat. „Ich rechne es der Pflegedienstleitung der GRN-Klinik Schwetzingen hoch an, dass sie mir dieses Vertrauen schenkt. Das und die Unterstützung, die ich erfahren habe, sind keine Selbstverständlichkeit.“ Dass Christine Bräunling dieses Vertrauen mehr als verdient, zeigt auch ihr nächster Karriereschritt: Seit Mitte des Jahres hat sie die Stationsleitung übernommen. Diese neue Herausforderung freut sie sehr: „Gemeinsam mit den Ärzten, den Physiotherapeuten, den Logopäden, den Ergotherapeuten und allen Pflegekräften sind wir hier in Schwetzingen ein tolles Team.“ Frau Bräunling, was fasziniert sie denn an der Arbeit in der Geriatrie? Christine Bräunling: Ich mag es einfach mit Senioren zu arbeiten, zu erleben, wie ältere Menschen mit Hilfe wieder in Selbstständigkeit gelangen. Wie sieht denn Ihr Alltag auf der geriatrischen Reha aus? Ich arbeite viel mit den Patienten. Morgens findet die Übergabe mit der Nachtschicht statt, ich helfe beim Kontrollieren der Medikamente und bei der Visite. Wir überprüfen die Vitalwerte und helfen bei der therapeutischen Pflege: Wir geben Tipps und unterstützen Patienten, um ihre Selbstpflegekompetenz zu fördern und übernehmen nur, wenn es die Patienten selbst noch nicht hinbekommen. Das Pflegepersonal begleitet bei Bedarf den Gang in den Speisesaal und unterstützt beim Transfer ins Bett. Dazu kommen die interdisziplinären Besprechungen mit Pflegekräften, Therapeuten und Ärzten. Jetzt haben Sie die Stationsleitung übernommen. Da wartet mehr Büroarbeit auf Sie, oder? Sicher, da werde ich mehr Zeit im Büro verbringen – Aufgaben wie Dienstpläne erstellen etc. kommen neu hinzu. Ich starte gerade meine Weiterbildung „Leitung einer Station oder Pflegeeinheit/ Bereichsleitung“ an der also-Akademie in Wieblingen. Berufsbegleitend werde ich im Blockunterricht bis 2027 hier neben der Praxis in der GRN-Klinik Schwetzingen zur Leitung geschult. Was möchten Sie Menschen sagen, die sich, vielleicht wie Sie auf Umwegen, für den Pflegeberuf entscheiden? Jeder, der in diesen Beruf möchte, sollte ihn mit dem Herzen machen. Denn Patienten merken, ob jemand voll und ganz bei der Sache ist. Es braucht viel Empathie und Verständnis, besonders auch für ältere Menschen. Zudem muss jedem klar sein, dass dieser Beruf auch anstrengend ist – körperlich wie seelisch. Aber für mich ist es einfach ein Herzenswunsch. nl Mehr Informationen zur Fachdisziplin: www.grn.de/schwetzingen/geriatrie/startseite Die Kontaktdaten der Ansprechpartner finden Sie auf Seite 35. Christine Bräunling über die Voraussetzungen, die es für den Pflegeberuf braucht Menschen pflegen und bei der Selbsthilge begleiten – Christine Bräunling ist in ihrem Element. | Foto: GRN Es braucht viel Empathie

16 | GRNPLUS | Orthopädie und Unfallchirurgie Sinsheim Zertifiziert und von regionaler Bedeutung Hier gibt es alles aus einer Hand: Von arthroskopischen Operationen am Meniskus oder Kreuzbandersatz über knorpelregenerative Verfahren bis hin zu endoprothetischen Eingriffen. Wir kennen uns mit all diesen Verfahren aus und bieten sie den Patienten an“, sagt Timo Nabers, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie der GRN-Klinik Sinsheim. „Das bedeutet, dass wir die Möglichkeiten und Grenzen der verschiedenen Verfahren genau kennen, und somit die Patienten bestmöglich versorgen können.” Für Patienten bedeutet das eine wohnortnahe Versorgung, auch, was endoprothetische Fragestellungen angeht: Menschen, die Hüft-, Knie- oder auch Schulterprothesen eingesetzt bekommen, sind hier in der Alten Waibstadter Straße in besten Händen. „Unser Plus: Wir können auch Endoprothetik-Patienten aufnehmen, die viele Vorerkrankungen mitbringen“, erklärt der Chefarzt – denn mit den anderen Fachabteilungen im Hintergrund ist man für alle (Not-)Fälle vorbereitet. Die Abteilung der Orthopädie und Unfallchirurgie der GRN-Klinik Sinsheim ist bei der Versorgung von verletzten Patienten in der Region nicht wegzudenken, aber auch die Endoprothetik soll in Sinsheim bleiben. Seit vielen Jahren wird hier die endoprothetische Versorgung von Patienten mit modernen Implantaten und Verfahren angeboten, daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern. Darüber hinaus gibt es mehrere Besonderheiten im Fachbereich. Und die Abteilung hat nochmehr zu bieten. Zu den Spezialbereichen gehört die Knorpelchirurgie und die sogenannte MACT (Matrixinduzierte autologe Chondrozyten-Transplantation). Diese Knorpelzelltransplantationen dürfen nur von explizit ausgezeichneten und zugelassenen Medizinern, wie Timo Nabers, durchgeführt werden. Das spezielle Transplantationsverfahren wird bei relevanten Knorpeldefekten angewandt – so können gerade bei Patienten jüngeren bis mittleren Alters endoprothetische Eingriffe verhindert werden. Hierzu werden dem Patienten körpereigene Knorpelzellen entnommen. Im Labor wird der Knorpel aufbereitet und die Knorpelzellen vervielfältigt. Diese körpereigenen Knorpelzellen werden dann in den Knorpeldefekt eingesetzt. Nur wenige Einrichtungen können dieses Verfahren anbieten, die Abteilung der GRN-Klinik Sinsheim ist als eines dieser NOVOCARD® Kompetenzzentren zertifiziert. Eine weitere Besonderheit der Orthopädie und Unfallchirurgie ist der hochmoderne 3D-C-Bogen. „Mit diesem 3D-C-Bogen können wir komplexe Gelenkfrakturen gut rekonstruieren“, erklärt Timo Nabers. „Wir können intraoperativ ganz detailliert nachschauen, wo Foto: GRN

17 | GRNPLUS | Orthopädie und Unfallchirurgie Sinsheim welche Schraube liegt und wie die Gelenkstellung ist.“ Das Siemens-Gerät, das seit 2024 in Sinsheim steht, bezeichnet Nabers als „state of the art“. Den Operateuren erleichtert es die Arbeit, die Operierten profitieren von einem besseren Ergebnis. Zum Einsatz kommt das Gerät zum Beispiel bei schweren Gelenkverletzungen mit Frakturen am Schienbeinkopf, am Sprunggelenk oder auch am Fersenbein. Auch bei Eingriffen an Körperregionen, wo Millimeter entscheidend sind, zum Beispiel an der Wirbelsäule, scannt das Gerät den Patienten. Der C-Bogen rotiert während der OP um den Patienten, 400 Durchleuchtungsbilder werden in wenigen Sekunden erstellt, am Computer wird zeitgleich ein 3D-Modell konstruiert. Neben den geplanten Eingriffen, die die Patienten aus Sinsheim und weit über die Region hinaus im Krankenhaus vornehmen lassen können, ist die GRN-Klinik bei der notfallmäßigen Versorgung unabdingbar. Als einziges Haus im GRN-Verbund ist die Klinik als Traumazentrum zertifiziert, die vierte erfolgreiche Rezertifizierung erfolgte vor Kurzem. Das lokale Traumazentrum Sinsheim gehört zum „TraumaNetzwerk Kurpfalz“ mit den überregionalen Zentren der Universitätsklinken Heidelberg und Mannheim. Damit ist die Klinik erster Anlaufpunkt für Menschen mit komplexen Verletzungen. Die unfallchirurgische Erstversorgung erfolgt unter höchsten medizinischen Standards. Grundlage für die erfolgreiche (Re-)Zertifizierung ist neben der fachlichen Qualifikation des gesamten ärztlichen Teams vor allem der strukturierte und qualitativ hochwertige Behandlungsablauf in der Versorgung mittel- und schwerverletzter Patienten. „Wir können hier nahezu alles an Erstversorgung, auch operativ, abdecken“, zählt Timo Nabers auf. „Das betrifft die Extremitäten, den Thorax, das Abdomen, das Becken und die Wirbelsäule.“ Auch die nächsten Ziele sind gesteckt. Mit dem Neubau sind weitere Voraussetzungen erfüllt, um die Traumatologie auszubauen und zu etablieren. Die GRN-Klinik Sinsheim soll im Verbund den Schwerpunkt der Notfallversorgung erhalten. „Mit dem Umzug in den Neubau haben wir ein CT direkt neben dem Schockraum und den Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach.“ Im Rahmen der Neuausrichtung GRN4Future ist für Timo Nabers und seine Fachkollegen aus den anderen orthopädisch unfallchirurgischen Abteilungen auch wichtig: „Zielführend ist die enge Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen im GRN Verbund, die wir aktuell schon etablieren. Zusätzlich wollen wir ein Assistenten-Rotationsmodell erarbeiten, sodass wir im GRN die volle Facharzt-Weiterbildung anbieten können.“ Diese Ziele und die bisher erzielten Ergebnisse erreicht die Abteilung in einem funktionierenden Zusammenspiel mit den Kollegen – interdisziplinär und aus demselben Fachgebiet, am Standort Sinsheim und aus den anderen GRN-Standorten. „Das funktioniert alles nur in enger Zusammenarbeit und Hand in Hand.“ nl Die Kontaktdaten der Ansprechpartner finden Sie auf Seite 37. Mehr Informationen zur Fachdisziplin: www.grn.de/sinsheim/ klinik/orthopaedie- und-unfallchirurgie/ die-fachdisziplin Ein Team für alle Fälle: ein Teil der Abteilung der Orthopädie und Unfallchirurgie der GRN-Klinik Sinsheim. | Foto: GRN Auf dem neuesten Stand der Technik: Der 3D-C-Bogen im OP-Saal. | Foto: GRN

18 | GRNPLUS | ATZ Weinheim Durchgehend ganzheitlich betreut Unterschiedliche Faktoren sind dafür verantwortlich, dass die Komplikationsrate nach einem Bruch und einer Operation bei älteren Menschen relativ hoch ist. Langes Liegen kann beispielsweise eine Lungenentzündung nach sich ziehen. Die fremde Umgebung sowie die notwendige Narkose kann zu einem Delir, einem gefährlichen Verwirrtheitszustand, führen. Schmerzen, aber auch die verabreichten Schmerzmittel, können dieses Delir noch verstärken. Kombinationsverletzungen wie Oberam- mit Oberschenkelbruch sind nicht selten. Häufig sind die Patienten multipel vorerkrankt und fragil. Sturzverletzungen sind oft nur Symptome Bereits seit 2018 versorgen die Abteilungen für Altersmedizin von Chefarzt Dr. Florian von Pein und die Orthopädie und Unfallchirurgie unter der Leitung von Im Alter haben Stürze und Knochenbrüche oft schwerwiegende Folgen. In unserer alternden Gesellschaft werden die Fälle häufiger und komplexer. Die Politik hat darauf reagiert und die Anforderungen an Kliniken deutlich verschärft. Mit dem zertifizierten Alterstraumazentrum (ATZ) erfüllt und übertrifft die GRN-Klinik in Weinheim diese Erwartungen bereits seit Jahren. Chefarzt Dr. Martin Honsowitz Patienten gemeinsam. Der Altersmediziner und sein Team sind dabei von Anfang an im Boot und nehmen an den unfallchirurgischen Frühbesprechungen teil. „Studien belegen, dass die Mortalität und die Pflegebedürftigkeit um 25 Prozent gesenkt werden können, wenn Geriater dabei sind“, so Dr. von Pein. Dr. Honsowitz erklärt: „Es ist wichtig, den ganzen Menschen zu sehen, Sturzverletzungen sind oft nur Symptome für tieferliegende Probleme. Sie werden zwar durch Faktoren wie Osteoporose, Gangunsicherheit sowie Seh- oder Hörprobleme begünstigt, viele Hochbetagte sind aber auch bereits schwach, unterernährt und vereinsamt.“ 2021 wurde das Alterstraumazentrum von der Deutschen Gesellschaft für Alterstraumatologie erstmals zertifiziert. Vor wenigen Monaten erfolgte die Rezertifizierung. Neben den federführenden Chefärzten sind Dr. Michael Steinwandt, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, sowie Dr. Christina Hotz, Fachärztin für Innere Medizin und Geriatrie im Einsatz. Die Zertifizierung sichert höchste Versorgungsqualität. Rund 500 Patienten behandeln und pflegen die Teams der beiden Fachrichtungen jährlich gemeinsam – Tendenz steigend. Dr. Florian von Pein (3. v. l.) und die Altersmedizin arbeiten Hand in Hand ... | Foto: GRN Dr. Martin Honsowitz | Foto: GRN

19 | GRNPLUS | ATZ Weinheim Zusammenarbeit senkt Komplikations- risiko enorm Fast täglich kommen ältere Patienten mit hüftnahen Frakturen. In über 90 Prozent der Fälle werden sie innerhalb von 24 Stunden operiert. Oft haben sie mehrere Vor- und Begleiterkrankungen, die medikamentös behandelt werden. Die Geriater in Weinheim sehen sich die Patienten und deren Medikation in der Regel schon vor der Operation genau an. Möglicherweise können die Medikamente im Zusammenhang mit der OP zu einer Verwirrtheit führen oder den Kreislauf instabil machen. „Wir untersuchen die Menschen und schauen uns beispielsweise die Nierenwerte genau an.“ Darüber hinaus führen die Altersmediziner bereits vor der OP ein medizinisches Assessment durch, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie der Patient zu Hause versorgt wird und welche Fähigkeiten und Einschränkungen er hat. Aktivierend pflegen und emotional auffangen Der Eingriff bei hüftnahen Frakturen wird so durchgeführt, dass das Bein am nächsten Tag wieder belastet werden kann. „Das ist gerade bei hochbetagten Menschen wichtig, denn mit jedem Tag, an dem der Patient nur im Bett liegt, schwindet die Muskelmasse um etwa drei Prozent“, so Dr. von Pein. Die intensive Frührehabilitation zur Mobilisierung beginnt in der Regel noch auf der unfallchirurgischen Station C3 oder C4. Auch die Pflege dort ist Teil der Alterstraumatologie und arbeitet eng mit der Geriatrie zusammen. Im Verlauf entscheidet das Team, wann der Patient in der Akutgeriatrie A2 aufgenommen werden kann. „Die ist wie ein sicherer Hafen für die Patienten“, berichtet Dr. Steinwandt. „Nicht selten kommen die Patienten leider mit einem neuen Bruch zu uns und fragen gleich, ob sie wieder auf die A2 dürfen.“ Zur Frührehabilitation gehören die Physio- und Ergotherapie, eventuell auch Logopädie und Psychologie sowie regelmäßige Visiten. Das Ziel des individuell erarbeiteten Therapieplans ist immer, den Patienten nach Möglichkeit so schnell wie möglich wieder in die Bewegung zu bringen. Im Rahmen der aktivierenden Pflege, ein wichtiger Baustein der Alterstraumatologie, wird der Patient nicht im Bett gewaschen, sondern dabei unterstützt, für Körperpflege und Toilettengang aufzustehen. Wenn erkennbar ist, dass die Situation im Krankenhaus den Patienten überfordert, kommt die Delir- und Demenzbegleitung zum Einsatz, die Dr. von Pein 2018 gemeinsam mit Christiane Schneeweiß aufgebaut hat. Die wichtigste Aufgabe der Begleiter ist es, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und Struktur in den Tag zu bringen. Je länger ein Delir anhält, desto größer ist das Risiko, dass langfristig kognitive Einschränkungen zurückbleiben und ein Zurückkehren ins häusliche Umfeld nur schwer oder nicht mehr möglich ist. „Das ist eine Besonderheit bei uns in Weinheim und ein Riesenbenefit für die Patienten“, beobachtet Dr. Steinwandt. Etwa bei der Hälfte der Patienten mit einer Schenkelhalsfraktur ist das Team der Delir- und Demenzbegleitung beteiligt. Zusammenarbeit bringt Patienten schneller auf die Beine Im Durchschnitt bleibt ein Patient zwei Wochen in der Akutgeriatrie. In der Zeit entscheidet das Team mit den Betroffenen und Angehörigen, ob der Patient von einer Reha profitiert, zurück ins häusliche Umfeld kann oder in einer Einrichtung gepflegt werden soll. Eine Reha ist im Rahmen des Altersmedizinischen Zentrums direkt im selben Gebäude möglich. Das minimiert den organisatorischen Aufwand und ist für die Patienten eine große Erleichterung. „Sie können sich die Räumlichkeiten sogar bereits während ihres Aufenthalts bei uns in der Akutgeriatrie anschauen. Das nimmt schon ganz viele Ängste“, weiß Dr. von Pein. Er und sein Team sind auch während der Reha einbezogen, auch die Chirurgen sind bei Fragen und Problemen schnell vor Ort. Das ist ein riesiger Vorteil. Für eine Rehabilitation müssen Patienten kognitiv relativ fit sein, das haben die Beteiligten immer im Blick. In der Regel sind alterstraumatologische Patienten über 70-jährige Menschen mit typischen Verletzungen – hüftgelenksnahe Fraktur und Brüche am Becken, der Wirbelsäule oder am Oberarmkopf. Es gibt aber auch 76-Jährige, die beim Sport einen Bruch erlitten haben und so aktiv sind, dass sie nicht alterstraumatologisch betreut werden, sondern ihre Reha mit jüngeren Menschen gemeinsammachen. Deshalb ist es wichtig, genau hinzuschauen. „Das Besondere bei uns ist, dass Dr. von Pein mit seinem Team von der Aufnahme ... mit Dr. Michael Steinwandt und dem Team der Unfallchirurgie. | Foto: GRN

20 | GRNPLUS | ATZ Weinheim bis nach der Reha beteiligt ist und mit uns im Kontakt steht“, erklärt Dr. Steinwandt. Für die Unfallchirurgie ist das eine große Entlastung. Dr. von Pein nennt es eine Win-Win-Win-Situation. „Wir arbeiten gerne mit der Unfallchirurgie zusammen, weil hier die Probleme sind, bei denen wir gut ansetzen können: Mobilitätseinschränkungen, kognitive Probleme, Gebrechlichkeit. Chirurgen profitieren davon, dass jemand da ist, der beispielsweise die Medikation und Laborwerte genau anschaut und ausführlich mit Patienten und Angehörigen spricht. Und natürlich profitieren Patienten davon, dass Ärzte aus mehreren Fachrichtungen sich um ihn oder sie kümmern.“ Zusammenarbeit nicht nur auf dem Papier Als Koordinator ist Dr. Steinwandt unter anderem für die Dokumentation und die Arbeit mit dem Register verantwortlich. Für die Zertifizierung hat er auch die SOPs (Standard Operating Procedures) entwickelt. Das sind standardisierte Vorgehensweisen, die die Abläufe in bestimmten Situationen genau erklären. SOPs legen beispielsweise fest, was zu tun ist, wenn ein Patient verwirrt ist oder bestimmte Blutverdünner einnimmt. Bei der Zertifizierung wird genau überprüft, ob diese Standards tatsächlich angewendet und dokumentiert werden. Dass die Zusammenarbeit in Weinheim gelebt wird und nicht nur auf dem Papier besteht, merken die Auditoren bei der Überprüfung schnell. „Wir sind ein Team, arbeiten nicht nebeneinander, sondern ineinandergreifend“, betont Dr. Steinwandt. Das spüren die Patienten, eine aktuelle Befragung sagt, dass 100 Prozent wiederkommen würden. Bei wöchentlichen Fortbildungen sind beide Fachbereiche anwesend. „Wir lernen viel voneinander“, so Dr. von Pein. Selbst Patienten, die offiziell nicht im Alterstraumazentrums betreut werden, profitieren von der Zusammenarbeit. „Die Geriater schauen sich oft auch Patienten mit Rückenschmerzen ohne Bruch an. Die Zusammenarbeit ist nicht nur für das Register und Zertifikat, sondern für die Patienten“, so Dr. Steinwandt. ks Die Kontaktdaten der Ansprechpartner finden Sie auf Seite 38. Mehr Informationen zur Fachdisziplin: www.grn.de/medizinische-fachzentren/ altersmedizinisches-zentrum-weinheim Unser P egeangebot Vollstationäre P ege Kurzzeitp ege Demenzgerechter Wohnbereich (beschützt) Unsere Leistungen: 24-Stunden-P ege durch geschultes Fachpersonal Individuelle P ege- und Betreuungsangebote Möblierte Einzel- und Doppelzimmer Hausärztliche Betreuung über GRN-MVZ Nähe zur GRN-Klinik Sinsheim Großer Garten, Sonnenterrasse und Gemeinschaftsräume Gesunde und abwechslungsreiche Mahlzeiten GeRN DA, WENN’S DRAUF ANKOMMT Liebevolle Pflege, auf die Sie sich verlassen können Kontaktieren Sie uns GeRN: Tel.: 07261 66 2005 Mail: bz-sinsheim@grn.de

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