Schüler schnuppern in Pflegeberufe rein

Ein Tag voller vielfältiger Einblicke und neuer Berufs-Chancen für Jungen in den GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar


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Worauf muss man im Umgang mit älteren Menschen achten? Wie läuft der Arbeitsalltag in einem Krankenhaus ab? Und kann ich mir die Arbeit im Gesundheitswesen für mich in Zukunft vorstellen? Diese und weitere Fragen konnten Schüler beim diesjährigen Boys-Day auf den Grund gehen, zu dem drei GRN-Einrichtungen geladen hatten. In Weinheim, Schwetzingen und Sinsheim durften insgesamt 29 Jugendliche praktische Erfahrungen sammeln und vielfältige Berufsfelder erkunden, die sonst eher weiblich konnotiert sind – von Pflege über Therapie bis hin zu medizinischen Berufen.

In der GRN-Klinik in Weinheim fand der Boys-Day unter dem Motto „Ein Tag im Krankenhaus“ statt. 17 Jungen im Alter von 12 bis 16 Jahren nahmen teil, sogar mehr als ursprünglich geplant aufgrund der großen Nachfrage. Bei einem vielseitigen Programm wurden sie abwechselnd auf vier Stationen aufgeteilt, wo sie unter anderem Hygiene- und Gesundheitschecks durchführen durften und einen Erste-Hilfe-Crash-Kurs absolvierten - mit Reanimation an einer Puppe. Die abschließende Hausführung bot ihnen Gelegenheit, mit Mitarbeitenden zu sprechen und die verschiedenen Berufe näher kennenzulernen.

Ausbildungs-Koordinatorin Inga Bauder äußerte sich sehr zufrieden über die durchweg positive Resonanz der Schüler und die gelungene Organisation: „Wir konnten alles machen, ohne den normalen Krankenhaus-Ablauf zu stören. Das war mir sehr wichtig. Und den Schülern hat es richtig gut gefallen.“

Genauso erfreut zeigte sich Praxisanleiterin Michaela Striebinger vom GRN-Seniorenzentrum Schwetzingen über die vollständige Belegung der angebotenen Plätze und die Teilnahme von sieben Jungen, die Einblicke in die Pflege erlangen wollten. Nach ihrer Motivation befragt, erklärte ein Junge aus der sechsten Klasse: „Ich bin hierhergekommen, weil ich meine Oma und meinen Opa sehr vermisse und es mag, mit alten Leuten zu reden.“

Zum Ausprobieren bot die Vielfalt an Aktivitäten den Jugendlichen zahlreiche Möglichkeiten. So konnten die Jugendlichen ihr Geschick beim Lenken eines Rollstuhls in einem Parcours unter Beweis stellen.  Bei gemeinsamen Aktivitäten mit den Bewohnern zeigten sie keinerlei Berührungsängste, sei es beim Stuhltanz oder bei gemeinsamen Spielen wie Schach oder Tisch-Fußball, die mit einer sogenannten Tovertafel auf einen Tisch projiziert wurden. Unter Anleitung einer Ergotherapeutin und eines Beschäftigungstherapeuten machten die „Nachwuchspfleger“ engagiert mit und hatten viel Spaß.

So hob Praxisanleiterin Nathalie Heldt hervor, wie bereichernd der Tag für Jung und Alt war und wie positiv die Bewohner auf die jungen Besucher reagierten: „Gerade die kognitiv noch fitten Menschen finden junge Leute toll und kommen aus sich heraus. Deshalb war der Boys-Day auch für sie ein besonderer Tag.“

Auch im GRN-Betreuungszentrum Sinsheim waren fünf Jungen im Alter von 14 Jahren hoch motiviert, als sie beim Boys-Day für einen Tag auf der Pflegestation sein durften. Auf die Frage, warum sie sich ausgerechnet für den Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers, kurz GuK, interessierten, erklärten sie stolz: „Unsere Lehrerin meinte, dass so ein Job zu uns passen würde, da wir fürsorglich sind und gut mit Menschen umgehen können.“

Einer der Teilnehmer erzählte begeistert von seinen Erlebnissen in der Einrichtung: „Wir haben uns alles angeguckt und haben mit den Demenz- und psychisch Kranken so viel gemacht: Tomaten-Pflanzen eingepflanzt, Mensch -ärgere-dich nicht und Schach gespielt und beim Vorlesen geholfen.“ Und ein anderer Schüler stellte fest: „Ich kann mir sehr gut vorstellen, später in diesem Beruf zu arbeiten. Es ist etwas Gutes, Menschen zu helfen.“

Die Jugendlichen waren so begeistert von ihren Erfahrungen, dass sie am Ende fragten, ob sie im nächsten Jahr wieder teilnehmen könnten.

Tristan Lohwasser, Dualer Student für Sozialdienst in Sinsheim, findet nur lobende Worte für den Boys-Day: „Es ist wichtig für die Jugendlichen, Berufe kennenzulernen, die jetzt nicht ‚typisch männlich‘ sind, damit sie neue Perspektiven entdecken.“

Ob nun im Seniorenzentrum oder in der Klinik – der Boys-Day war für alle jungen Gäste ein außergewöhnlicher Tag, der sie ihrer späteren Berufswahl vielleicht ein Stückchen nähergebracht hat.