GRNplus 2 / 2025

12 | GRNPLUS | Kardiologie Eberbach Mithilfe von Kathetern, Ballons und Stents können die interventionellen Kardiologen verschlossene oder verengte Herzkranzgefäße erweitern, um das Herz wieder zu durchbluten. Für die Patienten ist die Erleichterung sofort spürbar. „Akute Beschwerden, Atemnot oder Brustenge (Angina Pectoris) sind die Hauptgründe für eine Herzkatheter-Untersuchung“, weiß Dr. Herzenstiel. Vor dem minimal-invasiven Herzkatheter-Eingriff wird in der Regel ein Belastungs-EKG oder ein Herzultraschall durchgeführt, bei Notfällen direkt in der Klinik, sonst bei niedergelassenen Kardiologen. Auch chronische oder akute Verschlüsse der Becken- und Beinarterien sowie Lungenarterien können behandelt werden. Prof. Korosoglou, der für 2025 zum Tagungspräsidenten der Deutschen Gesellschaft für Angiologie gewählt wurde und darüber hinaus Chefarzt der Abteilung für Kardiologie und Angiologie der GRN-Klinik Weinheim ist, ist in der Regel freitags in Eberbach im Einsatz. Im September 2024 hat die GRN-Klinik Eberbach eine neue Herzkatheter-Anlage in Betrieb genommen. Sie ist auf dem neuesten Stand der Technik und liefert eine deutlich bessere Bildqualität bei geringerer Strahlung. Das ist ein großer Gewinn sowohl für die Patienten als auch für die Behandler und gleichzeitig ein Bekenntnis für den Standort. Die Kardiologie in Eberbach ist eine Abteilung mit langer Tradition und für die medizinische Versorgung im Odenwald unverzichtbar. Deshalb sind Chefarzt Prof. Dr. Grigorios Korosoglou und der leitende Arzt Dr. Daniel Herzenstiel so glücklich über die Investition. „Die Kardiologie ist ein Notfallfach. Für die Bewohner der Region ist es wichtig, dass sie in Eberbach erhalten bleibt“, betont Prof. Korosoglou. Rund 150 000 Menschen gehören zum Einzugsgebiet und Herzerkrankungen machen einen großen Teil der Notfälle aus. Die Notfallbehandlung bei einem Herzinfarkt ist eine wichtige Einsatzmöglichkeit des Herzkatheters. Im Rahmen der Untersuchung sind die Herzkranzgefäße mit eventuell vorhandenen Verengungen oder anderen Veränderungen gut zu erkennen. Gleichzeitig sind Blutfluss, Blutdruck, Sauerstoffgehalt sowie die elektrischen Aktivitäten des Herzens messbar. Foto: GRN Durchschnittlich fünf Patienten pro Tag erhalten eine Herzkatheter-Untersuchung, das macht etwa 1000 Eingriffe im Jahr. „Die Zahlen sind höher als erwartet“, so Dr. Herzenstiel. „Wir haben im vergangenen Jahr schon 150 Untersuchungen mehr gemacht als im Vergleichszeitraum 2023, obwohl der komplette August 2024 zugunsten des Einbaus der neuen HK-Anlage ausgefallen ist.“ Für die Mediziner ist es immer wichtig abzuwägen, ob ein Herzkatheter sinnvoll ist oder ob eine Untersuchung nicht-interventionell durchgeführt werden kann. Für die Voruntersuchung ist das Belastungsecho die sicherste Alternative mit einer Genauigkeit von rund 85 Prozent. Seit etwa zehn Jahren erfolgt der Zugang für den Katheter über das Handgelenk. Nach einer örtlichen Betäubung führt der Behandler einen kleinen Plastikschlauch an die Abgänge der Kranzgefäße und verabreicht etwas Kontrastmittel. Die erforderliche Menge ist deutlich geringer als bei der alten Anlage, das schont vor allem die Nieren. Bereits nach etwa 15 MiUnverzichtbare Kardiologie am Scheuerberg

RkJQdWJsaXNoZXIy NDY3NDc=